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Drohender Aufschwung?!

Buschtrommel
Drohender Aufschwung?!

Drohender Aufschwung?!
Prof. Dr. Burkhard Busch ist Psychologe, Psychotherapeut, Diplomkaufmann und Bestsellerautor. Der Professor für Psychologische Methodenlehre und Krisenintervention moderiert jährlich über 20 Handwerkskongresse.

Wir müssten alle das heftige Kribbeln schon spüren. Das vom drohenden wirtschaftlichen Aufschwung. Eigentlich müsste uns allen ganz schwindelig sein – vor Begeisterung, wenn wir Angie und Co. glauben. Als gestern der Junior eines örtlichen Malerbetriebes meine Ruhe am See störte (ich erholte mich gerade vom Getöse des Aufschwungs) und meinte: „Ich wollt ma’ rüber komme’ und uffmesse’!“, sagte ich: „Okay, dann kommen Sie mal“. Denn ich hatte mir gerade (wegen des grassierenden Aufschwungs) auf Anraten meines Steuerberaters aus dem überregionalen Zwangsversteigerungs-Katalog ein Abschwung-Haus zugelegt, dessen Familie nun erst einmal ne Weile in der Hartz-IV-Schlange die Warteschleife dreht. So ist das Leben. Alles stinkt irgendwie nach Schwefel. Die Hütte war dementsprechend preiswert. Und ab einem bestimmten Preis geht alles – oder nix mehr. Denn als der junge Mann, „der wo Maler ist“, bei mir „uffgemesse“ hatte und ich ihn vorsichtig fragte, wie lange er denn erstens dafür benötige, das Abschwung-Haus in einen malerischen Aufschwung zu versetzen und zweitens, ob er eine ungefähre pastellfarbene Idee zum Preis seiner Malerei hätte – da sagte der Junior nichts Konkretes. Auch nichts Unkonkretes. Er sagte: „Am Preis, da lässt sich immer was machen“. Dabei hatte ich gar nicht gefragt, was man machen könnte, am Preis. Ich wollte nur den ungefähren Farbton der Kohle wissen. Da zog Malermeister Junior den Kopf aus der Schlinge und bot Abschwung an: Preisabschwung. Das erinnert mich erstens an Angie Merkel: „Da lässt sich was machen, wir werden eine Lösung entwickeln.“ Und zweitens frage ich mich: Krieg ich nun gerade eine Lehrstunde in mutwilliger Intelligenz-Verweigerung? Oder hat der Malermann tatsächlich nicht verstanden, dass der Preis einer Leistung nicht dazu dient, blanko gesenkt zu werden. Weiß der denn nicht, dass wir endlich „Preismut“ im Handwerk benötigen? Und weiß er nicht, dass es dabei ein paar braucht, die eben anders agieren als die ganz große Masse der Kollegen?

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