Der Familien-Unternehmertag, den das Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg kürzlich erstmals veranstaltet hat, ist für Brigitte Kreisinger, Landesvorsitzende der Unternehmerfrauen im Handwerk (ufh), ein gutes Beispiel für den Widerspruch zwischen Theorie und Praxis: Zehn Referenten stimmten im Stuttgarter Haus der Wirtschaft vor 300 Besuchern das Loblied auf den Mittelstand an, doch begünstigt würden allenfalls international agierende Kapitalgesellschaften.
Von der Dokumentationspflicht der Lenkzeiten wechselnder Fahrer über die Praxis öffentlicher Vergaben europaweit bis zu „Stasi-Methoden der GEZ-Gebühreneintreiber“ reiche das Spektrum der Hemmnisse und Benachteiligungen, so Brigitte Kreisinger, die auf dem Podium das Handwerk vertrat. Dagegen lobte sie die Innovationsgutscheine, die Minister Ernst Pfister landesweit einführen will. Mit diesen können Betriebe bis 50 Mitarbeiter etwa im Bereich Technologietransfer mit bis zu 7.500 Euro gefördert werden. Den Unternehmertag, der künftig jährlich stattfinden soll, versteht Minister Pfister als Schnittstelle zwischen Politik und Mittelstand, um Familienbetrieben besser gerecht werden zu können.
Teilen: