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Der Reiz der Kontraste

Farbe in Bestform
Der Reiz der Kontraste

Farbe ist ein Medium, das für große Aufmerksamkeit sorgt und die Architektur mit einer zweiten Erlebnisebene aufladen kann. Aber auch der Verzicht auf Buntfarben vermag zu überraschen – zwei konträre Beispiele.

Schwarz-Weiß Einkaufszentren bestehen im Grunde aus einer Aneinanderreihung von Läden der immer gleichen Ketten und Konzepte. Doch mitunter findet man dazwischen kleine Preziosen der Gestaltung – so beispielsweise in Linz, wo ein Center namens „Plus City“ immer weiter wächst. Inmitten der riesigen Verkaufsfläche hat sich auf minimalen 25 Quadratmetern der „Eisdieler“ angesiedelt und bietet dort sein selbst produziertes Eis an. Der Rahmen könnte ungewöhnlicher kaum sein, denn das Linzer Büro X Architekten hat sich für eine Auflösung des räumlichen Normalfalls entschieden, sozusagen eine dreidimensionale Dekonstruktion realisiert, über die sich eine zweidimensionale Grafik legt. Die wiederum legt sich völlig autonom über die Räumlichkeit – ähnlich des auf Verwirrung und Tarnung angelegten Dazzle-Prinzips. Die Grafik nutzt dabei nur Schwarz und Weiß, entsprechend des Corporate Designs des Eisproduzenten, setzt also auf harte Hell-Dunkel- sowie Formkontraste. „Den Shop als Erlkönig zu verkleiden, hilft dem kleinen Geschäft, sich in der großen Mall zu behaupten“, sagt Architekt David Birgmann. „Das entstehende Verwirrspiel zwischen Zwei- und Dreidimensionalität, zwischen Scherenschnitt und Klappbild, hat uns sehr interessiert und angetrieben.“

Realisiert wurde der Ausbau per Trockenbau, der einen kaschierenden Vliesüberzug erhielt und schließlich mit Folie beklebt wurde. Für den Fußboden nutzte man eine EP-Beschichtung.

Objekt: Eissalon Eisdieler

Bauherr: Schwarz(w)eis gastro GmbH, Linz

Architektur: X Architekten, Linz

Standort: City Plus, Linz

Fotos: X Architekten
Fotos: X Architekten

Polychrom Ganz anders sind die australischen Architekten Mc Bride Charles Ryan ans Werk gegangen, als sie den Neubau einer Schule in Melbourne gestalteten. Der Rundbau zeigt nach außen eine dunkle, monochrome Fassade – doch dort, wo sich das Gebäude öffnet, strömt eine überwältigende Farbenvielfalt heraus. Die Innenhöfe, Durchgänge, Treppen und Aufenthaltsbereiche erstrahlen in satten Bunttönen, wobei sich große Flächen an den Vertikalen mit kleineren, scharfwinkelig kombinierten Deckenverkleidungen abwechseln. Inspirieren ließen sich die Architekten vom Prinzip der harten Schale und des weichen Kerns, wie man es vom Ei her kennt. Zum anderen erinnert sowohl die Farbigkeit wie auch die Formzerlegung an den Blick durch ein Kaleidoskop.

Für das Konzept erhielt das Büro den australischen „WAN Colour in Architecture Award 2016“.

Objekt: Ivanhoe Grammar Senior Yeras and Science Centre, Melbourne

Architektur: Mc Bride Charles Ryan, Prahran/Australien

Fotos: Mc Bride Charles Ryan
Fotos: Mc Bride Charles Ryan
Fotos: Mc Bride Charles Ryan
Fotos: Mc Bride Charles Ryan
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