Das als Langhaus konzipierte Sanierungsobjekt mit vier Eingängen und 35 Wohnungen beginnt an der Straße mit sieben Geschossen und verspringt über fünf und vier auf letztendlich drei Geschosse. Für die Sanierung der Mehrfamilienwohnanlage setzte sich die Wohnungsbau Genossenschaft intensiv mit den unterschiedlichen WDV-Systemen auseinander. Mineralwolle ist unbrennbar, EPS preiswert und Polyurethan (PU)? Der duroplastische Schaumstoff ist erst seit Ende 2014 bauaufsichtlich für WDVS zugelassen und damit ein Neuling in dem sich nur langsam wandelnden Baumarkt. PU soll eine ganze Reihe von Vorteilen bieten, die bei dem Bauvorhaben überzeugt haben.
Brandschutz
Im stets kritisch diskutierten Brandfall verhält sich der PU-Schaumstoff mit einem guten Lambda ( bis 0,024 W/(mK)) laut Hersteller passiv. Die PU-Oberfläche verkohlt, karbonisiert und der Brand erlischt: So sollen weder flüssige Phasen noch ein Abtropfen entstehen. Deshalb benötigen PU-WDV-Systeme, ebenso wie unbrennbare Systeme, keine Brandriegel. Schwer entflammbare WDV-Systeme mit Purenotherm benötigen keine zusätzlichen Brandriegel. Purenotherm – obwohl als „normalentflammbar“ klassifiziert – besitzt sogar eine Zulassung als Brandriegel.
Schlanke Konstruktion
Während Mineralwolle einen Lambda-Wert von nur 0,040 bis 0,050 W/(mK) bietet und EPS zwischen 0,034 bis 0,032 W/(mK) liegt, schafft das PU mit einem Lambda bis zu 0,024 W/(mK) neue Dämmwelten. „Eine solche Dämmung erlaubt viele schlankere Konstruktionen, die im Fall von engen Bebauungen, Durchfahrten, Gauben oder Giebelwänden unter schmalen Dachüberständen eine Lösung bieten“, so Bernhard Theis, Verkaufsleiter WDVS beim Systemlieferenten Meffert. Statt 20 Zentimeter dicker Dämmungen sind es mit PU nur zwölf Zentimeter.
Unerwünschtes Streiflicht
Nach der Sanierung eines vorherigen Objektes wurden bei Streiflicht Unebenheiten in der Fassade sichtbar. Beim Langhaus sollten die Fassadenflächen eben sein, so der Bauherrenwunsch. Für Dirk Schwegler, vom verarbeitenden Handwerksbetrieb, war das PU-WDV-System die richtige Wahl: „Den Aufwand, den man heute bei der Verarbeitung von A1-WDV-Systemen betreiben muss, wollen die Kunden nicht wirklich bezahlen. Die hochdämmenden Platten PU-System sind viel dünner, leichter und lassen sich mit einem Schleifbrett relativ mühelos planschleifen.“
Fazit
Die Planung und Überwachung von Brandriegellagen ist aufwendig und die Arbeiten mit zwei unterschiedlichen Dämmstoffen umständlich.
Das PU Material soll sich dagegen bedeutend schneller und einfacher, ohne Materialwechsel, aus dem erdberührten Bereich bis zum Dach verbauen lassen. Die erforderlichen Materialdicken sind gering, das Material laut Hersteller leicht und angenehm zu verarbeiten, die Zuschnitte einfach und praxisgerecht, die Gerüsttechnik ohne Konsolen preiswerter.
Weitere Informationen:
www.puren.de
PraxisPlus
Objekt: Langhaus, Fellbach
Verarbeiter: Maler Dirk Schwegler, Fellbach
WDVS-System-Hersteller:
Meffert AG Farbwerke,
ProfiTec Therm PUR B1 Premium
Dämmstoff: purenotherm (WDVS)