Liebe Frau Schweizer, liebe Dorothea, lieber Florian,
liebe Familie, liebe Freunde, liebe Trauergemeinde,
in Ulis Einladung zur Kollegenfeier anlässlich seines 60. Geburtstags neulich stand:
„Alt werden ist manchmal vielleicht ein bisschen lästig. Aber so richtig blöd wäre die Alternative dazu: eben nicht alt werden. Nachdem eine Laune der Natur dafür sorgte, dass ich kürzlich bereits einigermaßen hoch runden durfte, freue ich mich darüber“.
Wir alle haben uns mit ihm gefreut. Wie schön, dass wir noch gemeinsam feiern durften, in unterschiedlichsten Runden und Begegnungen, die uns jetzt eine tröstende Erinnerung sein werden. Und jetzt müssen wir, Sie, die Familie, wir, die Kollegen und Freunde – unfassbar – Abschied nehmen. Wie ist ein Leben ohne Uli vorstellbar? Wie ist das Malerblatt und die Redaktion ohne Uli denkbar? Wie ist der 2. Stock bei Konradin ohne Uli zu denken? Wie ist die Malerbranche ohne Uli Schweizer denkbar? Wir werden Gehversuche machen müssen.
Danke, liebe Familie, dass Sie 20 Jahre lang Uli mit uns so großzügig geteilt haben, dass das Malerblatt quasi Familienmitglied war, wie Sie es, Frau Schweizer neulich formuliert haben. Danke, lieber Uli. Danke für alle Begegnungen mit dir. Ob im Verlag oder bei „da Vinci“, auf Messen oder Geschäftsreisen, bei Feiern oder Jurysitzungen, überall und immer hast du uns einen Grund gegeben, mindestens zu schmunzeln, meistens doch auch zu lachen. Danke für deine Leidenschaft, mit der du dich für deine Leser, für die Malerbranche insgesamt 20 Jahre lang unermüdlich eingesetzt hast. Für uns im Verlag nicht immer bequem, aber immer überzeugend. Danke für jedes persönliche Wort, das du uns geschenkt hast, das in allen Begegnungen mit dir möglich war. Danke für deine E-Mails, besonders auch für die spontanen von unterwegs, wenn dir wieder etwas aufgefallen oder eingefallen ist. Wir freuen uns über alle E-Mails, die noch in unseren Postfächern liegen. Und ich höre von vielen, dass sie sorgfältig gesammelt wurden. Die ganz persönlichen an einzelne von uns. Und alle anderen. Und vor allem die E-Mailabwesenheitsnotizen. Aus einer lese ich: ich bin nicht weg, ich bin nur woanders.
Lieber Uli, das stimmt, du bist nicht weg. Du bleibst bei uns: in all unseren dankbaren Erinnerungen, in allen Geschichten und Erzählungen. Wir werden dich nicht vergessen. Und es stimmt, du bist woanders. Und ich hoffe dich geborgen in Gottes Frieden.
Aus Prediger 3:
Ich sah die Arbeit, die Gott den Menschen gegeben hat, dass sie sich damit plagen. Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. Denn ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinen Mühen, das ist eine Gabe Gottes.
Das ist Uli. Mir ein Vorbild. Danke.
Marei Röding, Verlagsleiterin Architektur und Ausbau,
Konradin Mediengruppe