Startseite » Allgemein »

Gutes Klima in historischem Gemäuer

Allgemein
Gutes Klima in historischem Gemäuer

Mehr als drei Jahrzehnte nach ihrer Gründung bekam die Technische Universität Hamburg-Harburg offiziell ein repräsentatives Hauptgebäude. Dafür wurde die ehemalige Kaserne auf dem Schwarzenberg von 2010 bis 2015 saniert und mit Neubauten ergänzt. Zur energetischen Sanierung kam ein Innendämmsystem zum Einsatz.

Peggy Wandel, Epasit

Die große Herausforderung des Gesamtprojekts bestand – neben wirtschaftlichen, ökologischen und funktionalen Aspekten – in der Berücksichtigung des Denkmalschutzes. Hauptbestandteil der Sanierung war eine kapillaraktive Innendämmung mit aktiver Feuchteregulierung. In der Universität lernen und lehren täglich viele Menschen zusammen auf engem Raum, daher stand die Optimierung des Raumklimas im Vordergrund. Eine weitere Voraussetzung war die Dämmung des weitläufigen Treppenhauses, dort spielte die exakte Ausführung der Maßnahmen eine besonders große Rolle. Um den historischen Gebäudecharakter zu erhalten, wurden beispielsweise die Rundbögen der Fenster mit passgenau zugeschnittenen Calciumsilikatplatten gedämmt.
Feuchtigkeitsregulierung
Thermisch und hygrisch sind die Räume im Lehrbetrieb einer hohen Beanspruchung ausgesetzt. Morgens vor Unterrichtsbeginn werden sie aufgeheizt. Verlassen die Studenten am Nachmittag das Gebäude, wird die Heizung gedrosselt, die Räume bleiben verschlossen und oft ungenügend gelüftet. Hier kann das Innendämmsystem auf Basis von Calciumsilikatplatten seine Vorteile ausspielen: Die kapillaraktiven Platten speichern überschüssige Feuchtigkeit und geben sie allmählich wieder an die Raumluft ab. Die Wände bleiben stets trocken. Bei einer mehrschaligen Wandkonstruktion bestünde dagegen das Risiko einer Ansammlung von Feuchtigkeit, wodurch die Voraussetzungen zur Bildung von Schimmelpilzen gegeben sind.
Insgesamt wurden rund 3.500 Quadratmeter Calciumsilikatplatten verbaut, in Stärken von 25 bis 60 Millimetern. Die Sanierung erstreckte sich über mehrere Bauabschnitte, der Lehrbetrieb lief unterdessen weiter. Die ersten Komponenten des Innendämmsystems wurden Anfang 2011 angeliefert, im Frühjahr 2015 konnten schließlich die Arbeiten am finalen Bauabschnitt fertiggestellt werden. Die 1871 errichtete Kaserne steht unter Denkmalschutz, daher galt es, die Maßnahmen und Materialien der Sanierung mit den geltenden Auflagen zu vereinbaren.
Verarbeitung
Die konsequente Anwendung der technischen Richtlinien für die Montage des Innendämmsystems garantierte dem Bauherrn bereits in der Voruntersuchung den gewünschten Erfolg. Der schadhafte alte Putz wurde zunächst abgeschlagen. Mit rein mineralischem Ausgleichsputz schufen die Facharbeiter der Bauunternehmung Jürgen Martens aus Hamburg einen tragfähigen Untergrund. Anschließend montierten sie die Calciumsilikatplatten mit dem Systemkleber auf die Innenseiten der Außenwände. Zur Dämmung der Fensterleibungen kamen robuste Plattenzuschnitte zum Einsatz. Den Abschluss bildete ein feinkörniger, mineralischer Spachtel.
Von der Kaserne zur Universität
Das neue Hauptgebäude der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) besteht aus der historischen Bausubstanz einer Pionierkaserne und zwei ergänzenden Neubauten. Es verbindet historische Bestandteile mit modernen Anforderungen. Bereits ab 2010 wurde die ehemalige Kaserne auf dem Schwarzenberg von Grund auf saniert und entkernt. Die Baulücke im Osten ergänzt ein würfelförmiger Neubau, im Westen kam ein quaderförmiger Anbau hinzu. Herzstück ist das offene und mit mehr als 21 Metern beeindruckend hohe Treppenhaus mit Foyer. Historische Charakteristika wie die Rundbogenfenster sollten bei der Sanierung möglichst im Original erhalten bleiben. An der 1978 gegründeten staatlichen TU sind rund 7.000 Studenten in 42 Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben.

praxisplus
Bei der Sanierung der TU Hamburg-Harburg kam das Innendämmsystem „Epatherm“ der Firma Epasit zum Einsatz.
Weitere Informationen:
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Malerblatt 3
Ausgabe
3.2024
ABO
Malerblatt Wissenstipp

Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Malerblatt-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Malerblatt-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de