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Mitarbeiterführung: Die Fähigkeit zu führen

Mitarbeiterführung
Die Fähigkeit zu führen

Um ein Unternehmen erfolgreich zu führen, muss der Chef die Standpunkte sämtlicher Betriebsmitglieder kennen und diese auch verstehen. Nur dann entstehen Rahmenbedingungen, unter denen die Mitarbeiter Verantwortung übernehmen können.

Olaf Ringeisen

Kennen Sie das auch? Das Gefühl, die Mitarbeiter denken nicht mit, sie als Chef müssen sich um alles kümmern, oder – am praktischen Beispiel – Material wird von Mitarbeitern vergessen bzw. nicht rechtzeitig bestellt. Das von Chefs am häufigsten genannte Problem in einem Handwerksbetrieb ist, dass die Mitarbeiter keine Verantwortung übernehmen. Was würden Gesellen auf die Frage antworten, warum sie keine Verantwortung übernehmen? Oder andersherum gefragt: Was wäre, wenn ich es als Führungskraft durch mein Verhalten in der Hand hätte, dass Mitarbeiter Verantwortung übernehmen? Wie kann ich als Führungskraft ein Umfeld schaffen, um Mitarbeiter zum Mitdenken zu animieren? Diese Frage bietet viele Möglichkeiten, die Rahmenbedingungen in einem Handwerksbetrieb zu optimieren, damit Mitarbeiter gerne Verantwortung übernehmen.
Zwei Erkenntnisse
Entscheidend sind zwei Erkenntnisse: Erstens, Mitarbeiter müssen sich in einem Unternehmen sicher fühlen, ihrem Vorgesetzten vertrauen. Zweitens muss die Führungskraft, die Selbstzweifel seiner Mitarbeiter zerstreuen, sie zum Erfolg führen.
Die Ausbildung zum Malermeister ist häufig auf die fachliche Ebene beschränkt. Wir Handwerker zeichnen uns dadurch aus, dass wir etwas erschaffen, wir freuen und definieren uns über das Ergebnis. Das ist gut so, kann aber bei Führungskräften leicht in ein „Hamsterrad“ führen. Wir absolvieren die Lehre, arbeiten als Geselle, besuchen die Meisterschule, wechseln ins Büro und übernehmen oder gründen dann einen Betrieb. Während dieser Laufbahn wechseln wir die Rollen und bekommen neue Blickwinkel:
  • der Geselle sieht die Wand,
  • der Meister sieht die Baustellen und
  • der Chef sieht sein Unternehmen im Marktumfeld.
Für seine fachlichen Erfolge wird man befördert. Plötzlich hat man Verantwortung für die Mitarbeiterführung. Dann geht es darum, die eigenen Führungsfähigkeiten auszubauen. Die Tabelle (Abbildung 2) zeigt, wie sich die Anforderungen an jede Rolle verändern.
Seit 2007 habe ich durch Systeme in meinem Malerbetrieb ein Umfeld geschaffen, in dem der Geist des Mitdenkens bei meinen Mitarbeitern entfacht wurde. Was ich lange unterschätzt habe, ist aber die Fähigkeit, führen zu können. Heute beobachte ich im Handwerk das Phänomen Digitalisierung: Software und Apps werden als Heilmittel gesehen, damit Mitarbeiter Verantwortung übernehmen. Aber geht das so einfach?
Digitalisierung
Digitalisierung macht Mitarbeiter messbar. Wir verlieren die Menschlichkeit, das einzige was zählt, sind Zahlen. Die Folgen? Zeit und Geld wird in EDV investiert. Zeit, die fehlt, um sich um die Menschen zu kümmern. Ich vergleiche das gerne mit einem Arztbesuch: Wer Sodbrennen hat, kann Tabletten dagegen nehmen. Oder er kann an die Ursache rangehen, seine Ernährung umstellen und den Stress reduzieren.
Und genau dazu lade ich Sie ein: Prüfen Sie in Ihrem Unternehmen die Ursache, warum Mitarbeiter keine Verantwortung übernehmen. Dazu werden wir in den nächsten Artikeln die Rollen und Perspektiven der Beteiligten genauer anschauen. Alle Neugierigen können vorab schon mal auf www.baustelle-optimieren.de ein kostenloses Video über die vier Phasen der Baustellenorganisation anschauen.

praxisplus
Olaf Ringeisen ist Malermeister und führt in vierter Generation seinen Malerbetrieb in Northeim. 2007 entwickelte er einen roten Faden zur Baustellenorganisation und gründete Qualygate, um Handwerkskollegen dabei zu unterstützen, aus dem Hamsterrad herauszukommen. 2012 schrieb er zusammen mit Prof. Markus Schlegel das Buch „Farbspuren – Die Kunst Räume zu gestalten“.
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