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Dauerhafter Betonschutz

Technik
Dauerhafter Betonschutz

Hydrophobierungen sind als Instandhaltungsmaßnahmen gemäß DIN EN 1504 zur Sicherung einer langen Nutzungsdauer von Betonbauwerken Stand der Technik, bieten aufgrund ihrer chemischen Konstitution aber unzureichenden Schutz vor Graffiti.

Die Beseitigung von Graffiti kostet die öffentliche Hand jährlich mehrere hundert Millionen Euro. Wie lässt sich vorbeugen?

Das Aufbringen einer wässrigen, trennschichtbildenden Imprägnierung für die Graffiti-Prophylaxe ist nach einer klassischen Hydrophobierung unmöglich, da der Untergrund durch das Aufbringen des ersten Produkts nicht mehr die für das Aufbringen des Anti-Graffiti-Systems (AGS) erforderliche Saugfähigkeit aufweist. HydroGraff vereinigt klassische Hydrophobierung und Graffiti-Prophylaxe in einem Produkt. Damit ist es dem Baugewerbe möglich, eine lange Nutzungsdauer des Bauwerks und die optische Beständigkeit seiner Oberfläche problemlos zu gewährleisten.
Das Produkt ist als cremeartige Masse und in flüssiger Form erhältlich. Beide Varianten genügen sowohl der Anforderung an den Graffitischutz an Verkehrswegen gemäß BASt TL/TP AGS-Beton als auch der OS-A-Schutzmaßnahme gemäß DIN EN 1504–2. Sie erfüllen weiterhin die Anforderungen an permanenten Graffitischutz gemäß der RAL Gütegemeinschaft Anti-Graffiti. Darüber hinaus bescheinigen Prüfungen im Labor Dr. Kupfer, Berlin, beiden Produkten auch bei mehrfacher Durchführung eine ausgezeichnete Reinigungsfähigkeit. Dementsprechend ordnete das Labor sie in die hohe Leistungskategorie ein. Das Produkt ist auf Ortbeton und – je nach Saugfähigkeit und Porenstruktur des mineralischen Substrats – auch auf Architektur- und Textilbeton, auf Betonfertigteilen und auf Sichtbeton anwendbar. Außerdem ist es für saugfähige Klinker und Kalksandstein geeignet.
Im Gegensatz zu nicht permanenten Graffitischutzprodukten, die nach jedem Reinigungsvorgang neu aufgetragen werden müssen, sind bei permanenten Anti-Graffiti-Systemen je nach zugrunde gelegten Prüfvorschriften mindestens zehn Reinigungsvorgänge möglich, bevor das Anti-Graffiti-Produkt neu appliziert werden muss. Das in Oberfranken entwickelte Produkt ist solch ein permanentes Anti-Graffiti-System, in ihm enthaltene Silan-Siloxan-Fluoracrylat-Copolymere bilden eine farblose, nicht filmbildende Imprägnierung, die das Eindringen von Graffiti-Farben und -Lacken in die Baustoffoberfläche dauerhaft stark reduzieren, sodass diese mit einer auf das System abgestimmten Reinigungstechnologie leicht entfernt werden können.
Instandhaltung
Fassaden sind die Bauteile eines Gebäudes, die höchsten Beanspruchungen durch Schlagregen, Frost und das Eindringen von Schadstoffen standhalten müssen. Die DIN EN 1504-9 definiert verschiedene Schutzprinzipien für Betontragwerke. Sie empfiehlt, Bauteile ohne ausreichende Qualität der Betondeckung vor dem Eindringen von schädlichen Stoffen wie Chloriden oder Sulfaten durch Hydrophobierung der Betonoberfläche zu schützen. Bei schon auftretender, feuchteabhängiger Zerstörung im Beton wird die Regulierung des Wasserhaushalts im Beton durch Stoppen der Wasserzufuhr und Hydrophobierung als Schutzprinzip angeführt. Das neu entwickelte Produkt ist gebrauchsfertig, alkalibeständig und lösemittelarm. Es eignet sich zur klassischen, nicht-filmbildenden Hydrophobierung, die nachhaltig vor den in Wasser gelösten Schadstoffen (z. B. Tausalzen) schützt.
Der Untergrund sollte mit einem abgestimmten Reinigungsverfahren von Verschmutzungen befreit werden. Sein Saugverhalten bestimmt die Aufnahme und erforderliche Menge der Imprägnierung. Er sollte daher trocken sein.
Applikation und Reinigung
Betonoberflächen sollten frühestens nach vier Wochen imprägniert werden. Der Auftrag von HydroGraff CC OS-A Creme erfolgt in einem Arbeitsgang. die Flüssigvariante wird in zwei Arbeitsgängen und immer nass in feucht aufgetragen. Zur Graffiti-Entfernung bietet der Hersteller die Soft Graffiti-Reinigungsemulsion an. Das wässrige, biologisch abbaubare Produkt mit Lösemitteln wird nach gründlichem Aufrühren mit der Bürste aufgetragen. Nach 20-minütigem Einwirken kann die Fläche mit einem Hochdruckreiniger abgewaschen werden. Zur Reinigung hartnäckiger Rest-Farbschatten steht ein Graffiti-Schattenreiniger zur Verfügung.
In der Praxis erprobt
Mitarbeiter der Außenstelle Bayreuth, Autobahndirektion Nordbayern, testeten die Produkte an den Stützpfeilern einer Lärmschutzwand an der Autobahn A9 bei Bayreuth. Insgesamt wurden 90 Quadratmeter Sichtbetonflächen und neun Quadratmeter Betonkappen behandelt. Im Test sollten die Produkte die Anforderungen an ein Oberflächenschutzsystem OS-A gemäß ZTV-ING, Teil 3, Abschnitt 4 (SIB) und als Graffitischutz gemäß TL/TP AGS-Beton erfüllen. Pfeilerkappen, Sichtbetonflächen und gespachtelte Sockelbereiche zeigten nach der Behandlung kaum optische Veränderungen. Lediglich die mit HydroGraff FL OS-A AGS Flüssig behandelten, gespachtelten Flächen liefen leicht weiß an. Nach einer Woche wurde ein Brückenpfeiler mit Graffiti-Testflächen versehen. Sowohl Scheidel Soft Graffiti-Reinigungsemulsion als auch andere Spezialentferner des Herstellers lösten das Graffiti nach 20 Minuten zuverlässig ab, sodass es mit einem Kaltwasser-Hochdruckreiniger nahezu vollständig entfernt werden konnte. Nur die Spuren der Faserschreiber mussten in einem zweiten Schritt zur vollständigen Entfernung des Graffitis nachbehandelt werden. Trotz der Reinigungsmaßnahmen hatte die hydrophobierende Wirkung Bestand, wie Versuche an freibewitterten Probekörpern zeigten.

praxisplus
Georg Scheidel
Scheidel GmbH & CO KG
Jahnstraße 42
96114 Hirschaid
Tel.: 09543–8426–0
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