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Entsorgungsproblematik Dämmstoffabfälle

Informationsgespräche
Entsorgungsproblematik Dämmstoffabfälle

Entsorgungsproblematik Dämmstoffabfälle
Von links: GBR Mitglied Daniel Auschner, Gewerkschaftsekretär Gert Hauke, GBR-Vorsitzender Jürgen Hütter, IVH-Geschäftsführerin Stefanie Mohmeyer, Gewerkschaftssekretärin Gertraud Lauber, Werksleiter Liesborn Andreas Schröder, Leiter Produkt- und Prozessentwicklung Dr. rer. nat. Siegfried Kern, Kaufm. Leiter Oliver Berger. Foto: Isobouw
Zu einem Informationsgespräch trafen sich Vertreter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) mit Betriebsratskollegen und Führungskräften von IsoBouw sowie der Geschäftsführerin des Industrieverbands Hartschaum (IVH) im IsoBouw Werk Liesborn. Hintergrund des Informationsgesprächs waren die von Fachkreisen und Verbänden gegenüber der Politik und Verwaltung bereits angemahnten Schwierigkeiten bei der Entsorgung von EPS-Abfällen (Expandiertes Polystyrol). So hat die Einstufung von HBCD-haltigen (Hexabromocyclodocane) Dämmstoffabfällen als „gefährlicher Abfall“ im Herbst 2016 zu einem Entsorgungsengpass geführt, der sich nicht nur negativ auf die energetische Gebäudesanierung auswirkte, sondern auch die Existenz von Handwerksbetrieben gefährdet. Zwar wurde die Einstufung bis zum Ende 2017 ausgesetzt; die akuten Entsorgungsengpässe im Herbst 2016 haben aber gezeigt, dass die Einstufung von HBCD-haltigen Dämmstoffabfällen als „gefährlicher Abfall“ nicht wie geplant zu einer besseren Nachverfolgung und Ausschleusung des als POP-Stoff (Persistente organische Schadstoffe, auch langlebige organische Schadstoffe) klassifizierten HBCD führt. Vielmehr wurde ein etablierter Entsorgungsweg zum Erliegen gebracht. Dies hat auch Konsequenzen für das Image sowie den Absatz des anerkannten und etablierten Dämmstoffes EPS. Die Vertreter des Gesamtbetriebsrates von IsoBouw äußerten gegenüber der im Vorstand der Gewerkschaft für das Thema Energiewende und Nachhaltigkeit zuständigen Gewerkschaftssekretärin Gertraud Lauber, die Sorge, dass diese Entwicklung in letzter Konsequenz auch zum Verlust von Arbeitsplätzen führt.

Jürgen Hütter, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates hierzu: „Seit 2014 werden unsere EPS-Dämmstoffe ohne das Flammschutzmittel HBCD produziert. Für die Entsorgung von Bauabbruchabfällen, die noch das alte Flammschutzmittel HBCD enthalten und somit EPS-Platten, die vor 2015 verbaut wurden, hat sich die energetische Verwertung als ein wirksamer Weg gezeigt, den Stoff HBCD sicher zu zerstören.“ Die Geschäftsführerin des IVH (Industrieverband Hartschaum e.V.), Stefanie Mohmeyer erläuterte: „Die energetische Verwertung HBCD-haltiger Dämmstoffabfälle in thermischen Abfallbehandlungsanlagen und gemischt mit anderen Abfällen ist ein jahrzehntelang bewährter, für Mensch und Umwelt sicherer und zudem wirtschaftlicher Prozess. Die erfolgte Einstufung von HBCD-haltigen Dämmstoffabfällen als „gefährlicher Abfall“ führte, wie es sich im Herbst 2016 gezeigt hat, nicht wie geplant zu einer besseren Nachverfolgung und Ausschleusung des als POP-Stoff klassifizierten HBCD. Stattdessen wurde ein etablierter Entsorgungsweg zum Erliegen gebracht.“ Mohmeyer schilderte auch das Engagement der Industrie für ein stoffliches Recycling. „Der IVH unterstützt das europäische Forschungsprojekt zurzeit laufen gerade die Planungen für eine erste Pilotanlage, die 2018 in Betrieb gehen soll. In Zukunft könnte das Verfahren dann eine Alternative zur thermischen Verwertung sein, die jedoch zurzeit kommerziell noch nicht zur Verfügung steht. Das CreaSolv®-Verfahren ermöglicht die Trennung von HBCD und EPS. Über eine stoffliche Verwertung kann der EPS-Ausgangsstoff Polystyrol gewonnen werden und parallel dazu kann das HBCD, gemäß den Basel POP-Richtlinien ausgeschleust werden.“
Der für den Bezirk Hamm zuständige Gewerkschaftssekretär, Gert Hauke, sicherte den Vertretern des Gesamtbetriebsrates seine Unterstützung zu. „Die Gewerkschaft IGBCE zeigt sich solidarisch mit den Mitarbeitern in der Dämmstoffindustrie. Dabei sind ja nicht nur Arbeitsplätze in der Industrie gefährdet, sondern auch bei den Verarbeitern. Letztlich steht auch die geplante Energiewende auf dem Spiel.“ Die Gewerkschaft wolle ihre Kommunikationswege zur Politik und Verwaltung nutzen, um zu verhindern, dass es zum Verlust von Arbeitsplätzen kommt. Gertraud Lauber von der IGBCE hierzu: „Die Gewerkschaften sind am Erhalt guter Arbeitsplätze interessiert und übernehmen zusammen mit den Kollegen in den Betrieben ihre Verantwortung für eine funktionierende Sozialpartnerschaft.“
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