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Führt nur ein glatter Untergrund zu einer glatten Beschichtung?

FRAGE DES MONATS
Führt nur ein glatter Untergrund zu einer glatten Beschichtung?

Glatte Wände strahlen eine angenehme Atmosphäre aus und sind nach wie vor sehr beliebt. Sie wirken zeitlos und lassen Möbel und Raumausstattung gut zur Geltung kommen. Um eine solche Optik herstellen zu können, bedarf es einiges an Aufwand, Fähigkeit und Material.

Wer glaubt, Decken- und Wandflächen samt etwaiger Unebenheiten und Ablagerungen durch mehrfaches Streichen direkt in makellose glatte Ebenen verwandeln zu können, der irrt. Nur eine schichtweise und sorgfältige Bearbeitung von Grund auf führt zum gewünschten Ergebnis.

Gehen wir einmal davon aus, dass Wände und Decken eben sind und Löcher sowie Fugen etc. verspachtelt wurden. Dann liegt die erste Disziplin auf dem Weg zum glatten Finish beim flächigen Verspachteln. Das Resultat sollte eine Qualität von mindestens Q3, besser Q4 erreichen. Dem muss eine Behandlung mit einer wässrigen Grundierung folgen. Durch diese grundlegende Maßnahme werden die zu streichenden Flächen mit einem gleichmäßigen Saugverhalten ausgestattet.

Gelingt das in guter Qualität, sind die finalen Schritte umso besser zu bewältigen. Würde es bei der Beschichtung mit einer z. B. matten Dispersionsfarbe zur Bildung von Flecken und Streifen kommen, sind diese später nicht mehr mittels eines weiteren Auftrags zu beseitigen. Vielmehr würde ein nächster Anstrich die Makel noch verstärken. Man spricht vom „Aufbrenneffekt“. Verursacht durch das unregelmäßige Saugverhalten des Untergrunds würden sich Rollstrukturen und Streifigkeit weiter aufbauen.

Es versteht sich von selbst, dass auf Qualitätsprodukte, gutes Werkzeug und Know-how zu setzen ist. Des Weiteren raten Fachleute dazu, matte Wandfarben mit langen Offenzeiten zu wählen. Je länger die Farbe auf den Flächen feucht stehen bleibt, umso besser kann sie auch großflächig streifenfrei aufgetragen werden. Innenfarben mit speziellen Rezepturen, z. B. Q4 MattFinish von Zero, bringen die Eigenschaften mit, die es für ein überzeugendes Endergebnis braucht. Dispersionsfarben dieser Kategorie verlaufen gut, trocknen streifenfrei und sind ausbesserungsfähig.

Sonderfall: Streiflicht oder zeitlich begrenztes Sonnenlicht

Extreme Lichtverhältnisse bringen mitunter Details zutage, die unter „normalen“ Bedingungen nicht zu sehen sind — auch bei einer vom Profi ausgeführten Malerarbeit. Generell sollte die zukünftige Beleuchtungssituation im Raum berücksichtigt werden, noch besser, vorhanden sein. Das ist ohnehin besonders wichtig, wenn glatt gestrichene Wände und Decken gefordert sind. Anhand einer Musterfläche kann vieles geklärt und spätere Beanstandungen können in der Regel abgewendet werden. Die Richtlinie zur visuellen Beurteilung beschichteter Oberflächen (Richtlinie-Oberflächen – Rili-Ofl [7]) des Arbeitskreises der Sachverständigen im bayerischen Maler- und Lackiererhandwerk besagt: „Geprüft werden sollte unter diffusen Tageslichtverhältnissen. Künstliches Streiflicht ist zur Beurteilung nicht zugelassen. Es stellt eine erhöhte Anforderung dar und ist gesondert zu vereinbaren. Sichtbare Rollerspuren können bei Streiflichteinwirkung und/oder spitzem Betrachtungswinkel aufgrund von Glanzgrad- und Strukturunterschieden nicht immer ausgeschlossen werden (zum Beispiel raumhohes Fenster oder langer Flur). Ausbesserungsstellen, die lediglich bei Streiflicht sichtbar werden, sind nicht zu beanstanden.“

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