In dem Buch „Innere und äußere Gestaltung neuzeitlicher Berufsschulgebäude“ wird anschaulich beschrieben wie „zeitgemäße“ Werkstatträume im gewerblichen Bereich ausschauen sollen. Sehen wir uns allerdings die Situation der Überbetrieblichen Lehrwerkstätten des Maler- und Lackiererhandwerks im Gebäude des Elbcampus in Hamburg an, so ist mit Erschrecken festzustellen, dass dort Werkstatt-räume existieren, die in keiner Weise den Anforderungen einer modernen Ausbildung gerecht werden. Die Räume sind zum Teil viel zu klein und den Gipfel bildet eine Spritzkabine, die, gelinde gesagt, völlig unpraktisch daher kommt. Ich frage mich allerdings, wie sich das Handwerk selbst so abqualifizieren kann und für eines seiner ausbildungsstärksten Gewerke solch elende Räumlichkeiten schafft? Der pompöse Eingangsbereich des Elbcampus erinnert an feudalherrschaftliches Gehabe und die kleinen Werkstatträume zeugen von Missachtung für den eigenen Stand. Diese Diskrepanz spürt jeder unserer Auszubildenden des Maler- und Lackiererhandwerks, der dort hereinkommt. Mein Respekt gehört den Ausbildern, die dennoch hier Hervorragendes leisten. Das Maler- und Lackiererhandwerk bietet sein Geschick auf Flächen dar und mindestens diese Flächen müssen für die Auszubildenden zur Verfügung stehen!!! Hilfreich wäre ein Blick in die obige Publikation. Auch wenn diese bereits 1929 verfasst wurde, hat sie nichts an Aktualität verloren.
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