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Der Meister als Unternehmer

Betrieb & Markt
Der Meister als Unternehmer

Der Meister als Unternehmer
Eine der wesentlichen Aufgaben des Unternehmers ist es, Trends im Markt zu erkennen. Foto: Fotolia/alphaspirit
Unternehmerische Macht führt ins Hamsterrad, wenn der Chef seinen Mitarbeitern kein Warum bietet und Beziehungskonflikte nicht löst.

Olaf Ringeisen

Ohne ein Warum fehlt den Mitarbeitern die Identifikation mit dem Unternehmen und damit fehlt die Leidenschaft. Ohne Leidenschaft bedarf es ständiger Kontrolle. Kontrolle macht aber unfrei – den Chef und die Mitarbeiter. Die Aufgabe des Unternehmers ist nicht das Planen und Steuern oder Entscheiden und Kontrollieren. Als Unternehmer definieren Sie das Warum: Warum gibt es Ihr Unternehmen? Was ist Ihre Herzensangelegenheit? Was treibt Sie an? Warum führen Sie das Unternehmen?

Verdeutlichung

Der Amerikaner Michael Gerber unterscheidet zwischen Fachkraft, Manager und Unternehmer. Er nutzt folgende Geschichte zur Verdeutlichung (frei nacherzählt): Stellen Sie sich einen großen Wald vor, der abgeholzt werden soll. Die Fachkräfte fällen die Bäume. Hinter ihnen sitzen auf großen Elefanten die Manager und koordinieren die Fachkräfte. Aus der Luft beobachtet der Unternehmer das Geschehen, der in einem Heißluftballon über dem Wald schwebt und feststellt: Stopp, wir sind im falschen Wald!

Diese Rollen gibt es in jedem Unternehmen, egal welcher Größe. Und besonders im Handwerk werden diese Rollen oft von ein und derselben Person ausgeführt: dem Inhaber.

Wesentliche Aufgaben

1) Trends im Markt erkennen

Hierzu gehören natürlich die fachlichen Entwicklungen und Produktinnovationen. Maßgeblich sind aber bei dieser Aufgabe die gesellschaftlichen Trends gemeint. Denn was erst mal als Produktinnovation auf den Markt gekommen ist, kennt auch Ihr Mitbewerber und damit sind Sie wieder austauschbar. Bei dieser Aufgabe geht es also um Ihre Positionierung. Es geht um das Warum. Welche Story können Sie erzählen? Wofür steht Ihr Unternehmen? Welches Grundbedürfnis Ihrer Kunden können Sie auf welche Art befriedigen? Wie passen die gesellschaftlichen Entwicklungen dazu? In meinem nächsten Artikel werden wir das weiter vertiefen.

2) Betriebswirtschaftlich erfolgreiche Umsetzung

Nun geht es um die erfolgreiche Umsetzung der Markttrends und der eigenen Positionierung. Also genügend Aufträge akquirieren und damit Geld verdienen. Dazu muss der Unternehmer ein System schaffen, innerhalb dessen seine Mitarbeiter eigenständig die Aufträge erfolgreich abarbeiten können. Ein sehr klares System sind die vier Phasen der Baustellenorganisation, die ich im Qualyplan-System zusammen geführt habe.

3) Beziehungskonflikte lösen

Diese Aufgabe wird in 98 Prozent aller Betriebe vernachlässigt, trägt aber wie die anderen beiden Aufgaben zu 33Prozent des Betriebserfolges bei. Beziehungskonflikte lauern an allen Ecken. Überall müssen Beziehungen gepflegt werden. Es gibt keine Sachkonflikte, es gibt nur Beziehungskonflikte. Überlegen Sie für sich bitte, mit welchen Mitarbeitern und Kunden Sie erfolgreich zusammen arbeiten. Ist mit diesen Menschen Ihre Beziehung gut oder voller Konflikte? Grundlage einer guten Beziehung ist immer Vertrauen. Dieses Thema hatte ich in meinem letzten Artikel in der Juli-Ausgabe näher beleuchtet. Sie als Chef haben es in der Hand, ob Ihre Mitarbeiter Ihnen vertrauen. Warren Bennis empfiehlt: „Das Beste, was eine Führungskraft für ihre Mitarbeiter tun kann, ist, deren Selbstzweifel zu zerstreuen.“ Also ihr Selbstvertrauen aufbauen. Sie benötigen ein Gespür für Konflikte. Gute Chefs nehmen sich selbst zurück, um ihren Mitarbeitern mehr Raum zu geben und sie zu stärken.


praxis plus

Olaf Ringeisen ist Sparringspartner für Handwerksmeister, die mehr persönliche Freiheit erreichen wollen. Der gelernte Malermeister führt in vierter Generation seinen Malerbetrieb in Northeim. Er arbeitet seit mehr als 15 Jahren an der Optimierung seiner Strategien zur erfolgreichen Unternehmensführung im Handwerk. Über 600 Malerbetrieben hat er mit seinen Systemen schon weitergeholfen. Sein Qualyplan-System enthält seine wichtigsten Erkenntnisse und Werkzeuge, die Sie benötigen, um raus aus dem Hamsterrad zu kommen und sich ein wahrhaft außergewöhnliches Unternehmen zu schaffen.


praxis plus

Viel zu oft vernachlässigen wir im stressigen Alltag die zweite und dritte Aufgabe. Und genau hier bietet Olaf Ringeisen Ihnen in seinem neuen Seminar „Raus aus dem Hamsterrad“ konkrete Schritte an. Das Qualyplan-System – die 4 Phasen der Baustellenorganisation – ist um den Schweizer Malermeister und Mediator Rolf Düggelin ergänzt. Er ist Profi im Konfliktmanagement und gibt konkrete Führungstipps bei Veränderungen im eigenen Unternehmen.

Termine:

27. und 28.10.17 in Aarau (Schweiz)

03. und 04.11.17 in Northeim
(Deutschland)

www.qualyplan.de.



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