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Schöner einkaufen

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Die „galerie neustädter tor“ in Gießen wurde in Trockenbauweise zum attraktiven Einkaufszentrum umgebaut.

Vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert hinein entschieden am „Neustädter Tor“ die Torwachen darüber, wem Einlass in die Stadt Gießen gewährt wurde. Heute gilt das namensgleiche Einkaufszentrum ganz in der Nähe seines historischen Namensgebers auf seine Weise als attraktiver Zugang zu einer quirligen Universitäts-, Kultur- und Einkaufsstadt. Der imposante viergeschossige Neubau überzeugt nicht zuletzt durch einen gelungenen Innenausbau, für den allein rund 40.000 Quadratmeter Gipsplatten und Feuerschutzplatten des Ausbau-Profis Rigips zum Einsatz kamen. Den knapp 75.000 Einwohnern der Stadt an der Lahn und ihren zahlreichen Besuchern aus dem Umland bietet die „galerie neustädter tor“ ein abwechslungsreiches, entspanntes und wetterunabhängiges Einkaufsvergnügen auf mehreren Etagen. Für Tageslicht im Inneren und einen attraktiven Blickfang sorgen zwei am West- bzw. Ostflügel in das Gebäude integrierte Rotunden. Diese bis über die zweite Etage nach oben offen gestalteten Foren sind jeweils von einer Glaskuppel bedeckt und auf jeder Etage durch eine Ladenstraße miteinander verbunden.

Geformt wie ein Bumerang
Die Rotunden und dazwischen liegenden Gebäudekomplexe wirken als Ganzes wie ein Bumerang, dessen sanfte Rundung sich dem Besucher freundlich entgegenwölbt. Im Erdgeschoss der Mall sowie in der ersten, zweiten und teilweise auch dritten Etage des insgesamt 190 Meter breiten und 160 Meter langen Stahlbeton-Skelettbaus finden sich insgesamt mehr als 80 Einzelhandelsgeschäfte und vielfältige gastronomische Angebote. Die übrigen Geschosse sind vorwiegend mit technischer Ausstattung sowie Lager- und Parkflächen belegt. Die Geschosshöhe variiert zwischen drei und fünf Metern.
Umfangreiche Trockenbauarbeiten
„Mehr als 40.000 Quadratmeter Gipsplatten und Feuerschutzplatten haben wir insgesamt verarbeitet“, erinnert sich Projektleiter Volker Ammenhäuser von der R & M Frankfurt Ausbau GmbH, die für ihre umfangreichen Trockenbauarbeiten in der „galerie neustädter tor“ auf Produkte des Ausbau-Profis Rigips setzte. Die Außenwände des Gebäudes wurden innen partiell mit freistehenden Rigips-Vorsatzschalen verkleidet, hinter denen die für die Geschäftsräume erforderlichen Leitungen der Haus- und Lichttechnik oder auch Lüftungsrohre verschwanden. Die Unterkonstruktion, die mit Abstandhaltern an der Massivwand befestigt wurde, besteht aus UD/CD-Profilen und wurde mit „Rigips Bauplatten RB“ 12,5 Millimeter beplankt.
„Insbesondere in den Passagen zwischen den beiden Foren haben wir sowohl für die Vorsatzschalen als auch für die Stützenverkleidungen manche Sonderlösung erarbeitet“, so Volker Ammenhäuser. „Vor allem, weil wir immer die architektonische Lichtführung berücksichtigen mussten.“ Auch die ausgewogene, spiegelbildliche Anordnung der Trockenbauelemente in den Ladenstraßen habe aufgrund der Bumerangform des Gebäudes viel planerisches und handwerkliches Geschick erfordert.
Brandschutzanforderung sicher erreicht
Zur Verkleidung der Stahlstützen setzten die Trockenbauprofis die Spezial-Brandschutzplatte „Ridurit“ 20 und 25 mm von Rigips ein. Aufgrund ihrer hohen Festigkeit ließ sich die „Ridurit“-Platte, armiert mit einem Vlies aus Glasfasern, stirnseitig ohne zusätzliche Montagehilfe klammern. Eine einlagige Beplankung reichte aus, um den erwünschten F 90-Brandschutz sicherzustellen. Material- und Zeitaufwand konnten deutlich reduziert werden, da auf eine Unterkonstruktion und einen Kantenschutz oder die Verspachtelung der Plattenstöße verzichtet werden konnte.
In doppelter Beplankung mit Feuerschutzplatten und einer Hohlraumdämmung aus Mineralwolle wurden die nichttragenden Innenwände der Einkaufsgalerie als leichte Trennwände in F 30 bis F 90 hergestellt. Für die Türen wurden einteilige Stahlzargen und Türblätter aus Holz gewählt.
Aufwändige Deckenkonstruktionen
Unter den Stahlbetondecken wurden Decken in ein- und zweilagiger Beplankung mit Rigips-Platten und gelochten „Rigiton“-Akustikdeckenplatten gestaltet, die – je nach Erfordernis – um 0,5 bis 1,5 m abgehängt wurden. Die Unterkonstruktion wurde mithilfe von drucksteifen Noniusabhängern und CD-Profilen als Schienenrost erstellt. Da von Seiten der Architekten in allen Deckenbereichen ein Zentimeter breite Schattenfugen gewünscht waren, musste ein entsprechend exaktes Einmessen der Unterkonstruktion sichergestellt werden.
Zur Herausforderung wurde für die Trockenbauprofis die Deckengestaltung um die zwei Lichthöfe herum. „Wenn man von der ersten Etage aus hinauf in Richtung Glaskuppel blickt, sieht man sofort, dass wir hier Gipsplattendecken mit vielen unterschiedlichen Abstufungen, angefangen bei der Treppenform bis hin zur schrägen Ausführung, eingebaut haben“, erläutert Volker Ammenhäuser mit Hinweis auf die vielen kniffligen Details. „Wir hatten es dabei mit Höhendifferenzen von 50 bis 80 Zentimeter zu tun.“
Trocken biegsame Spezialgipsplatten
Im Bereich der Fahrstühle erstellten die Profis der R & M Ausbau Frankfurt GmbH aus den trocken biegsamen Spezialgipsplatten „Riflex (Glasroc F)“ eine Decke mit wellenförmiger Abstufung. Mit „Riflex (Glasroc F)“-Platten können Biegeradien von bis zu 600 mm erreicht werden, dabei bietet die 6 mm dicke Spezialgipsplatte zugleich eine besonders glatte Oberfläche. Vor der Montage werden die Platten behutsam durch leichtes „Schütteln“ gedehnt. Auf diese Weise werden die eingelegten Glasvliese geschmeidig und die 1,20 x 2,40 Meter große Platte biegsam.
Handarbeit
„Die Unterkonstruktion mussten wir dafür natürlich von Hand fertigen“, erinnert sich Volker Ammenhäuser. „Wir haben die CD-Profile, die werkseitig leicht vorgebogen waren, im Randbereich alle 10 cm eingeschnitten, um sie auf den erforderlichen Radius von 40 bis 50 cm biegen und die Spezialgipsplatte anschrauben zu können. Mit vorgefertigten Formteilen wäre man hier nicht weit gekommen.“
Auch ein außergewöhnliches Trockenbauelement, das unter der Glaskuppel auf sich aufmerksam macht, hat mithilfe von vor Ort exakt angepassten CD-Profilen und „Riflex (Glasroc F)“-Platten seine besondere Form erhalten: Wie ein dahin gleitendes Schiff, das vom Meeresgrund aus betrachtet wird, wirkt die aufwändige Trockenbaukonstruktion, die vor allem die räumliche Nähe der Galerie zur Lahn symbolisieren soll. Die Unterkonstruktion dieses „Schiffes“ bleibt dank seitlicher Aufkantungen, die ebenfalls mit Riflex-Platten verkleidet wurden, unsichtbar.
Gleichermaßen Handarbeit war bei der mit dem „VARIO Fugenspachtel“ von Rigips ausgeführten malerfertigen Verspachtelung der abgestuften Decken nach Q 3-Norm gefragt. „Hier ging es unter anderem um einen sauberen Abschluss der Schattenfugen“, so Volker Ammenhäuser.
In allen Bereichen, die höhere Anforderungen an die Akustik stellen, setzte das Ausbauteam „Rigiton“-Akustikdecken ein. Zur Schallabsorption vor allem in den Ladenstraßen und Foren kamen Lochplatten mit quadratischer Lochung zum Einsatz, die das gestalterische Konzept der Architekten optimal unterstützen. „Die Anforderungen an die Akustik haben uns wie eigentlich überall in der Mall ein Höchstmaß an Genauigkeit in der Ausführung abverlangt.“ Hinzu sei ein besonders enger Zeitrahmen gekommen: „Als wir die erste Schraube eindrehten, waren die Böden in den Passagen noch nicht fertig, Abflussrohre wurden verlegt und überall waren noch Bagger im Einsatz“, erinnert sich Volker Ammenhäuser. „Wenn es darauf ankommt, legen wir bei aller Präzision ein enormes Maß an Flexibilität an den Tag, um auch solche Situationen zu meistern.“
Bautafel
Generalunternehmer:
ARGE GNT Gießen
Architekten: Architekten- und Ingenieur-Consult GmbH, Mühlhausen
Trockenbau:
R & M Ausbau Frankurt GmbH
Fachberater Trockenbausysteme:
Lothar Waßmer, Saint-Gobain Rigips
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