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Ausgefallen erfolgreich

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Ausgefallen erfolgreich

Der Malerbetrieb Rühl malte seine Mitarbeiter auf die Fassade und schickte den Juniorchef auf Wanderschaft.

Wer Carla Rühl nach einer Wegbeschreibung fragt, der könnte zu hören bekommen: „Fahren Sie einfach aus Richtung Gießen in den Ort, und wenn Sie rechts einen Maler das Fachwerk streichen sehen, sind sie da.“ Diese Wegbeschreibung stimmt immer, egal ob man den Betrieb morgens um 8 oder abends um 18 Uhr besucht. Und wer auf den Hof der renovierten Hofreite im Tiefenweg 17a fährt, der staunt nicht schlecht, wenn er einem Maler im vierten Fenster oben links beim Streichen zusehen kann. Da muss man schon genau hinsehen, um zu erkennen, daß dort kein Maler sitzt, sondern ganz geschickt eine Malerei platziert wurde.

Wettbewerb gewonnen
Weil das nicht nur eine anspruchsvolle Malerarbeit, sondern auch gleich eine gute Werbung ist und diese zudem so geschickt umgesetzt wurde, dass der Denkmalschutz damit keine Probleme hatte, wurde der Malerbetrieb W. Häuser Rühl im Juni 2009 beim Wettbewerb „Werbung in historischen Ortsbereichen“ vom Landesamt für Denkmalpflege ausgezeichnet. Carla Rühl sagt dazu einfach nur: „Ausgefallene Arbeiten machen uns Spaß.“ Und Sohn Ingo ergänzt: „Wir verarbeiten keine drei Kartons Raufaser im Jahr.“ Da versteht es sich fast von selbst, dass der Betrieb 90% seiner Umsätze mit Privatkunden erzielt. „Viele davon sind Stammkunden“, erzählt Carla Rühl, deren Großvater Wilhelm Häuser I. den Malerbetrieb in 1927 gründete. „Bei manchen Kunden haben die heutigen Großeltern schon Aufträge an meinen Großvater und Vater vergeben. Heute vergeben deren Enkel die Aufträge an uns“, beschreibt sie das, was sie täglich erlebt. Sie hat den Betrieb gemeinsam mit Ehemann Norbert im Jahre 1992 vom Vater, Wilhelm Häuser II., übernommen und repräsentiert heute die dritte Generation. Die vierte steht schon in den Startlöchern. Sohn Ingo ist frisch gebackener Farb- und Lacktechniker und Maler- und Lackierermeister. Natürlich ist auch sein Werdegang etwas ausgefallen.
Wanderjahre
Ingo Rühl machte zunächst eine Ausbildung im elterlichen Betrieb. Norbert Rühl sagt dazu: „Wer einen Betrieb führen will, der muss ihn von der Pike auf kennen.“ Das war natürlich nicht genug. Gleich nach der Ausbildung ging Ingo für ein halbes Jahr in zwei andere hessische Betriebe, dann für ein weiteres halbes Jahr in einen Malerbetrieb nach Südtirol. „Gerade dort habe ich viele Techniken kennengelernt, die in Deutschland wenig bekannt sind. Und die Art zu arbeiten ist ganz anders. Das war schon sehr spannend“, erinnert er sich. Nach dieser Zeit musste das Wissen und Können rund um die „Tapete“ noch ausgebaut werden. Also suchte man sich jemanden, der davon etwas verstand. Ingo machte ein Praktikum von acht Wochen bei einem „Tapetenpapst“ und dann gings ab zur Meisterschule nach Hildesheim. „Ich war in vier Jahren in fünf Betrieben. Was ich vor der Meisterschule gesehen habe, das hat mich geprägt“, sagt Ingo Rühl und ergänzt: „gerade auch in den zwei Jahren an der Fachschule Hildesheim habe ich immer wieder gemerkt, wie viel Erfahrung ich schon hatte, wenn es um Arbeitsorganisation, Zeitabschätzung oder Kalkulation ging. Ich kann jedem nur empfehlen, sich die Zeit für eine Wanderschaft zu nehmen. Das bringt unglaublich viel.“ Seit dem 1. Juli ist er nun ausschließlich im elterlichen Betrieb tätig und wird diesen sukzessive übernehmen. Der Betrieb, das sind aktuell acht Facharbeiter und zwei angestellte Meister, die beide produktiv tätig sind. Hinzu kommen zwei Auszubildende und natürlich die drei Chefs. „Bei uns wird jede Baustelle ordentlich vorkalkuliert. Das ist ein absolutes Muss, ohne geht es heute nicht mehr, sonst bringt man schnell mal Geld mit“, fasst Norbert Rühl seine Arbeitsweise im Büro zusammen und Ingo ergänzt: „Und natürlich wird jede Baustelle auch nachkalkuliert, denn die beste Planung nutzt ohne Kontrolle gar nichts. Da machen wir keine Kompromisse.“
Spezielle Maler-Software
Damit das alles schnell und einfach von der Hand geht, wurde 2004 eine spezielle Maler-Software angeschafft. „Wir hatten ein älteres System, das nicht speziell für Maler zugeschnitten war und waren mit der Betreuung nicht zufrieden. Wir brauchten einfach was Richtiges“, erinnert sich Carla Rühl. Man hatte sich damals verschiedene Systeme angesehen und war bei C.A.T.S.-Soft im hessischen Gladenbach gelandet. Zunächst wurde die betriebswirtschaftliche Maler-Software gekauft und dann um BILDaufmaß und das mobile Skizzenaufmaß ergänzt. Bei der Entscheidung spielte neben der Qualität der Software auch der Service eine Rolle. Heute sagt Carla Rühl: „Die Jungs bei C.A.T.S. wissen wovon sie reden. Die kennen sich bei uns Malern wirklich aus. Das merkt man an der Software und an der Betreuung.“ Und dann lobt sie die Mitarbeiter der Hotline: „Mit denen kann ich so reden wie auf der Baustelle. Ich bin Handwerker und kein EDV-Freak. Ich brauche bei C.A.T.S. keine Fachausdrücke. Wir verstehen uns einfach. Und über die Fernwartung helfen die mir sofort. Das ist einfach klasse.“ Gerade auch mit Blick auf die Kunden sieht Ingo Rühl große Vorteile für seinen Betrieb: „Wenn ich eine Fassade mit BILDaufmaß aufmesse oder eine Wohnung mit dem Skizzenaufmaß, dann sind die Kunden schon sehr beeindruckt“, sagt er und führt aus: „durch das perfekte Zusammenspiel der Programme, die ja alle von C.A.T.S. sind, spare ich natürlich viel Zeit und Mühe.“
Besuch des Bundespräsidenten
Auftreten, das ist überhaupt ein wichtiges Thema im Malerbetrieb Rühl. Da werden beispielsweise alle Fahrzeuge einmal pro Woche von außen und innen vollständig gereinigt und „wenn’s nötig ist auch zwischendurch. Das ist unser Bild nach außen“. Und dieses Bild stimmt. Nicht umsonst machte der damalige Bundespräsident Horst Köhler im August 2009 im Rahmen der „Tour der Hoffnung“, einer Radtour für krebskranke Kinder (www.tour-der-hoffnung.de), Station beim Malerbetrieb Rühl. „Wir haben alle Kunden eingeladen und unsere Mitarbeiter haben bedient. Das hat viel Spaß gemacht“, erinnert sich Carla Rühl und ergänzt: „Überhaupt haben wir die tollsten Mitarbeiter, die man sich vorstellen kann. Deshalb haben wir die auch auf die Fassade gemalt.“

kompakt
Der Malerbetrieb Rühl malte seine Mitarbeiter auf die Fassade, schickte den Juniorchef auf Wanderschaft und begrüßte den Bundespräsident als Gast. Mit außergewöhnlichen Ideen und einer leistungsstarken EDV bringen Carla, Norbert und Ingo Rühl ihren Betrieb bestens voran.
W. Häuser Rühl GmbH & Co. KG
Tiefenweg 17a
35463 Fernwald-Annerod
Tel.: (0641) 46351/Fax: 493521
C.A.T.S.-Soft GmbH
Eigenroder Straße 1
35075 Gladenbach
Tel.: (06462) 9374-0/Fax -30
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