Von den Handwerksunternehmen, die über zehn Mitarbeiter hinauswachsen, schrumpfen die meisten nach kurzer Zeit wieder auf eine deutlich kleinere Mitarbeiteranzahl. Ein systematisiertes Vorgehen schafft hier rechtzeitig Abhilfe. Björn Foetsch, Prokurist beim Handwerksverbund ARTA, stellt verschiedene Perspektiven vor, die dem Unternehmer ermöglichen, seinen Betrieb von allen Seiten zu betrachten.
Baustellen schnell im Blick haben
Für die Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) am Monatsende, aber natürlich auch in den Tagen dazwischen ist speziell bei größeren Bauvorhaben die Frage wichtig: Wo stehen diese bei Kosten und Leistungen? Machen wir Gewinn oder Verlust? Kann ich eine Abschlagsrechnung stellen? Häufig ist der Aufwand den Unternehmern bei den laufenden Baustellen zu groß, um diese Werte genau zu ermitteln. Vor allem die Leistung, die ein Aufmaß erfordert, wird vernachlässigt. Das führt zu späten Rechnungsstellungen und Abschlagszahlungsanforderungen, damit zu Liquiditätsverlusten und mitunter zu verspäteter Erkenntnis, dass etwas schief läuft. Außerdem fehlen die Werte dann auch am Monatsende in der BWA. Eine „Zwischenbilanz“ kann so nicht gezogen werden. Die Lösungen dafür liegen in einer möglichst einfach formulierten Zeitvorgabe als Prüfeinheit (siehe auch Profitipp 5: Planung der Mitarbeiter). Wissen Sie, wie viel Arbeitszeit Sie pro Einheit in Ihrer Position geplant haben (Zeit pro m²/m)? Dann können Sie auch leicht ausrechnen, wie viele Einheiten Ihre Mitarbeiter in einer Woche leisten müssen. Und damit können Sie konkrete Bauabschnitte vorgeben. „In der nächsten Woche müsst Ihr zu dritt 30 Räume fertig gespachtelt, tapeziert und gestrichen haben.“
Eine solch simple Leistungsvorgabe versteht jeder und man kann sie auch telefonisch jederzeit leicht kontrollieren („Wie weit seid ihr?“). Bekommt man am Freitag die Fertigmeldung („Alle Räume fertig!“) sind die notwendigen Informationen da: Der Leistungsstand auf der Baustelle, ein möglicher AZ-Betrag zur Anforderung, ein Wert für die BWA (am Monatsende).
Fazit: Wer die Aufmaße – soweit möglich – vor Arbeitsbeginn erstellt, mit Zeitwerten kalkuliert und sich während einer Woche nicht den Bauablauf durcheinanderwirbeln lässt, hat alle Werkzeuge für eine einfache, schnelle und erfolgreiche Leistungskontrolle zur Hand.
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