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Exaktes Arbeiten

Technik
Exakt gesägt

Exaktes Arbeiten im Handwerk: Malermeister Noah Stelzle aus Backnang hatte überlange LED-Lichtbänder an Decke und Wänden bei einem seiner Industriekunden zu verlegen. Dank sorgfältiger Planung und dem richtigen Werkzeug beleuchten die Lichtbänder nun indirekt die Räume. Wir werfen einen genauen Blick auf die Ausführung.

Autoren: Silvia Pirro, Philipp Stahl | Fotos: Festool/Harro Höfliger/Maler Stelzle

Die Harro Höfliger GmbH stellt Produktions- und Verpackungsmaschinen an verschiedenen Standorten in Baden-Württemberg her. Am Stammsitz Allmersbach im Tal sollte das Erdgeschoss eines bestehenden Gebäudes in ein neues Kundenzentrum umgebaut werden. Gewünscht waren unter anderem LED-Lichtbänder an Decke und Wänden. Mit der Umsetzung wurde der Malerbetrieb Stelzle aus Backnang beauftragt.

Während die Installation der LED-Lichtbänder im Wandbereich die Handwerker vor keine allzu großen Schwierigkeiten stellte (die Nut für die Profilleisten wurde mithilfe einer Oberfräse und einer Führungsschiene eingefräst), gestaltete sich der Einbau an der Decke nicht ganz so einfach: Die LED-Lichtbänder sollten eine indirekte Lichtquelle darstellen – und das auf einer Länge von 13 Metern rund um eine Treppe. Noah Stelzle befasste sich intensiv mit der Planung dieser speziellen Anwendung und bat sicherheitshalber Malermeister und Anwendungstechniker Philipp Stahl und Trainer Georg von dem Bussche vom Elektrowerkzeug-Hersteller Festool um Rat.

Schritt für Schritt zur Lösung

Stelzle und sein Mitarbeiter Raphael Berg zeichneten zunächst alle relevanten Markierungspunkte nach dem vorgegebenen Plan direkt an der Decke an. Um absolut sicher zu sein, dass die zu sägende Linie in der langen Flucht von 13 Metern auch wirklich gerade war, richtete Noah Stelzle diese mithilfe eines Kreuzlinienlasers aus.

Auch das Sägen der langen Linie stellte die Maler vor eine Herausforderung. Denn die Handwerker mussten exakt arbeiten. Georg von dem Bussche empfahl dem Stelzle Team, drei seiner bereits vorhandenen Führungsschienen mit jeweils zwei selbstausrichtenden Verbindungsstücken zu fixieren, um eine möglichst lange und exakte Sägeführung an der Decke zu bekommen. So erhielten die Maler eine 5,70 Meter lange Schiene, an der sie entlangsägen konnten. Bevor die verlängerte Führungsschiene an der Decke fixiert wurde, befestigte Malermeister Stelzle Klebepads an der erweiterten Führungsschiene und überprüfte deren richtigen Sitz.

Um die lange Führungsschiene an der Decke zu befestigen, bedurfte es mehrerer Hände und viel Fingerspitzengefühl. Das Team fixierte die extralange Führungsschiene an der Linie des Kreuzlinienlasers – zunächst mit den Klebepads. Da die Oberfläche der Decke noch nicht grundiert war, hielten es die Handwerker für sicherer, die extralange Führungsschiene für den Schnitt zusätzlich mit Schrauben zu fixieren.

Ein einschneidendes Erlebnis

Dann folgte der im wahrsten Sinne des Wortes „einschneidende“ Moment: Maler Raphael Berg sägte die erste Linie mit einer Akku-Tauchsäge entlang der extralangen Laserlinie. Anwendungstechniker Philipp Stahl empfahl den Malern, einen kleinen Akkupack mit 4,0 Ampere-Stunden zu verwenden und diesen lieber einmal zu tauschen. Dadurch wurde die Tauchsäge für die anstrengende Überkopfarbeit etwas leichter. Nach dem ersten Schnitt löste das Stelzle-Team die Schrauben an der langen Führungsschiene und verschob diese dank der eigens dafür angefertigten Ansetzhilfe exakt für den zweiten parallelen Schnitt – damit das Profilelement später ideal passte. Um Feinheiten im Eckbereich der gesägten Aussparung sauber zu entfernen, setzte das Stelzle-Team einen Akku-Oszillierer ein.

Nachdem alles exakt passte, beschichteten die Maler die komplette Decke und bauten nach der Trocknung die Profilleiste für die LED Lichtbänder. ein.

Weitere Informationen zu den Werkzeugen: www.festool.de


Foto: Festool/Harro Höfliger/Maler Stelzle

Noah Stelzle (r.) und sein Mitarbeiter Raphael Berg (l.) zeichnen alle relevanten Markierungspunkte nach Plan direkt an der Decke an.


Um absolut sicher zu sein, dass die zu sägende Linie gerade ist, richtet Noah Stelzle diese mithilfe eines Kreuzlinienlasers aus.


Foto: Festool/Harro Höfliger/Maler Stelzle

Um eine möglichst lange und exakte Sägeführung zu bekommen, empfiehlt Georg von dem Bussche drei Führungsschienen zu verbinden.


Foto: Festool/Harro Höfliger/Maler Stelzle

Bevor die verlängerte Führungsschiene an der Decke fixiert wird, befestigen die Handwerker an dieser Klebepads.


Foto: Festool/Harro Höfliger/Maler Stelzle

Das Team fixiert die extralange Führungsschiene an der Linie des Kreuzlinienlasers – zunächst mit den Klebepads.


Foto: Festool/Harro Höfliger/Maler Stelzle

Um sicher zu gehen, dass sich die Führungsschiene während des Schnitts nicht von der Decke löst, kann man sie zusätzlich mit Schrauben befestigen.


Foto: Festool/Harro Höfliger/Maler Stelzle

Mit einer Akku-Tauchsäge werden zwei präzise parallele Sägeschnitte entlang der Laserlinien ausgeführt.


Foto: Festool/Harro Höfliger/Maler Stelzle

Noah Stelzle entfernt eventuelle Rückstände im Sägeschnitt, damit sich später das Profilelement für das LED Lichtband optimal einlegen lässt.


Foto: Festool/Harro Höfliger/Maler Stelzle

Um die Eckbereiche der Aussparung für das LED-Lichtband sauber auszuführen, kommt ein Akku-Oszillierer zum Einsatz.

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