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Schöner studieren

Farbe & Inspiration
Schöner studieren

Gebäude mit auffälligen Außengestaltungen kommen bei den meisten Studenten besser an als triste Wohnblöcke. Eine professionelle Farbgestaltung für die Studentenwohnanlage Freiwasser in Eichstätt zeigt, dass kräftige Töne die Häuser lebendiger wirken lassen.

Auf 13.000 Einwohner im oberbayerischen Städtchen Eichstätt kommen rund 5000 Studierende. Die „Große Kreisstadt“ ist Bischofssitz des Bistums Eichstätt, die jungen Menschen studieren an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), der einzigen katholischen Universität in Deutschland. Die KU ist eine der größten, nichtstaatlichen Universitäten in Deutschland. Sie bietet über 40 Studienfächer an.

Zimmer und Wohnungen finden Studenten bei Privatanbietern oder in Wohnheimen, die entweder in gemeinnütziger oder in privater Trägerschaft sind, wie die Wohnanlage Freiwasser in der gleichnamigen Straße Freiwasser 5–7 bzw. Gundekarstraße 12–22. Hier gibt es insgesamt 274 Appartements zwischen 20 und 27 Quadratmetern Größe. Die Klara Bernhofer Hausverwaltung GmbH kümmert sich um den Erhalt und die Vermietung der privaten Eigentumswohnungen. Die Wohnanlage liegt mitten im Altmühltal, unterhalb der Willibaldsburg, ins Stadtzentrum sind es fünf bis zehn Minuten, zur katholischen Universität 20 Minuten zu Fuß.
Farbe statt Tristesse
Die sechs langgestreckten, drei- bis vierstöckigen Wohnblocks der Wohnlage Freiwasser, 1992 erbaut, sind modern gestaltet. Mit ihrer moderaten Höhe und dem weiten Dachüberstand an den Stirnseiten wirken die Einzelgebäude freundlich und die Wohnanlage in ihrer Gesamtheit stimmig. Loggien und Balkone mit Stahlkonstruktion lockern die Fassaden auf. Die Anlage umfasst zwei Hauptgebäude mit je einem angebauten Querriegel an der Stirnseite, flankiert von vier Nebengebäuden in Reihe. Vor der Neugestaltung waren die Längsgebäude in Weiß gehalten und die Eckgebäude in kräftigem Rot. Die Blöcke wirkten sehr massiv. Als nach 20 Jahren ein neuer Anstrich fällig war, wünschten sich die Eigentümer eine freundlichere Farbgestaltung. Außendienst-Mitarbeiter Nico Schütze erinnert sich: „Der Anstrich wirkte viel zu trist für eine Studentenwohnanlage, auch wurde die an sich interessante Architektur nicht richtig in Szene gesetzt.“ Außerdem sollte mit einer kräftigen Farbgestaltung erreicht werden, dass tatsächlich Studenten einziehen und die Wohnungen gut belegt sind. Die Wahl des Fassadenmaterials war keine Frage. Nachdem die Hausverwaltung und der Malerbetrieb über Jahre sehr gute Erfahrung mit ThermoSan gemacht haben, sollte das bei der Neugestaltung zum Einsatz kommen. Mit dem Farbentwurf wurde das Caparol FarbDesignStudio betraut.
Farbkonzept außen
Umgesetzt wurde ein Entwurf, der auch von Malermeister Christian Rott mit seinem professionellen Farbgespür favorisiert wurde: „Das Konzept hat mir sehr gut gefallen und es hat Freude gemacht, die Wohnanlage nach diesen Vorgaben zu verschönern“, sagt er. Das durchdachte Farbkonzept der Gestalterin Gudrun Kabel sorgt für ein farbig stimmiges Gesamtbild. Gleichzeitig lockert die Farbgebung das Ensemble auf und verleiht jedem Gebäude seinen individuellen Charakter. Mutige Orange- und Rottöne im Kontrast mit hellem und dunklem Grau charakterisieren die beiden Hauptgebäude und Querriegel. Die weißen Stützen, Geländer und Trennwände setzen sich deutlich von den im Schatten liegenden Loggienrückwänden ab. „Als ich mir die Wohnanlage das erste Mal ansah, wirkte alles sehr trostlos. Mir war klar, hier fehlt Farbe, gerne auch kräftige Töne. In den Loggien waren Rot- und Orangetöne gut möglich, weil der Abstand zwischen den Gebäuden groß genug ist“, erläutert Kabel. Die vier Nebengebäude, die enger beieinander stehen, differenzieren sich durch unterschiedliche Fassadenfarbtöne in Gelb, Gelbgrün, Grünblau und Blau. Die Farben weisen ähnliche Sättigungsstufen auf, wodurch ein ruhiger Vierer-Farbklang entsteht. Diese Farben finden sich nur auf einer Gebäude- und an der Stirnseite. Von der Straße aus sind die Farbtöne gut sichtbar, damit sich auch Passanten an dem Farbenspiel erfreuen können. Die Rückseiten der Querriegelbauten sind in einem hellen Cremefarbton gestrichen, damit die eng beieinander stehenden Gebäuderiegel nicht zu bunt wirken. Hier heben sich jedoch die Stahlkonstruktionen der Balkone in intensiven Lacktönen ab, die gleichzeitig mit der jeweiligen Fassadenfarbe der Vorderseite korrespondieren. An den zweigeschossigen Appartementbauten mit weißen Fassaden setzen Rundsäulen an den Eckbalkonen Akzente in Dunkelrot. Die höheren, turmartig abgesetzten Eckgebäude wurden in einem hellen, dezenten Grau gehalten, um sie nicht zu sehr zu betonen.
Kräftige Akzente innen
Nachdem außen alles so schön farbig geworden war, folgte ein Jahr später die Gestaltung der Treppenhäuser. „Innen war ein dunkler Boden vorhanden und seitliche Treppenabschlüsse in Grün. Die Wände waren alle weiß. Der Kontrast war sehr hart, die Stimmung kühl und nicht einladend“, erinnert sich Dipl.- Designerin Martina Lehmann. Aufgabe der Farbgestalterinnen war, das Treppenhaus und den Eingangsbereich des Hauptgebäudes aufzuwerten, sodass diese Bereiche einladender wirken und mit der Außenfarbgebung korrespondieren. „Wir wählten einen zarten, sehr hellen Grünton für die Hauptwände, dazu Akzentwände in Rot und Orange wie die Fassaden der Loggien an den Hauptgebäuden“, beschreibt Lehmann. Das Rot und Orange zieht sich von innen in die außenliegenden Zugangsbereiche. Die rote Wand lenkt zum roten Flügel mit den roten Loggien, die orangene Wand führt zum orangenen Flügel mit gleichfarbigem Laubengang. Diese Akzente bieten so zusätzlich noch eine Orientierungsfunktion. Markant ist eine ovale, sehr massive Stütze im Eingangsbereich. Damit diese nicht zu mächtig erscheint, schlugen die Designerinnen eine helle Farbgebung vor. Eine kreative Gestaltungstechnik unterstreicht die auffällige Stütze subtil: Auf einem deckenden Grundanstrich in 3D Verona 85 folgt ein glänzender Überzug mit einer transparenten DecoLasur, angereichert mit Effektpigmenten in Silber (drei Prozent). So entsteht durch den gebürsteten Auftrag eine changierende, schimmernde Wirkung. Der Effekt ist durch die ovale Form und den seitlichen Lichteinfall besonders wirkungsvoll. „Durch den Lichteinfall reflektieren die kräftigen Akzentwandflächen farbiges warmes Licht in den Raum. Die Wirkung ist enorm! Dadurch entsteht eine lebendige Atmosphäre“ beschreibt Lehmann. Die kräftigen Wandakzente sorgen gleichzeitig auch noch für eine optische Begrenzung.
„Bei der Wahl des Materials ging die Hausverwaltung keine Kompromisse ein und setzte auf unsere hochwertige Schiene mit den hoch strapazier- und reinigungsfähigen Produkten für beanspruchte Flächen, PremiumClean und das abriebfeste PremiumColor bei dem dunklen Rotton sowie Dispopur 458 PU AquaSiegel, ein transparentes, wässriges 2K-Polyurethanharz zur matten Versiegelung“, berichtet Nico Schütze.

bAUTAFEL
Objekt: Studentenwohnanlage Freiwasser in Eichstätt
Bauherr: WEG Gundekarstr./Freiwasser vertr. d. HVW Bernhofer, Bernd Müller
Farbkonzept: Caparol FarbDesignStudio, Dipl. Designerinnen Martina Lehmann und Gudrun Kabel
Caparol Außendienst: Nico Schütze
Verarbeiter: Maler Rott GmbH, Kösching-Interpark
Produkte Innen:
Indeko-plus, PremiumClean, PremiumColor, Seidenlatex, Disbopur 458 PU-AquaSiegel, Capadecor DecoLasur
Produkte Außen:
ThermoSan, Capalac Dickschichtlack
www.caparol.de
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