Das Konjunkturpaket II greift – so werden beispielsweise viele Schulen renoviert. Ebenso kommen durch die Implementierung von Ganztagsschulen Aufträge, auch mit gestalterischen Inhalten, zum Malerhandwerk. So nahmen die Lokalpolitiker einer Gemeinde vor den Toren von Mainz wohl u.a. die bevorstehende Umstrukturierung ihrer Grundschule zum Anlass, dieser einen neuen Namen zu geben. „Adam-Elsheimer-Grundschule“ wurde, in Anlehnung an den großen Barockmaler, der seine Wurzeln in besagter Gemeinde haben soll, als Name auserkoren. Eine neue Schule braucht dann ja auch ein neues Logo. Nur hier versagte die Kreativität der Verantwortlichen. Die Logogestaltung von Grundschulen und Kindergärten bekommt immer gerne einen infantilen Charakter, so auch hier. Adam Elsheimer würde sich im Grabe umdrehen, wenn er mitansehen müsste, in welchem Gekrakel sein Name auf dem Schulgebäude prangt. Lieber Gemeinderat, Kindern durch die Namensgebung ihrer Schule große Künstler ihrer Heimat ins Gedächtnis zu rufen, ist lobenswert, aber werdet dann bitte auch diesen Persönlichkeiten gerecht. Einen Barockmaler darf man nicht mit Patsche-Händchen-Baumstämmen und Comicschrift in Verbindung bringen. Hier hätte spätestens der Malermeister sein Veto einlegen müssen, denn dieser sollte sich auch mit dem „Kulturpaket“ seiner Arbeit auskennen. Aber hat man diesen überhaupt gefragt?
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