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Das Spiel mit der Farbe

Farbe in Bestform
Das Spiel mit der Farbe

Es gibt Dinge, die wir mit einer ganz bestimmten Farbigkeit verbinden. Verändert man diese Konventionen, dann reagieren wir – mal interessiert, mal irritiert oder sogar ablehnend. Dabei ist dieses Spiel mit der Farbe erfrischend und aufregend. Drei Beispiele.

Zweifarbiges Segelflugzeug

Segelflugzeuge waren nicht immer reinweiß, diese uniforme Farbigkeit dürfte wohl mit der damaligen Rumpf-Fertigung mittels GfK Einzug gehalten haben. Schließlich musste man die Rümpfe irgendwie lackieren. Weiß reflektiert UV-Strahlung und Wärmestrahlung gleichermaßen, beides ist gut für die Struktur und die Piloten. Nur: Weiß ist in Sachen Sichtbarkeit nicht immer die beste Wahl. Bei diffusen Lichtverhältnissen etwa oder beim Thermikkurbeln unter Wolken. Zwar ist heute fast jeder Segler mit einem Annäherungsalarm, dem Flarm ausgerüstet, aber letztlich wird immer noch auf Sicht geflogen. Der Flugzeugbauer Alexander Schleicher sorgt nun für einen besseren Kontrast und bietet seinen eigenstartfähigen Doppelsitzer ASG 32 Mi in einer rot-weißen Lackierung an. Die Streifen auf den Tragflächen und am Leitwerk sollen für eine erheblich verbesserte Sichtbarkeit sorgen – und verleihen dem Flugzeug überdies eine ganz ungewohnte Anmutung. Die Zulassung erlaubt die Nutzung von Reinorange, Verkehrsorange und Verkehrsrot, weitere Farben sind kurzfristig zertifizierbar, so die Auskunft bei Schleicher. Lackiert wird übrigens mit 2K-Acryllack, dabei appliziert man die roten Bereiche nicht etwa über den weißen Grund, sondern legt die Farben jeweils nebeneinander an, nur so entsteht der aerodynamisch einwandfreie Übergang.

Schwarz für die Yacht

Auch Yachten, so das in unseren Köpfen abgespeicherte Bild, haben „strahlend weiß“ zu sein. Das stimmt natürlich nicht ganz, denn längst sind auch Segelyachten farbig geworden, vor allem Rennyachten, die bei Regattas antreten. Alex Thomson Racing schickte im vergangenen Herbst die „Imoca 60“ auf ein Zweihandrennen über 5.000 Seemeilen von Frankreich nach Brasilien – komplett in Schwarz gehalten. Erstmals gelang es dabei, auch den Deckaufbau in tiefes Schwarz zu tauchen, was die starke Aufheizung durch die Sonne bislang unmöglich machte. Durch Verwendung funktionaler Pigmente von BASF ist das Problem gebannt, weil der größte Teil der IR-Strahlung schlicht reflektiert wird. Zunächst gelangt die Strahlung durch den für Nahes Infrarotlicht (NIR) transparenten Basislack und wird dann am Füller reflektiert.

Rot für die Küche

Spülen bestehen meist aus metallisch-glänzendem Edelstahl oder aus Keramik in traditionellen Beige-, Grau- oder Weißnuancen. Kaum Farbigkeit also. Bisher jedenfalls nicht, denn seit kurzem bietet Villeroy & Boch zwei Keramikspülen-Serien auch in Bunttönen an. Neben einem warmen, Sunrise genannten Gelb, steht tiefes Blau (Midnight), grün und rot zur Auswahl. Konzipiert hat das Vierer-Konzept, das die Jahreszeiten-Idee aufgreift, die Designerin Gesa Hansen. Sicherlich ist es ungewohnt, in einer roten Spüle zu hantieren, aber warum nicht? Und: Die Interior-Trends sprechen für kräftige Farben, auch in der Küche.

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