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Was ist eigentlich die MFT?

Frage des Monats:
Was ist eigentlich die MFT?

Was ist eigentlich die MFT?
Frage des Monats: Glatte Wände und Deckenflächen
Die Mindestfilmbildetemperatur ist ein Begriff aus der Oberflächentechnik und stellt die niedrigste Temperatur dar, bei der Innenwandfarben, Fassadenfarben, Dispersions-Spachtelmassen, Putze und wasserverdünnbare Lacke auf Basis Polymerdispersionen als Bindemittel in der Lage sind, einen festen zusammenhängenden Film zu bilden.

Das Wasser der Dispersion verdunstet und die Polymerpartikel kommen sich immer näher. Mit fortschreitender Trocknung liegen diese Partikel dann in dichter Packung vor. Sobald sie sich berühren, wird der noch mit Wasser gefüllte Raum zwischen ihnen so klein, dass er wie eine Kapillare wirkt. Durch Kapillarkräfte werden die Partikel verformt und lagern sich noch enger zusammen. In den dabei ebenfalls enger werdenden Kapillaren entstehen immer größere Kräfte. Unter dem so erzeugten Druck wird die flüssige Phase herausgepresst und die Polymerpartikel verschmelzen (kalter Schmelzfluss).

Findet die Trocknung unterhalb der Mindestfilmtemperatur statt, kommt es zu Rissen im Film mit sehr geringer Haftfestigkeit oder es bleibt nur ein pulvriger, nicht haftender Rückstand.
Die Mindestfilmbildetemperatur eines Produktes wird labortechnisch auf einer Koffler-Heizbank ermittelt. Es reicht aber nicht aus, nur diesen Punkt zu kennen, sondern es muss auch auf den Vorgang der Verdunstung geachtet werden. Luft hat die Eigenschaft, Wasser in Form von Wasserdampf aufzunehmen. Je trockener die Luft, desto mehr davon kann sie aufnehmen. Bei der Verdunstung von Flüssigkeiten wird dem flüssigen Medium und der Umgebung Wärme entzogen. Der Verdunstungsvorgang und damit die Verdunstungskühlung (adiabatische Kühlung oder Verdunstungskälte) wird verstärkt, wenn der entstehende Dampf durch trockenen Luftzug rasch abgeführt wird und so ständig ungesättigte Luft an die Stelle gelangt, an der die Verdunstung stattfindet. Die Temperatur sinkt dabei um 2 bis 3°C.
In technischen Unterlagen der Beschichtungsstoffe ist die Verarbeitungstemperatur (z.B. +5°C für Luft und Untergrund) angegeben und unbedingt zu beachten. So bleibt man bei der Trocknung oberhalb der Mindestfilmbildetemperatur, immer unter Berücksichtigung der zu erwartenden entstehende Verdunstungskälte. Findet die Verarbeitung aber unterhalb dieser angegebenen Temperatur statt oder ist der Untergrund zu kalt, kann es zu den erwähnten Störungen bei der Filmbildung kommen.
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