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Mauerspinne loswerden: Wasser statt Gift

Mauerspinne verursacht grau-schwarze Flecken auf Fassadenflächen
Wasser statt Gift

Ein kleines Insekt verursacht unschöne Spuren auf der Fassade: wo sich die Mauerspinne ansiedelt, entstehen unschöne dunkle Flecken an der Gebäudehülle. Doch wie wird man die Spinne wieder los?

Die Mauerspinne, ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, hat sich in den vergangenen Jahren sehr stark über die Alpen nach Norden ausgebreitet. Zunächst siedelte sie sich vornehmlich in feucht-warmen Regionen an. So war das Insekt zum Beispiel häufig in Weinanbaugebieten zu finden. Inzwischen hat sich die Mauerspinne offenbar den hiesigen klimatischen Bedingungen angepasst und ist auch in „kälteren“ Regionen anzutreffen.

Das wäre kein Problem, würde das kleine Insekt auf Fassadenflächen nicht kreisrunde dunkle Flecke verursachen. Diese sind typische Anzeichen für die Mauerspinne. Für den Maler stellt sich somit die Frage: Die Spinne vertreiben oder vergiften?
Licht und Trockenheit
Die Mauerspinne ist etwa ein bis zwei Millimeter groß. Sie bevorzugt an der Fassade wettergeschützte Stellen und ist daher oft unter Dachuntersichten oder Balkonen anzutreffen. Die Insekten meiden Fassadenflächen, welche Schlagregen und Wind ausgesetzt sind
Die Spinnen ernähren sich von Insekten, welche nachts von dem Licht angezogen werden.
Sie siedelt in kleinen Vertiefungen der Außenwand und spinnt ein weißes, rundes Fangnetz, in welchem sich der Straßenstaub sammelt. Dadurch entstehen die unschönen, meist kreisrunden Stellen an der Fassade.
Vertiefungen und Risse
Zur Lebensgewohnheit der Mauerspinne gehört eine gewisse Mobilität. So werden die aus den Eiern geschlüpften Jungspinnen mithilfe von Spinnfäden und Wind über größere Entfernungen transportiert. Dort suchen sie sich einen neuen Lebensraum. Findet die Mauerspinne am Nachbarhaus oder auch an weiter entfernten Fassaden günstige Lebensbedingungen, wird sie sich durch Eiablagern sehr rasch vermehren.
Am häufigsten ist die Mauerspinne an älteren Gebäuden anzutreffen. In Vertiefungen und Rissen findet sie ideale Schlupfwinkel, unterhalb des Netzes kann sie bequem auf Beute lauern.
Beschichtung spielt keine Rolle
Die Spinne siedelt sich auf unbeschichteten und mit Fassadenfarben beschichteten Flächen an, wobei sich die kreisrunden grau-schwarzen Flecken auf hellen Fassaden deutlich abzeichnen. Die Art der verwendeten Fassadenfarbe spielt für die Besiedelung der Spinne keine Rolle. Beobachtungen an vielen Objekten zeigten, dass alle Fassadenfarben befallen werden.
„Chemische Keule“ vermeiden
Die Möglichkeiten, das Haus vor dem Befall der Mauerspinne zu bewahren, sind begrenzt. Das Verwenden von Beschichtungsstoffen mit so genannten Spinnengiften (Insektiziden) ist eine sehr umstrittene Maßnahme, die Mauerspinne zu bekämpfen.
Das Problem liegt darin, dass Insektizide nicht unterscheiden können und außer Spinnen auch alle anderen Insekten, wie zum Beispiel Bienen, getötet werden. Ein Hersteller solcher Anti-Insekten-Farben wirbt damit, dass sich auf den Anstrichoberflächen feine Mikrokristalle befinden, an denen sich die Insekten verletzen und innerhalb von fünfzehn Minuten nach dem Kontakt vernichtet werden. Verschwiegen wird allerdings, dass dieses Produkt Lindan enthält, dessen Anwendung in Deutschland verboten ist.
Eine „chemische Keule“ zur Abwehr der Mauerspinne würde ohnehin nur von begrenzter Wirkungsdauer sein. Denn die Insektizide werden durch Witterungseinflüsse relativ schnell abgebaut und verlieren somit ihre Wirksamkeit.
Mit Wasser gegen die Spinne
Eine umweltschonende und oft praktizierte Maßnahme, sich der Mauerspinne zu entledigen, besteht in einer kräftigen Heißwasserreinigung der Fassade oder einfach im Abspritzen der Fläche mit Wasser. Hierdurch werden die schmutzigen Fangnetze samt Spinneneiern abgewaschen und die wasserscheue Mauerspinne auf natürlichem Weg vertrieben.
Mit dieser Maßnahme kann sich der Handwerker als umweltbewusstes Unternehmen darstellen und sich bei jährlich durchgeführter Reinigung Aufträge sichern. Wird ein Neuanstrich gewünscht, sollte nach der Nassreinigung eine fachgerechte Putzausbesserung bzw. Glättung erfolgen, um die Schlupflöcher für die Spinnen zu füllen. Danach kann die Beschichtung erfolgen.
Horst Rusam
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