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Vergilbung von Lacken

Frage des Monats:
Vergilbung von Lacken

Vergilbung von Lacken
Rainer Hülsermann, Leiter Anwendungstechnik ZERO-LACK r.huelsermann@zero-lack.de
Wegen einer Reihe positiver Eigenschaften werden Alkydharzlacke gerne eingesetzt. Ist trotz aller Anstrengungen der Forschungs- und Entwicklungsabteilungen die Dunkel- und Hellvergilbungsneigung von Alkydharzlacken unvermeidlich?

Es gibt am Markt eine Vielzahl von Lacksystemen, die selbstverständlich alle den gesetzlichen Vorgaben genügen müssen. Vom Verarbeiter werden aber weiterhin gerne Lacke eingesetzt, die auf Alkydharz basieren – ob lösemittelhaltig, wasserverdünnbar oder als wasserverdünnbares Hybrid. Alkydharzlacke zeichnen sich dabei durch eine Reihe von positiven Eigenschaften aus. Dazu gehören u.a. hervorragende Applikationsfähigkeit, d.h. einfache Verarbeitung mit Pinsel oder Rolle, sowie hohe Füllkraft, gutes Standvermögen und guter Verlauf, hohe Oberflächenhärte, keine Thermoplastizität, gute Elastizität und das alles verbunden mit einer optisch ansprechenden Oberfläche. Negativ ist bekanntlich nur die Neigung zu Dunkel- und Hellvergilbung. Warum und unter welchen Bedingungen kommt diese Vergilbung zustande? Alkydharze sind synthetische Polyesterharze, die durch Veresterung von mehrwertigen Alkoholen, Carbonsäuren und pflanzlichen ungesättigten Fettsäuren entstehen. Die Trocknung erfolgt durch Aufnahme und chemische Bindung von Sauerstoff. Dieser Vorgang führt zu unterschiedlichen Ergebnissen, je nachdem ob die Reaktion unter Lichteinfluss, im Dunkeln, unter Wärmeeinwirkung oder gar unter Einfluss chemischer Dämpfe, z.B. Ammoniak, stattfindet. Die Vergilbung der Alkydharzfarbe geht vom Bindemittel, dem Alkydharz, aus. Die Ursache der Vergilbung ist vorrangig bei den Ölen bzw. den Fettsäuren zu suchen. Bei der Reaktion bilden sich zusätzlich Chromophore (farbgebende Gruppen) und verändern damit die Wellenlänge des reflektierten Lichtes. Die über Monate fortschreitende Molekülveränderung (Trocknung) verschiebt die Wellenlänge des reflektierten Lichtes vornehmlich in den sichtbaren Gelbbereich. Oft erhalten diese Lacke auf dem Etikett oder im Technischen Merkblatt einen Vermerk: PUR-verstärkt, PU-Alkyd, PU-vergütet o.ä. Kann der Anwender dann davon ausgehen, dass diese Lacke nicht vergilben? Die Antwort lautet nein! Auch PUR-veredelte und wasserbasierende Alkydharzlackfarben sind von einer Vergilbung nicht ausgenommen. Das entspricht durchaus dem Stand der Technik.

Fazit
In Räumen oder Fluren, vornehmlich bei weiß lackierten Flächen, die an ebenfalls weiß gestrichene Dispersions- oder Kunststoffflächen angrenzen, ist die beschriebene Veränderung schnell sichtbar und wird meist als recht störend empfunden.
Soll eine Gilbung der Lackflächen grundsätzlich vermieden werden, ist auf andere Lacksysteme zurückzugreifen. Ein- oder zweikomponentige Acryllacke oder Polyurethan-Lacke (PUR) kommen in dem Fall bevorzugt in Frage. Die Lacke der ZERO LackDesign-Schiene gehören dazu.
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