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Leiser Auftritt

Trockenbau
Leiser Auftritt

In Frankfurt modernisierten Architekten eine 20er-Jahre-Siedlung. Nach vollständiger Entkernung entstanden neue geräumigere Wohnungszuschnitte, die sich mit Raumtrennwänden aus Gipsfaser-Platten realisieren ließen.

Zwischen 1910 und 1928 entstand im Frankfurter Stadtteil Riederwald in drei Bauabschnitten eine Arbeitersiedlung, die bis heute in ihrer ursprünglichen Form weitgehend erhalten blieb. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts mit architektonischem Anspruch entworfen und als wegweisend gefeiert, entspricht die Siedlung heute nicht mehr den Ansprüchen an modernen Wohnkomfort.

Ein vom Frankfurter Architekturbüro Christoph Mäckler entworfenes städtebauliches und architektonisches Konzept sah vor, durch gezielte Eingriffe in das Ensemble die charakteristischen Defizite einer Siedlung vom Anfang des 20. Jahrhunderts aufzulösen und ein modernes Stadtquartier zu formen. Vor allem war eine Aufwertung der Häuser selbst im Fokus der Planungen. Dies gelingt den Architekten zunächst durch Zusammenlegung von mehreren Wohneinheiten. Dabei entstehen verschiedene, unterschiedlich strukturierte Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern und Größen, die zwischen 50 und 95 Quadratmetern liegen.
In ihrem Inneren wurden die Häuser zunächst komplett entkernt, Raumtrennwände wurden in Trockenbauweise erstellt. Gipsfaser-Platten sorgten dabei für einen rationellen, schnellen und kostengünstigen Ausbau. Gleichzeitig konnte so ein hohes Maß an Flexibilität hinsichtlich der Raumaufteilung sichergestellt werden: Auch nachträglich können die Zuschnitte der einzelnen Räume, wann immer es nötig ist, beliebig vergrößert oder verkleinert und somit dem aktuellen Bedarf angepasst werden.
Trockenestrich
Die Montage der Fermacell Platten erfolgte auf einer Metallunterkonstruktion aus UW-Anschlussprofilen mit Dämmstreifen und CW-Ständerprofilen, die im Abstand von 62,5 Zentimetern angeordnet waren. Die Beplankung wurde beidseits mit einer Lage aus 12,5 Millimeter dicken Gipsfaser-Platten und einer Hohlraumdämmung aus 60 Millimeter Mineralwolle ausgeführt. Abschließend erhielt die Konstruktion eine malerfertige Oberfläche in Q3-Qualität.
Auch der Bodenaufbau erfolgte in Trockenbauweise. Die Architekten entschieden sich für ein Trockenestrich-System aus Gipsfaser-Platten, die schwimmend auf der alten Holzbalkendecke verlegt wurden. Dabei spielen neben Eigenschaften wie hoher Belastbarkeit, die durchaus mit herkömmlichen, massiven Estrichsystemen vergleichbar ist und guter Trittschall- und Wärmedämmung besonders Argumente wie schnelle und wirtschaftliche Verarbeitung eine wichtige Rolle. Trockenestrich-Elemente sind einfach und in relativ kurzer Zeit mit marktüblichen Werkzeugen zu verlegen und ohne zusätzliche Feuchtigkeit in den Bau einzubringen. Lange Trocknungszeiten entfallen.
Bei der Fußbodensanierung setzten die Architekten das Gipsfaser-Estrich-Element 2 E 31 ein. Es besteht aus 2 x 10 Millimeter dicken Gipsfaser-Platten im Format 150 x 50 Zentimeter mit rückseitiger Holzfaser-Kaschierung (10 Millimeter). Die Gipsfaser-Platten sind so gegeneinander versetzt angeordnet, dass ein 50 Millimeter breiter Stufenfalz für das Verkleben entsteht. Damit entstand ein hochbelastbarer Fußbodenaufbau mit einer zulässigen Einzellast von 3,0 kN. Die Elemente werden daher nicht nur im Wohnbereich eingesetzt, sondern sind auch geeignet für Flure in Bürogebäuden und Ähnlichem.
Voll belastbar
Bei der Verlegung wurde besonders darauf geachtet, dass keine Kreuzfugen entstehen. Die einzelnen Elemente lassen sich mit Estrichkleber verkleben. Da die Kleberflaschen mit einer Doppelöffnung ausgestattet sind, wird die Masse in einem Arbeitsgang gleichmäßig und ausreichend dosiert in zwei Klebeschnüren aufgetragen. Anschließend werden die frischen Estrich-Elemente verklebt und im Falzbereich verschraubt. Bereits während der Verlegung lassen sich die Elemente vorsichtig betreten. Nach Aushärtung des Klebers war der Boden voll belastbar, sodass die gewünschte Endbeschichtung aufgebracht wurde.
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