Startseite » Aus- & Weiterbildung »

Fachgerecht sanieren: Teil 1

Aus- & Weiterbildung
Fachgerecht sanieren: Teil 1

Teil 1: Die Beschichtung von Eisen und Stahl mit hochleistungsfähigen 2K-Systemen auf Wasserbasis.

Benedikt Müller-Wortmann, Anwendungstechniker bei CD-Color

Metalle werden im technischen Sinne in drei Gruppen unterteilt: Edelmetalle, Nicht-Eisen (NE)-Metalle und Eisen und Stahl. Letztere stehen am häufigsten zur Neubeschichtung oder Sanierung an, denn Eisen und Stahl sind in jedem Bauwerk – sichtbar oder unsichtbar – verbaut. Sichtbar freiliegende Bauteile sind z. B. Leitungsmasten, Stahltreppen, Rohre, Fenster, Türen, Heizkörper oder Fassadenbekleidungen. Unsichtbar verbaut oder ummantelt sind Träger und Armierungsstahl.
Korrosion
Alle diese Bauteile unterliegen der Gefahr der äußerlichen Veränderung oder Zerstörung durch Korrosion. Deutlich wahrnehmbar ist Korrosion als Rostbildung auf Eisen und Stahl. Rost ist ein Korrosionsprodukt, das bei atmosphärischen Einwirkungen entsteht. Es bildet sich bei Kontakt mit Luftfeuchtigkeit, im Wasser, bei Benetzung mit manchen wässrigen Lösungen sowie bei Erdkontakt. Korrosion verursacht Milliardenschäden an Bauwerken, Bauteilen, Maschinen oder Fahrzeugen. Sie kann aber auch die Umwelt belasten und zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden. Eine professionelle Sanierung dieser Schäden an Bauwerken oder Bauteilen sorgt nicht nur für Werterhalt und eine hochwertige Optik, sondern auch für Sicherheit.
Neue Systeme
Mit steigendem Umweltbewusstsein verzeichnet der Anteil wasserverdünnbarer Beschichtungssysteme kontinuierliche Zuwächse. Nun mag man denken, dass wasserverdünnbare Materialien für korrosionsschützende Anstriche auf Metallen denkbar ungeeignet sind. Doch gerade für die Beschichtung von Eisen und Stahl gibt es unter den Lacken der Generation 2010 leistungsfähige Alternativen auf Wasserbasis, mit denen man hochwertige und extrem belastbare Oberflächen herstellen und dabei dem Bauteil zugleich einen sicheren Korrosionsschutz verleihen kann.
Schadensanalyse
Die genaue Analyse des Schadensbildes ist die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Sanierung. Ist die Oberfläche bereits durch Rost beschädigt? Gibt es Lackabplatzungen? Die Bewertung kann mithilfe der DIN EN 12944 kategorisiert werden. Darin gibt es auch Abbildungen, mit deren Hilfe man den Rostgrad bestimmen kann. In der täglichen Praxis reicht es aber oft aus, wenn man sich mit einem scharfkantigen Gegenstand – zum Beispiel einem Messer – von der Oberflächenfestigkeit überzeugt. Das Ergebnis der Schadensanalyse bestimmt die nächsten Arbeitsschritte. Bei dem in den Fotos gezeigten Rautenblech, sollte in jedem Fall eine Reinigung nach ST3 (Hand- oder maschinelle Entrostung) stattfinden. Dabei werden lose Lackpartikel und Rost so weit entfernt, dass der Untergrund nach der Reinigung einen schwachen metallischen Glanz aufweist. Dafür setzt man eine rotierende Topf- oder Kegelbürste ein.
Grundierung
Für den Grundanstrich werden die beiden Komponenten der wasserverdünnbaren 2K-Spezialgrundierung homogen vermengt. Nach einer kurzen Reifezeit wird das Material noch einmal verrührt und dann mittels Chinex-Pinsel, einem Pinsel mit modifizierter Kunststoffborste, oder mit einer Kunststoffwalze bzw. Kurzfloorwalze aufgebracht. Da das hier verwendete Material eine Topfzeit von ca. drei Stunden hat, können auch größere Mengen für viele Quadratmeter angemischt werden.
Nachdem die Grundierung über Nacht getrocknet ist, wird sie mit einem geeigneten Schleifmittel mit 320er-Körnung bearbeitet. Anschließend wird der Schleifstaub sorgfältig mit einem Staubbesen oder Staubbindetuch entfernt.
Deckbeschichtung
Jetzt kann die 2K-PUR-Schlussbeschichtung auf Wasserbasis vorbereitet werden. Wichtig ist auch hier die sorgfältige Vermischung des Stammlackes mit dem Härter.
Das Aufbringen der Deckbeschichtung erfolgt mit dem gleichen Werkzeug wie bei der Grundbeschichtung. Dabei ist es entscheidend, dass ausreichend Material aufgebracht wird. Nur so erzielt man eine homogene Oberfläche und es kann sich zudem eine ausreichend harte Verschleißschicht bilden. Befindet sich das Bauteil im Außenbereich, sollte nach der einzuhaltenden Trockenzeit (hier mindestens vier Stunden) noch ein weiterer Beschichtungsgang durchgeführt werden.
Das Ergebnis: Ein Metallbauteil, das sich wieder sehen lassen kann und das auch hohen mechanischen und chemischen Belastungen sicher standhält.

praxisPlus
Die eingesetzten Materialien:
Grundierung: CWS 2K DuraGrund. Für den Grundanstrich werden die beiden Komponenten der wasserverdünnbaren 2K-Spezialgrundierung im Mischungsverhältnis 3:2 homogen vermengt. Nach einer kurzen Reifezeit von zwei Minuten wird das Material noch einmal verrührt. Zwischen- und Schlussbeschichtung: Die CWS 2K DuraTop Satin2K-PUR-Schlussbeschichtung auf Wasserbasis muss im Mischungsverhältnis 9:1 vorbereitet werden.
Schleifmittel: Mirka Goldflex-Soft P 320
Werkzeug: Kurzfloorrolle
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Malerblatt 3
Ausgabe
3.2024
ABO
Malerblatt Wissenstipp

Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Malerblatt-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Malerblatt-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de