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WDVS im Vergleich

Energetische Sanierung
WDVS im Vergleich

Energetische Sanierungsmaßnahmen mittels Anbringen eines WDVS werden von einigen Medien scharf in die Kritik genommen. Dabei gehen die Berichterstattungen in die verschiedensten Richtungen

Autor: Markus Haberland | Fotos: Baumit

Es gibt Aussagen über das Brandverhalten von Wärmedämm-Verbundsystemen. Angaben, dass Wandflächen nicht mehr „atmen“ können und es gibt den Vorwurf, dass durch das Anbringen einer Fassadendämmung eine höhere Gefahr einer Schimmelpilzbildung vorliegt.

Die Beauftragung von energetischen Sanierungen bei Gebäuden aus dem Privatbestand ist rückläufig. Die Beratung eines WDV-Systems ist intensiver geworden, es gibt viele, zum Teil kritische Fragen: „Wie lange ist ein Wärmedämm-Verbundsystem haltbar?“, oder „wie werden Dämmplatten entsorgt?“ Die Diskussion führte zu der Auffassung, dass WDV-Systeme nach einem gewissen Lebenszyklus rückgebaut und nicht entsorgt werden können.

Eigenschaften der WDVS

WDVS im VergleichEPS-Dämmplatten sind eine wirtschaftliche Variante zur Erstellung eines WDV-Systems. Langzeiterfahrungen mit EPS-Platten liegen zur Genüge vor. In der Vergangenheit hat sich das Augenmerk der Medien bei EPS-Platten auf das Brandverhalten des Systems gerichtet. Sehr emotional formulierte Beiträge verzerrten die Ansicht auf das Eigenschaftsprofil der EPS-Systeme, ausgelöst durch Brandszenarien, welche von außen auf die Fassadenflächen einwirkten. Daraus abgeleitet wurde Anfang 2016 der Einbau von zusätzlichen Brandriegeln in die EPS-Systeme. Die Einstufung „schwer entflammbar“ in der Brandklassifizierung ist jetzt mit noch größerer Sicherheit gegeben. Großbrandversuche bestätigen, dass die zusätzlich eingebrachten Brandriegel die Brandweiterleitung auch bei einer von außen einwirkenden Brandlast wirksam begrenzen.

Resol- und Polyurethanhartschaumplatten haben die gemeinsame Eigenschaft des niedrigen Wärmeleitwertes und weisen dadurch bereits bei geringeren Dämmstoffdicken gute Dämmleistungen vor. Bei einer Brandbelastung findet kein Schmelzprozess im Dämmstoff statt, sodass für diese Systeme keine Brandriegel notwendig sind, um die Klassifizierung „schwer entflammbar“ zu erreichen.

Systeme aus Mineralwoll-Dämmplatten sind zum größten Teil nicht brennbar. Die Klassifizierung ist abhängig von den verwendeten Putzsystemen. Die Diffusionsoffenheit gegenüber Wasserdampf ist vergleichbar mit einer ruhenden Luftschicht und dadurch sehr hoch.

WDVS im VergleichHolzfaserdämmplatten haben im Vergleich zu anderen Dämmplatten ein geringeres Wärmedämmvermögen. Der große Unterschied liegt in der Herstellung im Nass- und Trockenverfahren. Aufgrund der größeren Rohdichte ist ein höheres Wärmespeicherverhalten gegeben, was ein zeitlich verzögertes Abkühlverhalten an der Außenfläche und damit eine größere Verschmutzungsresistenz bewirkt. Holzfaserdämmplatten werden als System auch auf Massivmauerwerk verwendet, sodass mit diesen Platten auch eine Sanierung von Bestandsgebäuden durchführbar ist.

Mit einem thermischen Mantel um die Gebäudehülle wird am Mauerwerk – energetisch betrachtet – eine gleichmäßige Situation geschaffen. Von den äußerlichen Bedingungen thermisch entkoppelt, zeigt sich an den Innenflächen eine gleichmäßige und unveränderte Temperatursituation. Den Wärmebrücken ist sozusagen die Transportmöglichkeit zum Wärmeabfluss entzogen worden. Damit wird die Gefahr einer Schimmelbildung stark reduziert.

Lebensdauer von WDV-Systemen

Eine vom Fraunhofer-Institut veröffentlichte Studie zeigt, dass die WDVS weitgehend als mängelfrei eingestuft werden können und damit vergleichbar zu Fassadenflächen ohne Dämmung sind. Zudem ist eine geschätzte Zeitdauer für die Wartung der Fassadenflächen mit einem Mittelwert von 22 Jahren angegeben.

Fachhandwerker haben die Möglichkeit, ihren Kunden einen Wartungsvertrag für die Fassadenflächen anzubieten. Vom BV-Farbe und dem BAF ist hierfür ein Leitfaden als Grundlage für die Vereinbarung veröffentlicht worden.

Zur Fraunhofer-Studie: www.bit.ly/2GS6PB8



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