Vom „Norddeutschen Fachverband für Betoninstandsetzung“ zum „Neues Forum Bauen“. Das sagt doch eigentlich schon alles, oder? Zum einen zeigt es, wie sich aus der Keimzelle eines regionalen Verbandes ein bundesweites Netzwerk entwickeln kann. Zum anderen sagt es etwas darüber aus, wie sich das Selbstbild eines Berufsstandes über die Jahre verändern kann. Stand bei Gründung im Jahr 1988 damals die Integration eines Fachthemas in das Malergewerk im Schwerpunkt des Handelns, so ist es heute der Umgang mit aufkommenden Managementfragen und die Entwicklung zeitgemäßer Lösungsansätzen für die Unternehmensführung und den Management-Alltag in mittelständischen Betrieben.
Stark in Aus- und Weiterbildung
Rainer Stromberg, der Vorstandsvorsitzende des Netzwerkes, hatte zum Galadinner in die Panoramalounge des Emporio-Tower in Hamburg geladen. Dort eröffnete er die zweitägige Veranstaltung mit einem Rückblick über die vergangenen 30 Jahre. Er bedankte sich besonders bei den Gründungsmitgliedern und Pionieren des NFB, von denen übrigens die meisten auch 2018 noch dabei sind. Weiter dankte er Tom Nietiedt und dem Geschäftsführer Dr. Wolfgang Setzler, die sich beide stark für den Ausbau der Weiterbildungsangebotes, zum Beispiel für die NFB-Akademie oder das Forum Farbe, engagiert haben. Beides ist heute fest in das jährliche Programm integriert. Stromberg hob außerdem die Leistungen vieler Mitglieder hervor, die neben ihren Beiträgen auch wertvolle und knappe Zeit investieren.
Die Zukunft des Malerhandwerks klar vor Augen hatte der nächste Festredner, Dr. Ralf Murjahn. Er ging auf aktuelle Strömungen in der Branche ein und rief dazu auf, Mut zur Veränderung und Vertrauen in den Fortschritt zu haben.
Für die zwei Folgetage hatten Dr. Setzler und Rainer Stromberg namhafte Referenten für Vorträge verpflichtet, darunter Dr. Wolfgang Kuhn, den Vorstandssprecher der Südwest Bank oder Dennis Schneider, den Presssprecher der Landespolizei Schleswig Holstein, der populistischen Begriffen wie Lügenpresse oder Fake News den realen Zustände im Land gegenüberstellte.
Die Grenzen der Dienstleistung
Eine durchaus mit hitzigen Momenten durchsetzte Diskussion konnten die Teilnehmer am Nachmittag des zweiten Tages erleben. Der neue Geschäftsführer des Bundesverbandes Farbe, Matthias Bucksteeg, moderierte das Podiumsgespräch zwischen Guido Cruysen (Caparol), Klaus Kulke (CMS), Volker König (Mega) und Rainer Stromberg. Themengebiete waren Sortimentsvielfalt, Vertriebswege und auch die Logistik bei der Lieferung bis hin zur Baustelle, den berühmten letzten zehn Metern. Dabei zeigte sich, wie wichtig es Malern ist, als Partner von Handel und Herstellern ernstgenommen zu werden. Aufgezeigt wurden in der Diskussion aber auch die Grenzen der Dienstleistungsmöglichkeiten.
Best-Practice-Beispiel vom Mitglied
Generell ist es während der Chef-Tage so, dass immer auch Best-Practice-Beispiele der Mitglieder gezeigt werden. Eines der Themen, die das Malerhandwerk bewegt, ist die Suche nach geeignetem Nachwuchs. Jörg Schmitz, NFB-Mitglied und Obermeister in Düsseldorf, präsentierte mit seinem vielbeklatschten Imagefilm seine Lösung für das Problem.
Und auch wenn sich Vieles in der Arbeit des Verbandes über die Jahrzehnte verändert hat, Eines ist doch gleichgeblieben, der vertrauensvolle und vorurteilsfreie Austausch zwischen mittelständischen Unternehmern. Dieses Fazit zieht Dr. Setzler und wünscht sich, dass dies sich auch in Zukunft nicht ändert.
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www.malerblatt.de
PraxisPlus
Das Neue Forum Baumanagement (NFB) ist ein bundesweiter Zusammenschluss leistungsfähiger
Malerbetriebe. Durch ein Höchstmaß an Qualität und Vernetzung sollen den Auftraggebern bundesweit gleichwertige Leistungsprofile
angeboten werden.
Kontakt: www.n-f-b.de