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Fassadenreinigung-Schäden durch Hochdruckreiniger?

FRAGE DES MONATS
Fassadenreinigung-Schäden durch Hochdruckreiniger?

Fassadenreinigung-Schäden durch Hochdruckreiniger?
Bei Fassaden mit WDVS oder in älterer Bauweise muss von einer spontanen Reinigung mit einem Hochdruckreiniger eher abgeraten werden. Foto: ZERO-Lack
Bei Fassaden mit WDVS oder in älterer Bauweise muss von einer spontanen Reinigung mit einem Hochdruckreiniger eher abgeraten werden.

Beim Reinigungsvorgang lässt sich der Wasserdruck bzw. die Krafteinwirkung auf die Außenhülle eines Gebäudes durch nicht einzuhaltenden Abstand zum Objekt nicht optimal regeln. Kleinste Risse in der Fassade oder Mängel, wie z. B. Aufwölbungen, werden durch die Einwirkung des hohen Wasserdrucks verschlimmert oder aufgebrochen. Bei bestehenden Rissen oder anderen Schadstellen ist vorab kaum auszumachen, wie weit diese etwa in eine Dämmschicht hineinreichen. Es lässt sich nicht mit Sicherheit vorhersagen, bis in welche Ebene der Fassade das Reinigungswasser einwirkt. Es kann passieren, dass das mit hohem Druck eingebrachte Wasser tief in die Gebäudehülle dringt. Zwischen welchen Schichten es landet, ob zwischen schadhaften Stellen des Mauerwerks und der Dämmung oder an der Armierung bleibt offen. Von dieser „Unsicherheit“ gehen Gefahren aus. Das eingedrungene Wasser wird im Anschluss an die Fassadenreinigung wieder ausdampfen und bereits geschädigte Bereiche zusätzlich ablösen, sofern diese nur bedingt wasserdampfdiffusionsfähig sind. Ein weiteres Risiko ist, dass unzureichend abgetötete Algen oder sonstige Sporen bei der Hochdruckreinigung in den Hintergrund verbracht werden. Die Folgen sind brisant, sie kommen einem Totalschaden der Fassade gleich: Kann die Feuchtigkeit nicht gänzlich entweichen, besteht in kälteren Monaten Gefahr durch Frostschäden. In wärmeren Perioden kann es zur Schimmelbildung hinter dem Putz kommen, möglicherweise bilden sich im Verborgenen Flechten aus. Durch Spalten zwischen den Dämmplatten dringt das Reinigungswasser mitunter sehr tiefgehend in den Dämmverbund ein. Besonders Häuser einfacher Bauart, bei deren Erstellung Werkstoffe ggf. nicht fachgerecht verarbeitet wurden, sind betroffen.

Fassadenreinigung: Unerwünschte Effekte

Ein weiterer unerwünschter Effekt zeigt sich darin, dass die Fassade nach einer nicht fachgerecht ausgeführten Reinigungsaktion offenporiger ist und gegebenenfalls Farbpigmente abgetragen wurden. Folge: Die Außenwände verschmutzen schneller, Optik und Schutz der Fassade sind beeinträchtigt. Anschließende Reinigungsaktionen sind weitaus schwieriger durchzuführen. Auf Basis einer angegriffenen Struktur können Algen und Pilze besser gedeihen.

Nicht zu vergessen:

Fassaden, die mit dem Hochdruckreiniger gereinigt werden und darauf einen neuen Anstrich bekommen sollen, müssen bei ungünstigen Verhältnissen bis zu sechs Wochen trocknen. Wird keine ausreichende Trockenzeit eingehalten, kommt es zu Anstrichschäden.

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