Häufig trifft man alte Parkettböden an, die alles andere als schön anzusehen sind: Der Schmutz hat sich festgesetzt, vom ursprünglichen Holzfarbton ist nicht mehr viel zu erkennen und zahlreiche Kratzer zieren den Boden. Genau dann kommt ein entscheidender Vorteil von Parkettböden gegenüber anderen Bodenbelägen zum Tragen: Die Möglichkeit zur Renovierung. Denn mit dem nötigen Know-how, professionellen Schleifgeräten und einer hochwertigen Oberflächenveredelung ist der Parkettboden bald wieder ansehnlich gemacht. Daraus ergibt sich nicht nur ein finanzieller Vorteil für den Bauherren; die Renovierung eines Parkettbodens trägt auch zur Nachhaltigkeit bei. Und farbiges Parkett sieht auch noch trendig aus.
Auch wenn Holz zeitlos ist und eigentlich mit jedem Einrichtungsstil harmoniert, so würde manch ein Kunde dennoch einen Boden bevorzugen, der sich vom „Standard-Holzbraun“ abhebt, die Blicke auf sich zieht und Individualität verkörpert. Gerade in Boutiquen, Ateliers oder in der Gastronomie möchte man sich häufig von der großen Masse abheben. Aber auch im privaten Wohnbereich kann ein „außergewöhnlicher“ Parkettboden gewünscht sein. Im Folgenden zeigen wir zwei Möglichkeiten, wie sich Parkettböden farbig gestalten lassen.
Holzböden für Individualisten
Der Parkettspezialist Pallmann bietet geschulten und zertifizierten Parkettprofi-Fachbetrieben mit der neuen Freestyle Collection die Möglichkeit, Parkettböden mehrfarbig zu gestalten (eine Broschüre zur Freestyle Collection finden Sie hier: bit.ly/3DF4dC0). Durch eine speziell entwickelte Bürsttechnik wird zunächst die Maserung des Holzbodens hervorgehoben. Die herausgearbeitete Holzstruktur ergibt bei der anschließenden farbigen Behandlung den besonderen Effekt. Aus den insgesamt zwölf Farbtönen der Freestyle Collection – die von dezentem Weiß, Grau, Braun oder Schwarz über gedeckte Grün-, Blau oder Rotnuancen bis hin zu knalligem Pink oder sonnigem Gelb reichen – wählt man zwei Farbtöne aus. Der eine dient dabei als „Hintergrund“, der andere verbleibt später nur in den Vertiefungen und betont so die Maserung. Je nach gewählter Farbkombination ergibt sich mal ein flippiger Effekt (beispielsweise wenn Schwarz auf Pink trifft), mal wirkt die Gestaltung eher zurückhaltend (etwa dann, wenn Sie Schwarz, Weiß, Braun oder Grau miteinander kombinieren). Ausgeführt werden kann die Gestaltungstechnik selbstverständlich nicht nur auf zu renovierenden, sondern auch auf neu verlegten Parkettböden.
Pallmann stuft die Bodengestaltungstechnik als anspruchsvoll ein, weshalb sie ausschließlich von „geschulten und zertifizierten Parkettprofis“ ausgeführt werden darf. Nur, wenn ein Parkettleger-Betrieb (oder aber ein Malerbetrieb, der die Voraussetzungen erfüllt) sich erfolgreich als Parkettprofi beworben hat, darf er an einer zertifizierten Schulung zur Freestyle Collection teilnehmen (bewerben kann man sich unter: https:
//portal.parkettprofi.de/bewerben/). Die zweitägige Schulung beinhaltet Theorie sowie Praxis. Nur, wenn der Parkettprofi diese Zertifizierung zum „Freestyler“ erfolgreich abgeschlossen hat, darf er diese Technik beim Kunden anwenden. Dieses „Auswahlverfahren“ sichert nicht nur die Qualität der hochwertigen Parkettgestaltung, sie beschert ihr und vor allem dem zertifizierten Betrieb auch eine gewisse Exklusivität. Ein Video zur Freestyle Collection gibt es hier: bit.ly/3WvMXYE.
Weg vom typischen Holz-Look, jetzt kommt farbiges Parkett
Einfacher und deshalb ohne besondere Voraussetzungen auszuführen ist eine deckende Lackierung von Parkettböden. Diese bietet sich insbesondere dann an, wenn der Holzboden Flecken oder starke Verfärbungen aufweist oder aber schlichtweg ein unifarbiger Boden ohne die typische Maserung eines Holzbodens gewünscht ist. Der österreichische Farben- und Lackhersteller Adler beispielsweise bietet hierfür die notwendigen, aufeinander abgestimmten Beschichtungsmaterialien an.
Zunächst wird der Parkettboden abgeschliffen (Körnung 120) und anschließend gründlich entstaubt. Tiefe Kratzer oder Dellen können mit einem geeigneten Holzspachtel geschlossen werden. Handelt es sich um ein Eichenparkett, das man überlackieren möchte, muss dieses vor der Lackierung mit einer isolierenden Grundierung behandelt werden, um Holzinhaltsstoffe abzusperren. Dann kann der erste Anstrich mit einem wasserbasierten Buntlack erfolgen. Adler empfiehlt hierfür VariColor, da dieser Lack nicht nur geruchsarm und frei von schädlichen Inhaltsstoffen, sondern auch in jedem Wunschfarbton ausmusterbar ist (Details zum Lack: bit.ly/3FPQHhT). Nach der Trocknung wird ein Zwischenschliff (Körnung 240) durchgeführt, um die Haftung der folgenden Schicht zu erhöhen. Die zweite Lackschicht rollt man auf, wobei darauf zu achten ist, dass sich keine Streifen abzeichnen. Zum Schutz der Lackschicht kann man den Boden abschließend transparent versiegeln. Adler rät hierfür zum wasserbasierten, matten Parkettsiegel Floor Finish auf Polyurethan-Acrylat-Copolymer-Dispersions-Basis, der sich laut Herstellerangaben durch hohe Abrieb- und Kratzfestigkeit, gute Füllkraft sowie hohe Oberflächenbeständigkeit gegen chemische Einwirkungen auszeichnet und zudem über eine rutschhemmende Ausrüstung verfügt. Alternativ kann der ebenfalls wasserbasierte Möbel- und Parkett-0, Holzlack des Herstellers eingesetzt werden. Auch dieser besitzt eine sehr gute Abrieb- und Kratzfestigkeit sowie eine hohe Oberflächenbeständigkeit gegen chemische Einwirkungen. Darüber hinaus ist er außer in matt auch in halbmatt und glänzend erhältlich. Ein Verarbeitungsvideo zur deckenden Parkettbeschichtung finden Sie hier: bit.ly/3zEQpq7.
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