Im Gegensatz zu anderen Wettbewerben basiert der „Architekturpreis Farbe – Struktur – Oberfläche“, den Caparol seit 2004 regelmäßig auslobt, auf einem zweistufigen Verfahren. Zunächst schlägt eine Nominierungsjury persönliche Favoriten des Bauens der vergangenen beiden Jahre vor. Darunter sind Projekte aus Deutschland, Österreich und auch der Schweiz – die übrigens auch die ersten drei Ränge des Preises belegen. Diese Rangfolge erstellt schließlich eine zweite, siebenköpfige Jury, der insgesamt 74 Nominierungen vorlagen.
Übrigens ist die Verwendung von Caparol-Produkten keine Teilnahmevoraussetzung – gerade dadurch wird die kreative Vielfalt abgebildet. Und genau dies spiegelt sich auch in den Preisen sowie den drei weiteren ausgesprochenen Anerkennungen wider.
Erster Preis
Der islamische Friedhof im vorarlbergischen Altach wurde in enger Abstimmung mit der islamischen Gemeinschaft konzipiert. Schlichtheit, ein sensibles Materialkonzept und wenig Farbe kennzeichnen dieses Projekt. Farbe kommt lediglich in Form des rot durchgefärbten Betons vor, der Gebetsraum setzt sich mit seiner weißen Beschichtung bewusst ab.
Platz zwei
Der Audimax der Technischen Universität in Garching ist nur ein Provisorium. Eigentlich ein strenger Kubus, wirkt das Volumen dennoch beschwingt – dank der Fassade. Die besteht aus schwarz lasierten Fichtenholzleisten, deren Abstand von der Unterkonstruktion variiert und so eine wellenförmige Oberfläche entstehen lässt. Besonders im Streiflicht bildet sich ein 3D-Effekt der besonderen Art aus.
Rang drei
Das Betagtenzentrum in Luzern dürfte Malerblatt-Lesern bekannt sein: Das Farbkonzept stammt von Jörg Niederberger, erkennbar auch an den intensiven Tönen. Der neue Anbau nimmt die Oberflächenstrukturen des Bestandes aus den 1960er-Jahren auf, kombiniert diese aber mit ausgesprochenen Buntfarben aus der Jetztzeit.
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