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Gesunder Lebensraum Schule

Die Fachkonferenz fand im April in Köln statt.
Gesunder Lebensraum Schule

Dipl. Ing. Claudia Bau

Aliphate, Aldehyde und Ketone, Terpene, organische Säuren und TVOC in der Luft, mit einer mechanischen Lüftung, die häufig nur eingeschränkt funktioniert. Das ist heute Schulalltag für Kinder, die in energetisch sanierten oder neu gebauten Räumen sitzen, fünf bis acht Stunden am Tag, fünf Tage die Woche. Ausdünstungen aus den verwendeten Klebern, Materialien, Verbund-stoffen, durch Putzmittel ausgelöste Gifte und ein, mit jeder Stunde Aufenthalt, bedenklich steigender CO2-Gehalt in der Luft. Dazu kommt die Feinstaubbelastung, höher als an einer Hauptverkehrsstraße, meistens entstanden durch zu seltene Reinigungsdurchgänge. So kann das nicht weitergehen, dachte man sich beim Sentinel Haus Institut, gewann mit dem TÜV Rheinland einen kompetenten Kooperationspartner und begann sogleich ein Pilotprojekt mit dem Ziel: „Deutschlands Schüler sollen in einer gesünderen Umgebung lernen.“ Zwei Modellklassenzimmer wurden gebaut und eingerichtet, identisch hinsichtlich Größe und Proportionen. Das eine Zimmer wurde mit emissionsgeprüften Bauprodukten und Möbeln ausgestattet, das andere Zimmer mit zufällig ausgewählten, aber üblichen Baustoffen. Nach Fertigstellung der Räume wurden in festgelegten zeitlichen Abständen Messungen der Raumluft durchgeführt, um die Konzentration der flüchtigen organischen Verbindungen zu ermitteln. Das Ergebnis: Schon nach sieben Tagen wurden in dem mit emissionsarmen Baustoffen eingerichteten Raum die Empfehlungswerte des Umweltbundesamtes deutlich unterschritten, massiv überschritten wurden die Werte im Standard-Klassenzimmer. Der klassischen K.o.-Frage aus der Verwaltung, was das wieder kostet, entgegnet Sentinel ganz locker, emissionsarme Räume lassen sich nahezu kostenneutral realisieren – ein effizientes Qualitätsmanagement vorausgesetzt. Die Ergebnisse präsentierte die Sentinel/TÜV-Kooperation jetzt auf der Tagung: „Gesunder Lebensraum Schule“ in Köln. Hochkarätige Redner aus Forschung und Politik sicherten die Qualität der Veranstaltung. Wichtige Forderungen aus Politik und Wissenschaft waren: Kinder haben das Recht in einer intakten Umgebung aufzuwachsen – sie besitzen einen besonderen Schutzanspruch, belastbare Daten zur Gesundheit von Kindern in Bildungsräumen müssen dringend erhoben werden – es gibt sie bis heute nicht, verpflichtende Abnahmeprüfungen für Schulräume auf Gesundheitsaspekte müssen eingeführt werden, das Thema Energieeffizienz in Schulen soll überdacht werden.
Mit der Errichtung und Untersuchung der Modellklassenzimmer und der Veranstaltung der Tagung durch das Sentinel Haus Institut und den TÜV Rheinland wurde in Köln ein wichtiger Schritt getan, auf dem Weg zur gesunden Schule. Denkt man daran, dass der Lebensraum Schule auch eine auf die Kinder abgestimmte Gestaltung benötigt, mit einer subtilen Farbgebung, anregungs- und abwechslungsreichen Räumen und der Verwendung möglichst natürlicher Materialien, sorgt man dafür, dass die Kinder gesund bleiben und sich wohlfühlen.
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