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Richtig dicht

Technik
Richtig dicht

Richtig dicht
Foto: Fotolia/Tiberius Gracchus
Zu der Ausführung von Abdichtungsdetails bei Wandanschlüssen an WDVS-Fassaden gibt es immer wieder Diskussionen. Die meisten Aufkantungen von Abdichtungen werden falsch ausgeführt.

Thomas Brandt

Häufig wird die Abdichtung auf der Vorderseite der Wärmedämmung hochgeführt und nicht an der Rohwand angeschlossen. Dadurch besteht die Gefahr der Hinterläufigkeit der Abdichtung über die Fassadenfläche. Um das zu vermeiden, sollte die Abdichtung immer auf der Rohbauebene angeschlossen werden (gemauerte Wand oder Betonwand), erst dann sollte schrittweise die Montage des Dämmsystems erfolgen. Aber auch seitliche Anschlüsse bei Vorsprüngen sowie Fenster- und Türlaibungen sind zu berücksichtigen und in die Detailausführung einzubeziehen. Der Planer macht es sich oft recht einfach, indem er lediglich ein zweidimensionales Detail zur Verfügung stellt. Eine dreidimensionale Darstellung würde dem Ausführenden die praktische Umsetzung deutlich erleichtern.
Wie wird es richtig gemacht?
Als erste Regel gilt, der Fassadendämmstoff darf mit dem Fußpunkt nicht im Wasser stehen. Saugfähiges Dämmstoffmaterial und der Fassadenputz nehmen Feuchtigkeit auf und transportieren sie
nach oben. Die Folge ist ein Verlust der Dämmwirkung durch „abgesoffene“ Wärmedämmung. Wir sollten uns auf die Ausführungsvarianten der Dachbahnenhersteller berufen, unabhängig davon, ob Bitumen oder Kunststoffdachbahnen – und dann die Abdichtungslage(n) durch den Flüssigkunststoff ersetzen. Auch die mechanische Befestigung mit einem Flanschprofil kann entfallen; ein Z-Blech reicht aus, um die Wärmedämmung abzustützen. Dann sind wir auf der sicheren Seite.
Die Funktion und Notwendigkeit von Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) ist zwar zunehmend umstritten und wird teilweise kontrovers diskutiert, aber sie werden uns die nächsten Jahren noch begleiten und beschäftigen. Besonders dabei die Anschlussdetails an aufgehende Bauteile, aber auch an Fenster- und Türelemente. Richtig geplant und ausgeführt, stellt die Abdichtung auch kein Problem dar. Wichtig ist ein gutes Zusammenspiel von Planer und Ausführendem, unterstützt durch den Hersteller des Abdichtungsprodukts.

neue Norm
neue Norm
Die nach mehreren Jahren in 2017 abgeschlossene Umsetzung der Neukonzeption des deutschen Normenwerks zur Bauwerks- und Dachabdichtung (DIN 18531 bis DIN 18535) dokumentiert das breite Einsatzspektrum der Flüssigkunststoffe als praxisbewährte Abdichtungen. Diese Normen ersetzen DIN 18195, Teile 1 bis 10. Die DIN 18195 wird dann nur noch als Begriffsnorm für die neuen Normen geführt. Für Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengänge gilt mit Inkrafttreten – voraussichtlich Mitte 2017 – die DIN 18531, Teil 5, mit dem normativen Anhang A. Es dürfen nur noch Flüssigkunststoffe mit ETA nach ETAG 005, FLK nach DAfStb-Rili (OS 8 und OS 11) und nach ZTV-BEL-B-3 (OS10) eingesetzt werden.
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