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Initiative für Faires Handwerk

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Initiative für Faires Handwerk

Die Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main hat Ende Januar die „Initiative Faires Handwerk“ ins Leben gerufen. Sie will damit auf Missstände hinweisen und fordern mehr Personal, mehr Kontrolle und weniger Bürokratie.

Autor / Fotos: Martin Mansel

Wenn sich nichts ändert, verlieren Alle. Felix Diemerling, Geschäftsführer Rhein-Main, findet in seiner Rede anlässlich der Auftaktveranstaltung zur „Initiative Faires Handwerk“ deutliche Worte: „Die ordentlichen Betriebe, die ausgebeuteten Wanderarbeiter und der Verbraucher haben den Schaden. Eine ganze Branche gerät in Misskredit.“ Und weiter: „ Eigentlich gibt es entsprechende Gesetze, um die illegale Beschäftigung auf dem Bau zu unterbinden. Der Staat kommt jedoch seinen Verpflichtungen nicht nach.“ Jürgen Jobmann, Obermeister der Innung ergänzt: „Der Markt regelt es eben nicht. Nicht ohne Grund wurde vor über 100 Jahren die Wanderarbeit in Deutschland abgeschafft.“

Für faire Arbeitsbedingungen

Die Initiative Faires Handwerk verstehen Diemerling und Jobmann als Initialzündung für sozialverträgliche und faire Arbeitsbedingungen in der Branche. Das Ziel ist, Lohn-Dumping und Schwarzarbeit zu verhindern, Transparenz und Rechtssicherheit für Kunden zu schaffen, legale Arbeitsplätze zu erhalten und einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen.

Stadtrat Markus Frank, Wirtschaftsdezernent der Stadt Frankfurt am Main: „Unsere Maler- und Lackiererinnung geht mutig und mit gutem Beispiel voran: selbstverpflichtend und freiwillig unterbinden sie illegale und unfaire Beschäftigungsmodelle im Handwerk und schaffen somit sowohl bei Auftraggebern als auch bei Auftragnehmern ein Bewusstsein für faire Arbeitsbedingungen.“ Felix Diemerling erläutert: „Skrupellose Anbieter umgehen mit der Beschäftigung von Sub-Subunternehmer-Ketten auf Baustellen geschickt die gesetzlichen Regelungen und lassen zumeist osteuropäische Arbeiter als Scheinselbständige für Hungerlöhne arbeiten“ Ehrliche Unternehmen verlieren immer mehr Marktanteile, weil es keinen fairen Wettbewerb mehr gibt, und sozialversicherungspflichtig angestellte Facharbeiter ihre Arbeit. Auftraggeber haben den Nachteil, dass sie bei illegalen Anbietern erhebliche Haftungsrisiken haben und im Gewährleistungsfall oftmals auf dem Schaden sitzen bleiben, so Diemerling weiter. Dieses gilt auch, wenn Verbraucher für Malerarbeiten einen Handwerker engagieren, der nicht als Maler und Lackierer in die Handwerksrolle eingetragen ist.

Kern der „Initiative Faires Handwerk“ ist daher eine freiwillige Selbstverpflichtungserklärung für Maler- und Lackiererbetriebe. In dieser hat die Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main Standards definiert, die die gesetzlichen Vorgaben beinhalten und über diese sogar hinausgehen. Ihr wesentliches Merkmal ist die Ausführung der Kernleistungen – Malerarbeiten, Wärmedämmung, Putz – mit eigenen, sozialversicherungspflichtig angestellten Mitarbeitern.

Daneben umfasst die freiwillige Erklärung eine Reihe weiterer Punkte, die Malerbetriebe etwa zur Einhaltung von Mindestlohn, Arbeitssicherheit und Datenschutz sowie zur Einstellung von Fachpersonal verpflichtet. Heute haben die ersten 25 Betriebe die bestätigte und gesiegelte Selbstverpflichtungserklärung zurückerhalten und nehmen damit an der „Initiative Faires Handwerk“ teil.

Zum Video:
www.youtube.com/watch?v=kKFHdKrIbjc


PraxisPlus

Die Selbstverpflichtung steht für:

  • Fachliche Kompetenz
  • Sicherung und Schaffung legaler,
    fair bezahlter und sozialversicherter Arbeitsplätze
  • Transparenz und Rechtssicherheit
    für Auftraggeber
  • Sie gilt auch für Nach- und
    Leihunternehmen

www.faireshandwerk.de


Stadtrat Markus Frank, Wirtschaftdezenent der Stadt Frankfurt

Vielen Dank für diese tolle Aktion, die hoffentlich Schule macht und der sich viele anschließen mögen.“

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