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Idyll eines Genies

Farbe & Inspiration
Idyll eines Genies

Bereits vor zehn Jahren wurde das in einem seinerzeit desolaten Zustand befindliche Sommerhaus von Albert Einstein vorbildlich denkmalgerecht restauriert. „Komm nach Caputh, pfeif auf die Welt“ ist ein liebenswerter Ausspruch des Wissenschaftlers für den Ort am Schwielow-See bei Potsdam, der durch ihn weltberühmt wurde.

Hans Jürgen Ronicke

Seine Relativitätstheorie bildet die Grundlage unseres heutigen Wissens vom Bau und der Geschichte des Universums, und stellte die Welt auf den Kopf. Der Professor wohnte und arbeitete hier von 1929 bis 1932. Viele prominente Wissenschaftler und Nobelpreisträger gingen hier ein und aus. Zu nennen sind unter anderem Max Planck, Max von Lange, Franz Oppenheim und der Maler und Literaturnobel-preisträger Tapore aus Indien.
Neue Techniken im Fertigbau
Das Haus wurde von dem damals noch sehr jungen Architekten Konrad Wachsmann (1901–1980) erbaut. Dieser ging als jüdischer Emigrant über Frankreich in die USA. 1924 bis 1925 arbeitete er als Assistent von Le Corbusier. In den USA schuf er richtungsweisende neue Techniken für den Holzfertigbau, die er in Deutschland noch nicht durchsetzen konnte.
Zu der derzeit revolutionären Bauweise des Einstein-Sommerhauses ist Folgendes zu sagen: Das Gebäude besteht aus vorgefertigten Teilen in Ständerbauweise. Die Außenwände sind überlappt quer verbrettert und mit Öllasur mehrmals oxidrot lasiert. Die Innenwände wurden mit hochwertigem Sperrholz als Flachschnitt naturbelassen verkleidet. Diese Flächen erhielten ein Finish aus natürlichen Wachsen. Die inneren Teilbereiche sind mit farbigen Ölfarben gestrichen. Für die ausreichende Dämmung mit natürlichen Materialien wurde der besonders wirtschaftliche Torfmull verwendet. Bewährt haben sich am Gebäude auch die großen Doppelholzfenster und Holzläden. Diese Formate waren derzeit neu. Auch hier kam wieder Leinöl-Standölfarbe zum Einsatz. Wegen des Bleiweißverbotes wurden moderne Weißlacke für die Restaurierung gewählt. Das Haus steht Einzelpersonen oder Gruppen an verschiedenen Tagen der Woche oder nach Voranmeldung unter fachkundiger Führung offen. Im Rathaus Caputh wurde als weiterer Besuchertipp eine sehenswerte Ausstellung über das bewegte Leben des Professors zusammengetragen.
Zehn Jahre nach dem Einsteinjubiläum und „UNESCO-Jahr der Physik“ ist das Sommerhaus Einsteins immer noch einen Besuch wert. Malermeister und Restaurator im Handwerk Mathias Boehlke aus Potsdam inspizierte jetzt seine vor über zehn Jahren ausgeführte Restaurierung auf Anstrichschäden. Erfreulicherweise mussten nur einige kleine Ausbesserungen vorgenommen werden.

Weitere informationen
Albert Einstein – Sommerhaus
Am Waldrand 15-17
14548 Caputh
Öffnungszeiten: April bis Oktober,
Samstag und Sonn- und Feiertags 10.00–18.00 Uhr
Schwielowsee-Tourismus e. V.
Straße der Einheit 3
14548 Schwielowsee / OT Caputh
Tel.: 033209 / 70899
E-mail: fvv@schwielowsee.de
www.schwielowsee-tourismus.de
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