Das Haus „Zum Breiten Herd“ in Erfurt ist eines der schönsten Renaissancegebäude Deutschlands. 1584 am Fischmarkt erbaut, stechen die reliefartigen, mehrfarbig eingelassenen Verzierungen der Prunkfassade jedem Besucher ins Auge. Vor allem das sogenannte Fünf- sinnefries mit dem Namen „Sehen-Hören-Riechen-Schmecken-Fühlen“ begeistert mit seiner sehr detailreichen Ausführung. Knapp 40 Jahre nach der ersten Restaurierung war es 2005 an der Zeit, die Fassade ein weiteres Mal komplett zu überholen. Der Hausherr, die Handwerkskammer Erfurt, hatte sich zu diesem Schritt entschieden – diesmal jedoch mit innovativen Anstrichmaterialien, die 1969 noch nicht zur Verfügung standen.
Aufgrund mangelnder hydrophober Eigenschaften der 1969 verwendeten Kaseinfarben verblieb Wasser, das über undichte Fugen, defekte Gesimsabdeckungen und Dachrinnen eingedrungen war, in der Fassade und führte zu vermehrtem Salztransport innerhalb des Natursteins. Kristallisationen mit Farbabplatzungen und die schleichende Zerstörung der Steinsubstanz waren die Folge. Die extreme Salzbelastung des Natursteins überzeugte auch das Denkmalamt vom Einsatz eines modernen Farbsystems auf der historischen Fassade. Denkmalamt und Bauexperten vor Ort entschieden sich daher für Siliconharzfarben, ein modernes Farbsystem, das sowohl wasserabweisend, als auch atmungsaktiv ist. Und aufgrund verbesserter Farbpigmente konnte garantiert werden, dass das optische Endergebnis dem polychromen Erstanstrich des 16. Jahrhunderts in seiner Schönheit in nichts nachstehen würde.
Details zu diesem Objekt finden Sie auf der Malerblatt Homepage www.malerblatt.de unter der Rubrik Form & Farbe
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