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Wegweisende Projekte geehrt

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Wegweisende Projekte geehrt

Mit dem Dr. Murjahn-Förderpreis werden jährlich herausragende Projekte im Maler- und Lackiererhandwerk ausgezeichnet. Hier stellen wir die Preisträger des Jahres 2016 vor.

Als Dr. Klaus Murjahn den Förderpreis anlässlich seines 75. Geburtstags ins Leben rief, stand dahinter der Wunsch, Fachbetriebe, Einzelpersonen oder Bildungseinrichtungen auszuzeichnen, die durch herausragende Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben und damit wegweisende Impulse für das gesamte Malerhandwerk geben. Der jährlich ausgelobte Preis sollte konkreter Ausdruck seines Dankes an das Malerhandwerk sein und auf die besondere Verbundenheit der Familie Murjahn zum Handwerk verweisen. Bei der Preisverleihung des Förderpreises 2016 am 29. November vergangenen Jahres würdigte Dr. Klaus Murjahn die hohe Qualität der eingegangenen Bewerbungen, die zeigten, dass sich der Förderpreis nach nunmehr fünf Jahren fest etabliert hat. Er machte deutlich, dass dieser Preis auch zukünftig mit Leidenschaft weitergeführt werden wird. Im kommenden Jahr wird sein Sohn, Dr. Ralf Murjahn, die Preisverleihung zusammen mit der Kuratoriums-Vorsitzenden Ursula Blank durchführen. Auch das sei Ausdruck der generationsübergreifenden vertrauensvollen Zusammenarbeit des Malerhandwerks und der Familie Murjahn.

Die Preisträger 2016
Die Preisträger des Dr. Murjahn-Förderpreises 2016 sind die Malermeister Frank Oswald, Michael Heil und Frank Kudraß sowie die Berufsschullehrerinnen Katrin Graf und Henriette Fritzke. Ihre wegweisenden Projekte für das Maler- und Lackiererhandwerk wurden mit jeweils 15.000 Euro dotiert. Den mit 5.000 Euro ausgelobten Sonderpreis für Jungmeister/innen nahm Malermeisterin Mareike Wurster entgegen. Nachfolgend die Siegerprojekte im Einzelnen:
Geschäftsprozesse digital erfassen
Frank Oswald (Adam Oswald GmbH, Geisenheim) und Michael Heil (Erfolg im Handwerk, Landstuhl) erhielten den Dr. Murjahn-Förderpreis für ihr Projekt „Fit für die Zukunft – eBusiness Tools und Geschäftsprozesse für Maler- und Lackiererbetriebe“. Das Projekt entstand durch den Wunsch, die Wertschöpfungskette im Unternehmen Oswald zu analysieren und zu optimieren. Arbeitsabläufe sollten prozessorientiert vorbereitet werden, damit die Mitarbeiter alle relevanten Daten direkt digital erfassen können. Die Umsetzung des Projekts fördert die Selbstorganisation und stößt Verbesserungen an. Die EDV-Instrumente und die systematisch strukturierte Aufarbeitung sorgen für eine Erhöhung der Informationsgüte, eine Reduzierung von Eingabe- und Informationsverarbeitungsfehlern sowie eine Beschleunigung der Informationsflüsse innerhalb des Unternehmens. „Die aus der Digitalisierung resultierenden Möglichkeiten, die neuesten Methoden und Werkzeuge speziell für die Anforderungen der Malerbranche nutzbar zu machen, wurden in diesem Projekt eindrucksvoll realisiert“, sagte Laudator Klaus Leithäuser, Landesinnungsmeister Hessen.
Praxisarbeit gegen das Vergessen
Katrin Graf (Schulzentrum Sek. II an der Alwin-Lonke-Straße, Bremen) und Henriette Fritzke (Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum, Hennigsdorf) bekamen den Dr. Murjahn-Förderpreis für das Projekt „Lernen und Arbeiten im ehemaligen KZ Sachsenhausen“. 28 Auszubildende des Handwerks arbeiteten eine Woche in der Gedenkstätte Sachsenhausen und setzten sich dort theoretisch und praktisch mit der Geschichte dieses Ortes auseinander. Maler, Maurer, Tischler und Gebäudereiniger aus Bremen und Brandenburg halfen bei der Instandsetzung und Restaurierung der noch vorhandenen Bauten in der Gedenkstätte. Jeden Tag schrieb eine Gruppe der Auszubildenden über das Erlebte. In den Tagesberichten schilderten die jungen Menschen ihre Gefühle und Gedanken, die sie während ihrer Arbeit in der Gedenkstätte hatten. Das Ziel des Projekts lautete, die teilnehmenden jungen Menschen darin zu stärken, konstruktiv an der Lösung gesellschaftspolitscher Herausforderungen mitzuwirken und niemals wegzuschauen, wenn die Gefahr besteht, dass Extremismus und Gewalt die Oberhand gewinnen. „Ein solches Projekt anzugehen, erfordert Mut und pädagogisches Einfühlungsvermögen seitens der Lehrkräfte. Es ist ein eindringliches Zeichen, in Zeiten rechtsradikaler Übergriffe und aktueller denn je. Auch heute gilt es, rechtspopulistischen Wortführern Einhalt zu gebieten, die versuchen, die demokratischen Werte in Frage zu stellen. Umso wichtiger ist es, auch Jugendliche des Handwerks ein Zeichen setzen zu lassen, und das an einem Arbeitsplatz, an dem andere Regeln gelten als auf herkömmlichen Baustellen. Dies ist mit dem ausgezeichneten Projekt in vorbildlicher Weise gelungen“, heißt es in der Jurybegründung: „Katrin Graf und Henriette Fritzke haben sich in besonderer Weise engagiert, um die Jugendlichen zu Beginn ihres Erwachsenendaseins für die Folgen von Rassismus und Faschismus zu sensibilisieren und gleichzeitig durch aktives Tun einen Beitrag zur Mahnung und Bewahrung zu leisten. „Unser wichtigstes Exportgut ist unsere Menschlichkeit, die wir oft vor wirtschaftlichen Erfolg stellen“, so Laudator Thomas Kurzke, Landesinnungsmeister Bremen.
Gestaltungskonzept VR-Bank
Frank Kudraß (Maler Kudraß GmbH & Co. KG, Emsdetten) wurde für die Entwicklung des Gestaltungskonzepts beim Umbau der VR-Bank in Emsdetten mit dem Dr. Murjahn-Förderpreis geehrt. Die Aufgabe bestand darin, den sieben Besprechungsräumen eine Atmosphäre zu verleihen, in der sich Kunden und Mitarbeiter wohlfühlen und die dem Leitbild „Verantwortung – Verlässlichkeit – Vertrauen“ gerecht wird. Durch eine gezielte Befragung der Bank-Mitarbeiter im Hinblick auf die Nutzung der Räume, die unterschiedlichen Zielgruppen sowie die eigenen Vorlieben, konnte die Aufgabenstellung konkretisiert und ein außergewöhnlicher Konzeptansatz entwickelt werden. Dabei dienten „Hotspots“ der Stadt wie zum Beispiel der Bahnhof, ein Skaterpark, eine Villa und ein Brunnen als Pate für die Namensgebung der Räumlichkeiten und insbesondere der Farbgebung. „Das Einzigartige an diesem Projekt ist die intensive Auseinandersetzung mit den Wünschen des Auftraggebers, das Hinterfragen der Motive und die Berücksichtigung der Zielgruppe, die sehr vielfältig war. „Betriebe, die sich mit dieser Intensität Aufträgen widmen, schaffen sich völlig neue Geschäftsfelder und Möglichkeiten, marktpreisunabhängig anbieten zu können. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, dass das Malerhandwerk Gestaltungskonzepte auf höchstem Niveau realisiert“, zitierte Laudator Roland Brecheis aus dem Juryurteil.
Sonderpreis
Über den Sonderpreis für Jungmeister/innen konnte sich Malermeisterin Mareike Wurster aus Eckernförde freuen, die sich bei ihrer praktischen Meisterprüfung mit dem Thema „Lehmexperimente und Patina“ befasste. „Das Prüfungsthema ‚Lehmexperimente‘ ist wegweisend durch den Umgang mit einem traditionellen Material auf moderne und hochwertige Art und Weise“, konstatierte Laudator Andreas Kröger, Landesinnungsmeister Schleswig-Holstein.

praxisplus
Die vier Preisträger des Dr. Murjahn-Förderpreises stellen sich im Video vor:
Michael Heil und Frank Oswald: Fit für die Zukunft -eBusiness Tools und Geschäftsprozesse für Maler- und Lackiererbetriebe
https://youtu.be/iYzqVWy7yMs
Katrin Graf und Henriette Fritzke: Lernen und Arbeiten im ehemaligen KZ Sachsenhausen
https://youtu.be/ZQ2CRDL3ujY
Frank Kudraß: Umbau VR-Bank Emsdetten
https://youtu.be/kIrJvCSgObY
Mareike Wurster: Sonderpreis für Jungmeister/innen
https://youtu.be/kL1foRBN-oE
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