Powerfrau

Christine Breitkopf

Geplant war der eingeschlagene Weg nicht: „Maler wollte ich eigentlich gar nicht werden“, erklärt Sabine Pistorius. Die Schule hat sie mit dem Fachabitur Gestaltung abgeschlossen und wollte danach als Grafikdesignerin in die Werbung. Die Arbeit nur am Schreibtisch war aber nicht das Richtige. So machte sie noch eine Ausbildung zum Maler und dazu den Meisterlehrgang in Düsseldorf.

2000 wurde ihr erster Sohn geboren. Bis eine Woche vor der Geburt hat sie noch auf dem Gerüst gestanden und an einer Fassade gearbeitet. „Die Kollegen haben sich Sorgen gemacht.“ Sabine Pistorius liebt ihre Arbeit und hat deswegen solange gearbeitet, wie sie wollte. Schwanger sei sie gewesen und nicht krank. „Außerdem stand das Gerüst an der Klinik, in der ich auch entbinden wollte. Was sollte da schon passieren?“, sagt sie heute mit einem Schmunzeln. Ein zweiter Sohn wurde 2005 geboren, in dem Jahr, in dem sich Sabine Pistorius selbstständig machte.

Die Malerin hat vorwiegend private Kunden. Viele davon sind Frauen, sagt sie nach einiger Überlegung und vermutet, dass dies auch daran liegt, dass sie großen Wert auf ordentliche und saubere Arbeit legt. Ein Auftrag, an den sie sich besonders gern erinnert, ist die Wohnungsrenovierung bei einer sechsköpfigen Familie. Die hatte es besonders eilig, weshalb am Abend und über das Wochenende gestrichen wurde. Ihre Kinder konnte sie mitnehmen und somit auf den Babysitter verzichten. Das tollste Zimmer in der Wohnung wurde das Prinzessinnenzimmer – ganz in rosa.

Die Gestaltung von Wohnraum mit Farbe ist für Sabine Pistorius das Schönste an ihrem Beruf. Darin ist es jedoch nicht leicht, Familie und Arbeit unter einen Hut zu bringen. Noch immer erinnert sie sich empört an den ersten Termin bei einem Steuerberater. „Sie sind keine Mandantin für mich, weil Sie zu unflexibel mit den Kindern sind.“ Der Alltag von Sabine Pistorius ist straff organisiert. Durch die schwankende Auftragslage ist das monatliche Einkommen sehr unterschiedlich und manches Mal ist ungewiss, ob das Geld für den Monat reicht. Daher nimmt sie auch Aufträge an, die einen ungewöhnlichen Zeiteinsatz verlangen. Es kann gut sein, dass sie mal bis ein Uhr nachts arbeitet oder schon um halb vier in der Früh anfängt. Letztendlich geht es immer, irgendwie. Entmutigen lässt sie sich nicht.

Zur Kundengewinnung hat sie sich an der Initiative „Wir sind ein Familien-Unternehmen“ der Stadt Düsseldorf beteiligt. Zehn Prozent Rabatt gibt sie auf die Aufträge, die von Kunden kommen, die die Familienkarte besitzen. Ihr besonderes Angebot: Bei einer Kinderzimmerrenovierung gibt es ein künstlerisches Bild kostenlos dazu. Der beste Werbeträger ist ihr heißgeliebter Mini Cooper, der durch eine besondere Innendekoration besticht. „Da kommen schon Anfragen von Leuten, die das Auto auf der Straße gesehen haben“, erzählt sie.

Einer ihrer großen Wünsche ist es, regelmäßige Aufträge zu haben. Denn was sie heute verdient, reicht für sie und die Kinder. Für ihre eigene Rentenabsicherung hat sie nur eine kleine Lebensversicherung. Und die wird nicht genügen. Vom Jammern ist Sabine Pistorius aber weit entfernt. „Wenn ich immer Angst hätte, dann könnte ich heute ja nicht weitermachen.“ Zielgerichtet ist ihr Leben. Couragiert und sehr intensiv lebt sie es – beruflich wie privat. „Meiner Idee nach ist Energie die erste und einzige Tugend des Menschen“, sagte Wilhelm von Humboldt. Diese Tugend besitzt Sabine Pistorius – und es ist nicht ihre einzige!

Sauberkeit das Motto, fachliche Kompetenz vorausgesetzt. Dazu gibt es liebevolle Farbberatung und fantasievolle künstlerische Bilder von Malermeisterin Sabine Pistorius. Sie ist Mitglied bei der Initiative „Wir sind ein Familien-Unternehmen“ der Stadt Düsseldorf.

Malerbetrieb

Sabine Pistorius

Binterimstraße 38

40223 Düsseldorf-Bilk

Tel.: (0211) 9944682

Mobil: (0163) 8778889