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Vielfalt der Muster

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Vielfalt der Muster

Dekore an der Wand geben einem Raum Identität, sind ein Blickpunkt in der Interieur-Gestaltung. Bunt und vielfältig präsentieren sich die Ideen der Hersteller. Aktuell zeigen sich drei unterschiedliche Mustertrends: Historie, Digitalität und Natur – größer kann die Spanne der Dessins kaum sein.

Livia Baum

Ob als Blickfang oder Inszenierung im gesamten Raum – Wände zeigen Persönlichkeit und experimentieren aktuell mit Materialeffekten, Farben und Formen. Die Dessins erinnern an frühere Zeiten und setzen sich mit der eigenen Geschichte auseinander, betrachten aber auch durch digitale Gestaltung und dimensionale Effekte das Thema Fortschritt und Virtualität. Naturthemen aus Blättern, Blumen und abstrakten Naturstrukturen werden zudem ästhetisch in Szene gesetzt. Farbexperimente und die Kombination der Muster untereinander sind ebenfalls interessant – Kontraste in der Gestaltung sind gewollt und willkommen.
Sehnsucht nach Authentizität
Szenen aus mittelalterlichen und barocken Gemälden und die Gestaltung mit Jugendstilelementen sind für zahlreiche Designer eine Inspirationsquelle. Dazu gehören auch Darstellungen alter Koffer, Bücherregale oder Apothekerschränke wie bei den Herstellern „rasch“, „Ich Wallpapers“ und „Arte“. Alles, das an frühere Zeiten erinnert, schafft Vertrauen und Gemütlichkeit. Ebenso wecken die Dekore Ideen, versetzen uns in eine andere Welt.
Robuste Materialien wie Marmor oder Edelstein werden als Tapetenmuster abstrahiert. Farblich eher in reduzierten, dunklen und eleganten Kombinationen vorhanden, bewirken diese Muster eine noble und nostalgische Stimmung. Metallische Reflexionen, wie bei dem 1920er-Jahre-Dekor Safari von „misia Paris“, erzeugen einen edlen Satineffekt. Dazu wurde das Dekor auf einer dünnen Schicht Silbermetall gedruckt. Kombiniert mit neutralen Unifarben, beispielsweise Creme oder dunkles Grau, stehen sie für Ruhe und Gemütlichkeit. Durch starke Nuancen, etwa kühlem Grün oder dunklem Blau, erscheinen sie geheimnis- und stilvoll.
Handwerkliche Strukturen
Weiterhin sind die Muster der 1950er- bis 1970er-Jahre aktuell. Retro-Tapeten aus geometrischen Formen wie Dreiecken, Rauten oder Kreisen sind verspielt und wirken, kombiniert mit intensiven Farben oder zusätzlichen Farbverläufen, lebendig und ungezwungen. Nobel sehen diese Muster in Verbindung mit Glanz, metallischen Effekten und Beflockung aus. Besonders hier entsteht ein samtiger, textiler Eindruck. Ein weiterer Fokus liegt auf traditionellen Techniken sowie handwerklichen Strukturen und Mustern. „Handmade“ bedeutet neue, gehobene Qualität. Sie setzt vor allem auf einen individuellen Charme.
Das Handwerk bekommt wieder mehr Bedeutung, der gewollte Bruch von Tradition und Perfektion erzeugt kreative Spannung. Ob Spritzer, gekämmte Strukturen oder Stempeltechniken – viele alte Gestaltungsmethoden werden wieder aus der Schublade gezaubert, erhalten ein Update. Auf der Wand entstehen Kunstwerke mit Charakter. So diente eine altbewährte Handwerkskunst als Vorlage für die Dessins Shirakawa oder Satoyama aus der Kollektion Épure von „Elitis“. Hier wird ein Raphiabastgewebe und Papier erst bemalt, genäht und von Hand zusammengesetzt. Das entstehende Muster wirkt experimentell und durch den handgemachten künstlerischen Charme hochwertig und individuell.
Wohnräume werden zu tropischen Oasen, Palmen dienen als exotische Kulisse: Bilderwände mit faszinierenden Dschungel- und Pflanzenmotiven, in denen sich unterschiedliche Früchte und Tiere beispielsweise Insekten, Vögel und Affen wiederfinden, werden mittels neuer Drucktechniken immer detailreicher dargestellt.
Kraftvolle Akzente
Der Betrachter verliert sich in den farbenfrohen Kunstwerken von „rasch“ oder „Nobilis“ und kann immer wieder neue Einzelheiten entdecken. Bis ins Detail durchdacht sind die Muster real oder illustriert, ohne kitschig zu wirken. Frische Grünnuancen der Blätter treten in Kombination mit Schwarz oder Weiß auf, wodurch eine geheimnisvolle Tiefe entsteht. Intensives Orange, warmes Rot und Ultramarin geben dem Dekor kraftvolle Akzente.
„Nlxl“, „Architects Paper“ oder „Decoprint“ stellen das Thema Natur durch die Abstraktionen von Materialien eher reduziert und realistisch dar. Ob Holz, Sand oder Marmor – der Fokus liegt auf der puren Verschmelzung von Natur und Design. Auch echte Materialien sind an der Wand zu finden, vor allem die Designer von „Lostcowboys“ sind in diesem Bereich tätig. Ob Muscheln, Steine, Leder oder Metalle – alles an der Wand ist handgemacht, recycelt und ein natürliches Unikat.
Digitalität
Dank neuer Herstellungsmethoden ist ein technisches Fortschreiten im Design deutlich spürbar. Detaillierte, filigrane Darstellungen wie Raster, Netze und kristalline Strukturen bilden ein Grundgerüst für digitales Design. Schatten und Überlagerungen erzeugen zusätzlich ein räumliches Empfinden. Farbverläufe und feinste Nuancierungen bewirken eine Illusion von Dreidimensionalität.
Tapetenhersteller „Marburg“ stellte auf der diesjährigen Heimtextil seine leuchtende Tapete vor. „Art Luminaire“ ist die Verbindung von Tapete und LED-Licht. Dünne, Licht leitende Kunststofffasern werden auf die Tapetenbahnen kaschiert. Mit gezielten Einkerbungen und regelmäßigen Einschnitten auf deren Oberfläche entstehen Lichtpunkte über die kompletten Bahnen verteilt. Per Funk lässt sich die Lichtfarbe variieren, bildet somit den Blickpunkt im Raum.
Bemerkenswert ist die Vielfalt an Kreativität und Innovation. Das Spektrum von Farbkombinationen, Musterneuheiten und Oberflächentechniken im Interieur-Bereich durchdringt die unterschiedlichen Themen von Handwerk bis hin zu digitalen trendigen Darstellungen. Individualität, experimenteller Mut und Altbewährtes stehen in Interaktion zueinander – „Sei ein Unikat!“ ist ein Leitgedanke, der sich auf Mensch und Raum bezieht.
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