Startseite » Allgemein »

Gedämmt und gestaltet

Allgemein
Gedämmt und gestaltet

Harmonisch fügt sich der Erweiterungsbau des Altenbetreuungszentrums in die Altstadt von Iphofen ein. Die fein gefilzte Oberflächenstruktur und die sauber herausgearbeiteten Fenstereinfassungen zeigen deutlich: Die Gestaltung von wärmegedämmten Fassaden gelingt, wenn Planung und Ausführung ineinandergreifen.

Christine Ryll

Mehr Platz für mehr Bewohner – so lautete das Ziel der unterfränkischen Stadt Iphofen für die Erweiterung des von der Joseph-Stiftung geplanten innerstädtischen Altenbetreuungszentrums Iphofen (ABZ). 20 neue Pflegeplätze sollten dabei entstehen. Entsprechend den hohen gestalterischen Anforderungen in der historischen Altstadt, musste der Erweiterungsbau eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Damit sich die Baumasse in die umgebende kleinteilige Häuserlandschaft einfügt, untergliederten die Planer der Joseph-Stiftung Bamberg den Neubaukörper in kleinere Bereiche und verringerten damit optisch dessen Volumen.
Bei der Biberschwanzdeckung und der gefilzten Putzoberfläche des Neubaus orientierten sich die Planer an Vorbildern der Altstadt Iphofens. Die Optik der Fassadengestaltung verfeinerten sie optisch so, dass sich das Gebäude harmonisch in die mittelalterliche und barocke Umgebung einfügt. Gedämmt wurde die Fassade mit einem Wärmedämm-Verbundsystem, basierend auf 20 Zentimeter EPS Standard 035. Die sauber gefilzte Oberflächenstruktur gestalteten die Handwerker mit einem Universalmörtel sowie mit einem feinen mineralischen Filzputz mit Marmorkorn.
Die Gefahr des Brandüberschlags an den Wandstücken, die direkt an die Nachbarbebauung angrenzen, bannt ein durchgehend mineralischer Aufbau. Die hier eingesetzte Mineralwolle stellt sicher, dass die durch die innerstädtisch verdichtete Bauweise resultierenden Brandschutzanforderungen des Bauwerks optimal erfüllt werden können. Im Bereich der unter Putz angeordneten Senkrechtmarkisen verarbeitete die mit dem Wärmedämm-Verbundsystem betraute Firma Kaiser aus Aura/Saale eine wasserfeste und schimmelresistente sowie gegen Frost-Tau-Wechsel beständige Putzträgerplatte auf Zementbasis, um Feuchtigkeitsschäden auszuschließen. Die oberste Geschossdecke dämmten die Handwerker mit einem mineralischen Dämmstoff.
Fein gegliederte Fassade
In besonderer Weise zeigt das Altenbetreuungszentrum, wie sich eine wärmegedämmte Fassade ansprechend gestalten lässt. So wurden die Fenster über eine Profilierung in der Dämmebene in der monochromen Fassadenfläche mit ihrer fein gefilzten Oberflächenstruktur wohltuend dezent akzentuiert. Damit die Fensterrahmung trotz der dicken Außendämmung ebenso feingliedrig wirkt wie die historische Nachbarbebauung, arbeiteten die Handwerker plastisch in die Fassadenebene eintauchende und hervortretende Dämmkeile in Form von sich gegenläufig verschneidenden Lisenen entlang der eigentlichen Rahmen ein. Die Rahmenecken armierten sie zweifach, um Rissebildung auszuschließen. Bei der Ausführung dieser Details ließ sich Kaiser technisch vom Dämmsystemhersteller beraten, um optimale Qualität zu garantieren. „Wir haben uns sehr gefreut, wie hochwertig und schnell die Handwerker die Profilierungen nach einer kurzen Einführung gestaltet haben“, freut sich Matthias Prell, der als Architekt für die Joseph-Stiftung das Objekt betreut hat. „Letztendlich haben wir so auf einfache Weise nur mit Dämmplatten die Fassade durch das entstandene Licht- und Schattenspiel der Fensterrahmung belebt.“
Dank der gedämmten Putzfassade und den gewählten Holzfenstern mit Dreifachverglasung (uw=1,0 W/m²K) sowie der Geschossdeckendämmung unterschreitet der Erweiterungsbau die aktuellen energetischen Anforderungen deutlich. Klimatechnisch optimiert wird das Gebäude ganzjährig zudem über ein kontrolliertes Be- und Entlüftungssystem mit Wärmerückgewinnung. Eine Hackschnitzelheizung als regeneratives Energieerzeugungssystem deckt den notwendigen Primärenergiebedarf von 34 kWh/m²a.
Optimale Baustellenlogistik
Um das Gebäude trotz der innerstädtischen und damit beengten Lage rechtzeitig und ohne Störung der Baustellenabläufe bedienen zu können, arbeiteten die mit der Ausführung betrauten Handwerker mit einer zeitsparenden Baustellenlogistik. Der Hersteller lieferte die Materialien just-in-time auf der Baustelle an und hängte sie in riesengroßen Säcken Paket an Paket direkt an die Außenseite des Gerüst. Das beschleunigt nicht nur die eigentlichen Dämmarbeiten. Außerdem konnten sich die Handwerker so ungehindert und sicher auf dem Gerüst bewegen, ohne dass störende Dämmstoffpakete im Weg lagen. Reststücke wanderten ebenfalls in die bereit gehängten Säcke, um sie der Weiterverwertung zuzuführen. Dämmstoffe und Recyclingmaterial sind so während des Bauprozesses vandalismussicher vor dem Zugriff Unbefugter geschützt und das Gebäude machte dadurch schon während der Bauphase einen vorbildlich aufgeräumten Eindruck. Im Straßenbild waren die Dämmstoffsäcke ein weithin sichtbares Kennzeichen für das Baustellenmotto „Hier wird sauber gearbeitet“.
Entsprechend den hohen gestalterischen Anforderungen in der historischen Altstadt musste der Erweiterungsbau eine Reihe von Anforderungen erfüllen.

praxisplus

Bautafel
Bauherr: Stadt Iphofen, Iphofen
Architektur: Joseph-Stiftung, Bamberg
Ausführung: Kaiser Maler- und Verputzergeschäft, Aura/Saale
Fachberatung: Bernd Nebenführ, Klaus Estenfelder, Daniel Di Noia, Jürgen Mandry, Knauf Gips KG
Eingesetzte Produkte:
  • Knauf Warm-Wand Basis mit 20 cm EPS Standard 035 und einer Armierung aus dem Klebe- und Armiermörtel SM700
  • Universalmörtel SM 700pro sowie Noblo Filz für die Filzstruktur
  • Knauf Warm-Wand Plus auf Basis von Mineralwolle MW 035 plus
  • A2-Platte Aquapanel Cement Board Outdoor als Putzträgerplatte
  • Knauf Insulation Universaldämmrolle Classic 032 für die Dämmung der obersten Gechossdecke
Weitere Informationen:
Produkt des Monats
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Malerblatt 4
Ausgabe
4.2024
ABO

Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Malerblatt-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Malerblatt-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de