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Frage des Monats: Konstruktiver Holzschutz

Aus- & Weiterbildung
Frage des Monats: Konstruktiver Holzschutz

Frage des Monats: Konstruktiver Holzschutz
Rainer Hülsermann, Leiter Anwendungstechnik ZERO-LACK
Begrifflich ist „Holzschutz“ nicht nur auf den Einsatz chemischer Mittel beschränkt. Holzschutz beginnt bereits mit dem sogenannten „konstruktiven Holzschutz“. Was bedeutet vorbeugender oder konstruktiver Holzschutz in der Praxis?

Schon bei der Planung einer Verbauung ist zu beachten, dass Hölzer nicht ungeschützt übermäßiger Bewitterung ausgesetzt werden. Ist das unvermeidbar, sollten keine komplizierten Bauteilanschlüsse ausgeführt werden, um eventuell entstehende Feuchtigkeitsansammlungen von vornherein auszuschließen. Es ist weiter darauf zu achten, dass durch Abdichtung von angrenzenden Bauteilen ein Feuchtigkeitseintrag verhindert wird. Grundsätzlich sollten nur geeignete, gut gelagerte Hölzer mit geringen Holzfeuchten verwendet werden. Während der Einbauzeit muss die Güte des Holzes unbedingt erhalten bleiben. Längere Feuchtigkeitseinwirkung sollte vermieden werden, um eine Gefährdung des Holzes durch Pilzbefall auszuschließen. Jedes Holzelement muss so gefertigt sein, dass der Feuchtigkeit möglichst keine Angriffspunkte geboten werden. Folgende Vorgehensweisen helfen Schäden zu vermeiden:
Präventiv: Durch Einsatz von Pfostenschuhen schließt man den direkten Erdkontakt der Hölzer aus. Werden Holzflächen mit mindestens 15 Grad abgeschrägt, verhindert man stehendes Wasser. Beim Einbau sollten keine Risse nach oben zeigen und Holz- oder Leimfugen sollten nur vertikal verlaufen.
Konstruktiv: Tropfnasen oder Wasserablaufbohrungen führen Staunässe ab und Abdeckungen aus Metall schützen freiliegende Hirnholzflächen. Eine Hinterlüftung bei Holzverschalung direkt auf Mauerwerk oder Beton verringert die Gefahr der Tauwasserbildung. Speziell bei Fenstern zählt dazu die Abrundung von Kanten, die Vermeidung waagerechter Flächen sowie eine Fugenanordnung, die das schnelle Abfließen von Regen- oder Kondenswasser garantiert.
Grundsätzlich hat der konstruktive Holzschutz Vorrang vor dem chemischen Holzschutz. Dieser kann nur eine ergänzende Maßnahme sein. Durch Oberflächenbehandlung mit Holzschutzmitteln können fehlerhafte Konstruktionen nicht dauerhaft geschützt werden. Und: Ein falsch konstruiertes oder unsauber gearbeitetes Holzbauteil kann durch keinen Lack aufgewertet oder gerettet werden!
Fazit
Zu beschichtende Holzbauteile müssen vor der Beschichtung begutachtet werden. Wichtig ist: Konstruktive Mängel sind durch Fachbetriebe zu beseitigen. Bei nicht änderbaren konstruktiven Mängeln ist immer eine Bedenkenmitteilung angebracht. Weitere Tipps zum konstruktiven Holzschutz sind im BFS Merkblatt Nr. 18 sowie in Checklisten und Broschüren des Fachverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz zu finden. Besonders zu beachten sind die Ausführungen in der DIN 68800–2.
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