„Ornament in Architektur, Kunst und Design“. Von Claudia und Thomas Weil. Callwey Verlag, München; 2004. Zweisprachig Deutsch/Englisch, 144 Seiten, 230 farbige Abb., 68.
Das Ornament erlebt eine Renaissance, nachdem es lange Zeit mit dem Bann des Geistlosen, Minderwertigen und Überflüssigen belegt war. Heute präsentiert es sich neu als Ordnungsschema und Raster und nicht mehr als Schmuck oder Dekor. Punktraster von Roy Lichtenstein, Bandraster von Daniel Buren und die ewige Wiederholung von Quadratrastern auf den Fassaden aller namhaften Architekten sind deshalb keine Laune von Einzelnen, sondern Highlights eines duchgängigen Bekenntnisses zu diesem neuen Ornament. Jegliche Anordnung von Formen ist ornamental. Formen sind heute Linien, Punkte, Quadrate und Dreiecke und nicht mehr Blattranken und Jugenstilpflanzen. Daher fällt heute der Vergleich mit dem Ornament vor 100 Jahren so schwer, genauso wie die Erkenntnis, dass Arbeiten mit Ordnungsprinzipien zwangsläufig auch ornamentalen Charakter haben. Die Autoren haben erstmals das Ornament im Gesamtzusammenhang beleuchtet und dies mit praktischen Beispielen aus der Architektur illustriert.
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