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Innungen befragten Azubis

Die Innungs-Kooperation in Ostwestfalen-Lippe geht den Weg zur Zukunfts- und Nachwuchssicherung.
Innungen befragten Azubis

Innungen befragten Azubis
Kompetenzen bündeln, Erfahrungen austauschen und gemeinsam erfolgreicher sein: seit gut drei Jahren kooperieren die sieben Maler- und Lackiererinnungen aus Ostwestfalen-Lippe. Foto: Maler- und Lackiererinnungs-Kooperation Ostwestfalen-Lippe.
„Jeder dritte Azubi mit Lehre unzufrieden“, „Unbezahlte Überstunden“ oder „Mangelnde Qualität in der Ausbildung“, diese und ähnliche Aussagen waren vor einigen Monaten schon in der regionalen Presse zu lesen. Grund für diese Berichterstattung war eine durch den DGB durchgeführte Umfrage, die die Zufriedenheit der Auszubildenden erfasste.

Laut dieser Befragung belegten die Auszubildenden des Maler- und Lackiererhandwerks einen erschreckenden dritten Rang in der Kategorie „Besonders unzufrieden“. Übertroffen wurden sie lediglich durch die Auszubildenden des Lebensmittelhandwerks (Rang 1) und der Gastronomie (Rang 2).
Dass dieser Wert für die Auszubildenden in Ostwestfalen-Lippe fern ab jeder Realität liegt, zeigt eine im vergangenen Jahr erstmalig durch die Maler- und Lackiererinnungskooperation Ostwestfalen-Lippe durchgeführte Befragung von über 120 Auszubildenden der unterschiedlichen Lehrjahre. Abgefragt wurden hier die Zufriedenheit mit dem Ausbildungsbetrieb, der Berufsschule und der Überbetrieblichen Ausbildung.
Die Auszubildenden bewerteten die Teilbereiche nach unterschiedlichen Kriterien wie z. B. „Ich fühlte mich für die Gesellenprüfung gut vorbereitet.“, als konkrete Fragestellung im Bereich „Berufsschule“ oder „Im Betrieb herrschte ein fairer Umgang/ein faires Arbeitsklima.“, im Bereich „Ausbildungsbetrieb“.
Top-Werte
Die Werte, die die Betriebe, die Berufsschulen sowie die Überbetriebliche Ausbildung erhielten, können sich sehen lassen und sind bezogen auf die Anzahl der befragten Azubis für die Region absolut repräsentativ: So bewerteten die Auszubildenden die Ausbildungsbetriebe im Gesamtergebnis mit 3,8 von maximal möglichen 5 Punkten. Ebenso die Berufsschule erhielt mit 3,7 von maximal möglichen 5 Punkten eine positive Rückmeldung. Bestnote erhielt die Überbetriebliche Ausbildung, die mit 4 von maximal möglichen 5 Punkten bewertet wurde.
Besonders die abwechslungsreiche und kreative Tätigkeit wurde von den Auszubildenden der Maler- und Lackierer-innungen aus Bielefeld, Gütersloh, Höxter-Warburg, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn positiv bewertet. Der Umgang mit Menschen und die Möglichkeit das Arbeitsergebnis direkt sehen und somit darauf stolz sein zu können, wurden ebenso als Vorzüge dieser Ausbildung hervorgehoben.
Statements
Alfred Gemmeke, Obermeister der Maler- und Lackiererinnung Höxter-Warburg, bewertet die Situation in seinem Gewerk bezogen auf die Ausbildung folgendermaßen „Unsere Malerbetriebe bilden überwiegend gut aus. Um Ausbildungsabbrüche zu minimieren, ist ein frühzeitiges Praktikum sehr sinnvoll. Hierbei kann der zukünftige Auszubildende feststellen, ob der Beruf und der Betrieb die richtige Wahl ist. Und der Ausbildungsbetrieb kann besser prüfen, ob der der Jugendliche für die Ausbildung geeignet ist und zum Betrieb passt. Übrigens erlernen auch immer mehr Mädchen den Beruf des Malers und Lackierers.“
Jörn Leweling, Obermeister der Maler- und Lackiererinnung Gütersloh, findet ebenso klare Worte: „Die neutrale Umfrage der studentischen Unternehmensgruppe STUNT der Universität Bielefeld zur Ausbildungszufriedenheit, bestärkt das ostwestfälische Malerhandwerk. Dies vor allem in seinem langjährigen Bestreben, nicht nur qualifiziert und nachhaltig auszubilden, sondern den Mitgliedern des Malerhandwerkes auch ein angemessenes Umfeld zu bieten, um wirtschaftlich stabil ihr Leben und das ihrer Familien zu sichern. Wer in diesem Beruf nur den Anstreicher sehen möchte, übersieht die umfangreiche Qualifizierung des Malers und Lackierers in einem Beruf, der von der Kenntnisvielfalt und fachlichen Tiefe eines großen beruflichen Spektrums lebt, das sicherlich, in dieser Ausprägung, kein anderes Handwerk zu bieten hat. In unserem Beruf wurden die Themen Mindestlohn, Altersabsicherung und die Möglichkeit umfangreicher Weiterqualifikation lange verwirklicht, bevor noch die Politik und der Mainstream ein Auge darauf warfen. Ich freue mich, dass wir es in Ostwestfalen gemeinsam geschafft haben, gegen den Bundestrend Zeichen zu setzen, und somit der Öffentlichkeit beweisen konnten, dass das Handwerk zwar noch gern die Verkannte, aber ganz sicher die große und soziale Wirtschaftsmacht von Nebenan ist.“
Sieben Innungen
Kompetenzen bündeln, Erfahrungen austauschen und gemeinsam erfolgreicher sein – seit gut drei Jahren kooperieren die sieben Maler- und Lackiererinnungen aus Ostwestfalen-Lippe in den Bereichen Imageaufbau, Nachwuchsakquise und mit dem Ziel neue Betriebe für die Innungen zu gewinnen. Die Kooperation möchte ganz gezielt für das Maler- und Lackiererhandwerk in Ostwestfalen-Lippe positive Impulse schaffen und in besonderem Maße jungen Menschen die Perspektiven, die das Maler- und Lackiererhandwerks bietet, aufzuzeigen.
Folgende Innungen sind feste Partner der „Maler- und Lackiererinnnungs- Kooperation Ostwestfalen-Lippe“:
Bielefeld , Gütersloh, Herford, Höxter/Warburg, Lippe, Minden/Lübbecke, Paderborn
Weitere Informationen gibt es hier: www.malerinnungen-owl.de.
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