Ein mittelständisches Unternehmen nahe Rosenheim hat Anfang des Jahres ein neues, hochmodernes Bürogebäude mit einer Glasfassade gebaut, von dem aus die Mitarbeiter eine herrliche Aussicht auf das oberbayerische Alpenpanorama genießen können. Um auch die grauen Büroflure aufzuwerten, wurden diese mit einer Fototapete mit eben jener Aussicht verschönert.
An einem schönen Sommermorgen fuhr der Fotograf auf den Wendelstein und machte mit einer speziellen Kamera die Bilder für das Tapetenmotiv. Die Design- und Grafikabteilung der Komar Products KG setzte das Motiv für den 84,4 Quadratmeter langen und 2,60 Meter hohen Flur dann aus 68 Einzelaufnahmen à 50 Megapixel zusammen. Zum Einsatz kam dabei auch der Online-Tapetenkonfigurator Komar-One.
Der Druck der Tapetenbahnen erfolgte im Digitaldrucker HP Latex 3100, der eine maximale Bahnbreite von 3,20 Metern ermöglicht und in einer Auflösung von 300 dpi druckt. Dadurch wirkt der Druck besonders realistisch und gestochen scharf. Ein weiterer Vorteil dieses Digitaldruckers ist, dass auf jedem Material – egal ob glatt, rau, grobporig oder soft – gedruckt werden kann. Die verwendeten Latexfarben sind zudem gesundheitlich absolut unbedenklich und deshalb ideal für Tapetendrucke im Innenraum geeignet.
Stoß an Stoß verarbeitet
Für das Alpenpanorama wurden insgesamt 42 Vliesbahnen in „Smooth“-Qualität bedruckt, anschließend mit einem Präzissionsschneider beschnitten. Da man Vliestapeten Stoß an Stoß verarbeitet (und nicht wie bei Papiertapeten überlappend tapeziert), ist es enorm wichtig, dass die einzelnen Bahnen passgenau geschnitten werden, damit das Motiv später an der Wand einheitlich ist.
Das Tapezieren der einzelnen Vliesbahnen ist dann ein Kinderspiel – selbst bei Rundungen, Ecken und Kanten. Da die Trockenbauwand des Büroflures schon glatt war, musste die Wand nicht mehr speziell vorbearbeitet werden. Sollte der Untergrund uneben sein, empfiehlt es sich, die Wand noch abzuschleifen, bevor die Tapete angebracht wird. Beim Tapezieren des Flures mit der Panorama-tapete wurde von rechts begonnen (nicht wie sonst üblich von links), da das Motiv wie ein Puzzle zusammengesetzt werden muss und sich die einzelnen Bahnen in Reihenfolge nacheinander anfügen müssen.
Untergrund vorbereiten
Bei Vliestapeten wird die Wand bzw. der Untergrund eingekleistert, nicht die Tapete selbst. Das hat den Vorteil, dass einerseits weniger Kleister benötigt wird, andererseits ist es platzsparend, da kein großer Tapeziertisch nötig ist. Der Kleister wurde mithilfe einer Velourrolle gleichmäßig auf die Wand aufgetragen, anschließend die Tapete in das Kleisterbett eingelegt und von der Mitte zu den Rändern von oben nach unten mit einem weichen Tuch oder einer Tapezierbürste angedrückt. Auch ein weicher Gummiroller kann hier nützlich sein. Kleine Unebenheiten oder Falten lassen sich ganz einfach ausbessern – Komar-One „Smooth“-Material ist leicht elastisch, lässt sich etwas ziehen und spannen. Um Rundungen zu tapezieren wird die Tapetenbahn oben und unten mehrfach eingeschnitten. Das überlappende Material lässt sich abschließend mit einem scharfen Messer entfernen.
Bergpanorama statt Büroflur
Das Alpenpanorama wurde auf Vliesbahnen gedruckt. Ihr Vorteil: Sie ermöglichen ein besonders einheitliches Bild. Zudem hat die hochwertige Qualität des samtigen Materials noch einen weiteren entscheidenden Pluspunkt: Das gedruckte Bild wird besonders realistisch und lebensecht wiedergegeben – so entsteht der Eindruck, als schaue man direkt vom Wendelstein in das Inntal statt auf eine triste Bürowand.
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