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Was ist trocken?

Frage des Monats:
Was ist trocken?

Was ist trocken?
Rainer Hülsemann, Leiter Anwendungstechnik ZERO-LACK
Ein trockener Untergrund wird praktisch in allen technischen Unterlagen gefordert, bevor eine Beschichtung oder ein Belag auf die Baustoffoberfläche erfolgen darf. Auch die VOB Teil C DIN 18363 3.1.1 drängt den Auftragnehmer, „bei seiner Prüfung Bedenken geltend zu machen bei ungeeigneter Beschaffenheit des Untergrundes, z.B. absandendem und kreidendem Putz und nicht genügend festem, gerissenem und feuchtem Untergrund“.

Die Trockenheit eines zu beschichtenden Untergrundes ist abhängig vom Baustoff. Üblicherweise versteht man unter Trockenheit den Zustand, den ein Baustoff auf Dauer bei normalen Klimabedingungen erreicht. Hier spricht man von der „Ausgleichsfeuchte“ oder „Gleichgewichtsfeuchte“ bei üblicher Umgebung in Abhängigkeit von der relativen Luftfeuchtigkeit und Umgebungstemperatur. Bei Werten über der Ausgleichsfeuchte wird der Trocknungsvorgang durch eine Beschichtung oder einen Belag gebremst. Dies führt dann zu einem Wasserdampfüberdruck zwischen Baustoffoberfläche und Beschichtung oder Belagsunterseite. In der Baustoffmasse kann das in der Folge zu Rissen, Verformungen, Schimmelbildung und auch zur Zerstörung führen.

Grundsätzlich sollten geeignete Feuchtigkeitsmessgeräte verwendet und mehrere Messungen durchgeführt werden, um Messfehler zu erkennen und zu vermeiden. Es gibt eine Vielzahl von Wegen, etwa die Kalziumcarbid-Methode (CM-Prüfung) zur Bestimmung der Feuchte von mineralischen Baustoffen bei Putzen und Estrichen, wobei dazu jedoch 10 bis 50 g Material entnommen werden müssen. Das elektrische Verfahren erfolgt mittels Widerstandsmessung, bei dem zwei Nadeln als Fühler in den Baustoff gedrückt werden. Das zerstörungsfreie kapazitive Verfahren erfolgt über elektromagnetische Wellen. Welche Ausgleichsfeuchte ein Baustoff hat und welche Werte als trocken oder bedenklich anzusehen sind, wird in der Bedienungsanleitung des Feuchtemessgerätes angegeben.
Wichtig
Für den Verarbeiter ist wichtig, dass die Messdaten dokumentiert werden − etwa durch ein Foto des Ergebnisses. Bei erhöhter Feuchtigkeit sind Bedenken anzumelden. Eine Dokumentation von Messdaten hilft ebenfalls bei trockenem Untergrund, als Beweis bei eventuellen Feuchtigkeitsschäden, die erst später entstanden sind. Bei metallischen Untergründen sollte man darauf achten, dass sich kein Tauwasser auf die zu beschichtenden Flächen niedergeschlagen hat.
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