Im europäischen Fachzentrum für Moor und Klima können sich Besucher über die Bedeutung von Natur- und Klimaschutz informieren. Darüber hinaus fungiert die in Deutschland einmalige Einrichtung als Anlaufstelle für Wissenschaftler, Experten und Ornithologen. Architektonisch erinnert das Gebäude an einen fliegenden Kranich, für das Farbgestaltungskonzept im Inneren stand die Natur und ihre Farbtöne Pate. Die Bodenflächen zeigen eine außergewöhnliche Optik.
Die Diepholzer Moorniederung ist für Kraniche eine der wichtigsten Rastplätze in Mitteleuropa. Hier, inmitten der größten Moorflächen in Deutschland, entstand das Europäische Fachzentrum für Moor und Klima. Für ihren Gebäudeentwurf ließen sich Keese ingenieure + planer von einem fliegenden Kranich inspirieren.
Moore sind ganz besondere Lebensräume, die sich von allen anderen Ökosystemen unterscheiden. Allen gemeinsam ist der extrem hohe Anteil von bis zu 95 Prozent Wasser und die positive Stoffbilanz, da durch Photosynthese mehr organische Substanz gebildet als zersetzt und verbraucht wird. Als Wasser- und Kohlenstoffspeicher mit hoher Produktivität haben Moore eine große Bedeutung für das Klima. Mit einer Gesamtfläche von 18.000 Quadratkilometern ist die zwischen Bremen, Oldenburg, Osnabrück und Hannover in einer Talsandniederung der Norddeutschen Tiefebene gelegene Diepholzer Moorniederung größer als Schleswig-Holstein. Nicht nur als Moor, auch als einer der größten Kranich-Rastplätze Mitteleuropas hat der Naturraum internationale Bedeutung.
Die in Deutschland einmalige Einrichtung fungiert als Anlaufstelle für Wissenschaftler, Moorpflege-Experten, Ornithologen, Klimaforscher, Studenten und Schulkinder, dient der wissenschaftlichen Ausbildung sowie der europäischen Vernetzung. Das Angebot richtet sich an die in der Region lebenden Menschen. Zugleich soll das Informationszentrum jedoch auch einen Beitrag dazu leisten, den Tourismus in der Region zu beleben.
Dipl.-Ing. FH Oliver Keese, Keese ingenieure + planer, Wagenfeld, diente der Kranich als Inspiration: Er entwarf ein Gebäude, dessen Umriss an einen Kranich mit ausgebreiteten Flügeln erinnert. In Rumpf und Kopf des architektonischen Kranichs befinden sich das Besucherzentrum, die Ausstellung, ein großer Seminarraum sowie die Gastronomie. Die beiden Gebäudeflügel beherbergen die Räumlichkeiten für den BUND Diepholzer Moorniederung, die Büroräume des EFMK und mehrere multifunktional nutzbare Seminarräume. Für das Farbgestaltungskonzept der Moorwelten standen die Natur und die in der Umgebung vorkommenden Farbtöne wie Moosgrün, Cremeweiß und Erikaviolett Pate. Farbdesignerin Doris Weegen vom Brillux Farbstudio Münster wählte das Rot der Kranichhaube als Leitfarbe. Der satte Farbton leitet die Besucher zielgerichtet zum Erwerb der Eintrittskarten. Auch dem Kiosk und der Cafeteria sind Akzenttöne in dunklem Olivgrün und leichtem Milchkaffeebraun zugeordnet. Die Hauptflächen leuchten in einem edlen Wollweiß, zu dem das im Moor heimische Wollgras inspiriert.
Doch wie konnte der Boden einer Ausstellung gestaltet werden, in der es um den ebenso spannenden wie komplexen Lebensraum Moor geht? Auch bei dieser Frage sorgte das Moor für die zündende Idee. Die Bohlenwege durch die Moose und Flechten mit seinen changierenden Nuancen diente den Planern als Inspiration für den Einsatz eines selbstnivellierenden Bodenspachtels auf mineralischer Basis. Schon in der einfarbigen Verarbeitung erzielt das Produkt eine schöne, leicht schlierenartige Textur in der Oberfläche. Dieser Effekt lässt sich durch eine zweifarbige Verarbeitung steigern. Für die Moorwelten Ausstellung wurde mit den Farbtönen Wollweiß und Grauoliv im Handumdrehen ein ganz eigener, individueller Look kreiert. Die ineinanderfließenden Farbtöne ergeben eine sehr attraktive, bewegt wirkende, fugenlose Weite. Damit fügen sich die Bodenflächen perfekt in die Gebäudearchitektur ein und unterstreichen das stimmige Gesamtkonzept. Die Verfahrenstechnik des neuen Spachtelbodens unterscheidet sich von vergleichbaren Systemen. Die Herstellung auf Basis von Kalk, Marmormehl und speziellen Weißzementen sorgt für eine sehr spannungsarme, selbstverlaufende Bodenspachtelmasse, die individuell strukturiert werden kann und besonders schnell aushärtet. Die Verarbeitung ist rationell: Die fertig angemischten Farbtöne werden direkt auf den vorbehandelten Untergrund aufgegossen, mit einer Flächenrakel verteilt und ohne Wartezeit mit einem Flächenspachtel nachgeglättet. Nach vollständiger Aushärtung wird eine Druckfestigkeit von 30 N/mm² erreicht, wodurch das Material auch für Objekte mit hoher Publikumsfrequenz bestens gerüstet ist.
Die Außenwände des Europäischen Fachzentrums Moor und Klima sollten mit einem WDVS wärmegedämmt werden. Für die Auswahl des passenden Systems wurde ein technischer Berater von Brillux hinzugezogen. Die Gestaltung erfolgte mit tuchmattem Putz und lebendig wirkendem Lärchenholz im Bereich der beiden Gebäudeflügel, ein Zusammenspiel, das die außergewöhnliche Gebäudearchitektur zusätzlich betont. Im oberen Bereich des Gebäude-Kopfes wurde die Fassade mit einem dunklen Rotton farblich gestaltet – eine Analogie zu der roten federlosen Kopfplatte, die der ansonsten aschgraue Kranich trägt.
Das Leistungsspektrum des Brillux Rundum-Dienstleistungskonzeptes umfasste die Bemusterung von Wand, Boden und Fassade, die Erstellung von Leistungsbeschreibungen, die Entwicklung des Farbgestaltungskonzeptes sowie die Auswahl der richtigen Materialien und Beschichtungsaufbauten. Darüber hinaus begleitete und koordinierte der Technische Berater die drei Malerbetriebe und stand für alle Fragen zur Verarbeitung und Ausführung vor Ort auf der Baustelle beratend zur Seite.
praxisplus
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Moderne Loftoptik, fugenlose Weite, individuelle Schattierungen oder das eigene Corporate-Design – die neue, selbstnivellierende Bodenspachtelmasse Floortec 2K-Mineralico SL 470 eröffnet mit derzeit 60 Farbtönen Möglichkeiten zur kreativen und farbtonsicheren Bodengestaltung. Aufgrund der schnellen Verarbeitung ist der Spachtelboden auf rein mineralischer Basis ideal für Renovierungen oder Umbauten geeignet, die den normalen Geschäftsbetrieb nicht unnötig beeinträchtigen.
Standort: Moorwelten, Europäisches Fachzentrum für Moor und Klima
49419 Wagenfeld
Planung: Keese ingenieure + planer, 49419 Wagenfeld
Ausführende Betriebe:
Malerbetrieb Siegfried Kramer,
49448 Brockum
Gering Malerbetrieb GmbH,
49163 Bohmte
Malermeisterbetrieb Dietzmann, 49419 Wagenfeld
Eingesetzte Produkte: Brillux
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