Einer meiner Kunden hatte mit viel Aufwand ein umfangreiches Angebot erarbeitet und es dann per Post an den Bauherren verschickt. Er wartete ungeduldig auf Antwort. Der Interessent hat sich jedoch bis heute nicht gemeldet. Wütend erzählt mir der Handwerker davon. Ich frage ihn: „Haben Sie nachtelefoniert und dann auch gefragt, warum er sich nicht meldet? Vielleicht sind ja auch einige der Punkte unklar oder der Interessent wartet noch auf weitere Angebote“. Sichtlich überrascht und einigermaßen verunsichert antwortet er: „Auch das noch, was soll ich denn noch alles machen?“. Während ich ihm erkläre, dass dieser Gedanke zwar sehr nahe liegt, gerade weil so viel Aufwand in einem fundierten Angebot liegt, ihm aber dabei auch die Möglichkeiten erläutere, welche Risiken ein Postweg in sich birgt, weicht seine Wut. „Rufen Sie an und fragen Sie, ob das Angebot angekommen ist und fragen Sie dann gleich nach, ob es auch seinen Vorstellungen entspricht. Wenn nicht, dann fragen Sie den hoffentlich zukünftigen Kunden, worin es von seinen Vorstellungen abweicht“, so mein Rat. „Ich kann doch nicht einfach anrufen, was denkt der Interessent dann von mir?“, entgegnet er.
Ich frage mich, warum so viele Handwerker davor Angst haben, den Interessenten und den Kunden Fragen zu stellen – ganz gleich, worum es auch immer gehen mag. Wer fragt, der führt und wer wagt, der gewinnt. So einfach kann Erfolg sein.
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