In Köln haben zwei Graffiti-Künstler die Idee der innerstädtischen Parkanlage auf die Fassaden eines vormals tristen Innenhofes übertragen.
Martin Mansel
Wo vorher schlichtes Weiß und Grau vorherrschten, springen einem nun Seerosen, Pilze, Bäume und sogar Affen auf grünem Grund ins Auge. Das Kölner Künstlerduo goodlack art, bestehend aus John Iven und Ron Voigt, bekam vor einem Jahr den Auftrag, den Innenhof des eher schmucklosen Kölner Stadtgartens Karree farbenfroh zu gestalten. Die Wandflächen sollten belebend wirken, aber nicht zu wild gestaltet werden. Der Bauherr wünschte sich, dass die im Gebäude arbeitenden Menschen angeregt, aber nicht abgelenkt werden sollten. So kamen die Künstler auf die Idee, den angrenzenden Kölner Stadtgarten auf den Fassaden fortzusetzen. John Iven dazu: „Die begeisterten Resonanzen der Anwohner und Passanten zeigen, dass uns das gelungen ist.“
Der Stadtgarten ist Teil des Kölner Grüngürtels. Dieser soll den ruhesuchenden Einwohnern der Millionenstadt Erholungsmöglichkeiten und Rückzugsorte bieten. John Iven und Ron Voigt folgten in ihrem Entwurf der Grundidee eines städtischen Parks und brachten die entsprechenden Motive auf die Wände: Vor den Silhouetten von Bäumen stoßen Raubvögel herab, die unverzichtbaren Stadttauben sitzen als Scherenschnitte auf gezeichneten Wäscheleinen, Marienkäfer mühen sich bei der Besteigung eines Steines ab und Gräser strecken sich die Fassaden empor. Papageien und Affen fügen eine exotische Note dazu, schablonenhaft angelegte Stadtlandschaften ergänzen die Szenerie.
Auf der Vorderseite des Gebäudes weichen die Streetart-Künstler von der Gartenidee ab und bringen in der Vielnationenstadt Köln ein neues Motiv ins Spiel. In sieben Sprachen prangt von der Fassade der Spruch „Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest“. Zwei Hände, eine weiß, die andere schwarz, die sich gegenseitig umfassen, visualisieren das Prinzip des gegenseitigen Respekts und der Menschlichkeit.
Vier Monate benötigten die beiden Künstler, um die 2000 Quadratmeter große Fläche zu bemalen, dabei verbrauchten sie rund 800 Liter Farbe.
praxisplus
Auf unserer Website erläutern die Künstler von goodlack art ihr Projekt im Video.
Human Cities-Initiative
Human Cities-Initiative
Die 800 Liter Farbe der Marke Herbol, die bei dem Kölner Projekt verarbeitet wurden, hat der Farbenhersteller AkzoNobel kostenfrei zur Verfügung gestellt. Mit seiner Human Cities-Initiative unterstützt das Unternehmen weltweit Projekte solcher Art. Marco Sicconi, Geschäftsführer von AkzoNobel Decorative Paints Deutschland und Österreich: „Sowohl die farbenfrohe Fassadengestaltung als auch das Giebelmotiv, das für Toleranz und Zusammenhalt wirbt, zielen genau auf die Ziele von Human Cities: Städte menschlicher und lebenswerter zu machen“.
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