Mithilfe von grafischen Elementen lassen sich Wandflächen wunderbar gliedern beziehungsweise auflockern. Durch den Einsatz metallischer Pigmente können die Flächen nicht nur edel aufgepeppt werden, vielmehr kann man ihnen dadurch eine zusätzliche Tiefenwirkung verleihen.
Während für die verspielte Damastoptik in der Mai-Ausgabe Goldfarbe verwendet wurde, steht dieses Mal Silber im Vordergrund.
Große Flächen auflockern durch grafische Elemente
Die Technik eignet sich perfekt für großflächiges Arbeiten. Weil die einzelnen Teilflächen voneinander getrennt sind, können mehrere Felder gleichzeitig bearbeitet werden. Idealerweise verwendet man schnell trocknende Farben und Lasuren. Die Kontraste in den einzelnen Feldern können variiert werden, so dass unterschiedliche Tiefenwirkungen erzeugt werden können. Im gezeigten Beispiel werden an das Meer assoziierte Farben angewandt. Die Technik lässt aber natürlich ein weitaus größeres Spektrum an Farben zu, je nach Kundenwunsch oder vorgegebenem Umfeld. Wesentlich ist die metallische Untergrundfarbe, da diese im Gesamtbild die Tiefenwirkung verstärkt.
Benötigte Werkzeuge und Hilfsmittel zur Gestaltung mit grafischen Elementen
Folgende Anstrichmittel sollten bereitgehalten werden: als Grundfarbe ein helles Grau (Binderfarbe o.ä.), des weiteren Silberfarbe (Künstleracryl o.ä.), Künstleracrylfarben in Phtalotürkis und Indigoblau, außerdem Pigmente in Phtalogrün und Maigrün, sowie Dispersions- oder Acrylbinder. An Werkzeugen genügen eine Schlagschnur, ein Modler, ein Naturschwamm und Klebeband. Um ein Unterlaufen der Lasuren zu vermeiden, sollte man unbedingt ein hochwertiges Klebeband verwenden. Statt eines herkömmlichen Maler-Klebebands kann z.B. „Goldband“ oder, wie auf den Fotos zu sehen ist, „Frogtape“ zum Einsatz kommen. Bei Letzterem werden die Kanten des Klebebandes durch die spezielle Beschichtung bei Kontakt mit Feuchtigkeit automatisch versiegelt.
Und so wird´s gemacht
Eine hellgrau grundierte Fläche wird deckend mit Silberfarbe gestrichen. Die durchgetrocknete Fläche unterteilt man mithilfe einer Schlagschnur in grafische Felder und klebt diese sauber ab. Hierfür sollte man sich Zeit nehemn, denn die Technik lebt von den sauberen und geraden Kanten!
Nun trägt man Künstleracrylfarbe in Phtalotürkis flächig auf die abgeklebten Felder auf. Um keine Fettkanten zu erzeugen, empfiehlt es sich, die Farbe etwas zu verdünnen.
Danach wird eine mit Binder und Wasser leicht verdünnte Acrylfarbe in Indigoblau mit dem Naturschwamm flächig aufgetupft. Je ungleichmäßiger die Tupfstruktur ist, desto lebendiger wirken die Flächen später.
Mit einer Lasur, die aus dem Pigment Phtalogrün, Wasser und Binder hergestellt wurde, lasiert man alle Farbfelder mit einem Modler möglichst strukturarm. Pigmente eignen sich für Lasuren besser als fertige Farben, da sie keine deckenden Füllstoffe enthalten.
Abschließend lasiert man mit einer zweiten dünneren Lasur – bestehend aus dem Pigment Maigrün, Wasser und Binder – und dem Modler noch einmal strukturarm.
Nun muss nur noch das Tape abgezogen werden – fertig ist die grafische Wandgestaltung!
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Foto: Lars Krüger
Zuerst wird eine hellgrau grundierte Fläche deckend mit Silberfarbe gestrichen.
Foto: Lars Krüger
Die durchgetrocknete Fläche wird in grafische Felder unterteilt und sauber abgeklebt.
Foto: Lars Krüger
Phtalotürkisfarbene Künstleracrylfarbe wird flächig auf die abgeklebten Felder aufgetragen.
Foto: Lars Krüger
Leicht verdünnte Acrylfarbe in Indigoblau wird mit dem Naturschwamm flächig aufgetupft.
Foto: Lars Krüger
Mit einer Lasur in Phtalogrün werden alle Farbfelder mit dem Modler strukturarm lasiert.
Foto: Lars Krüger
Mit einer dünneren Lasur in Maigrün wird mit einem Modler abschließend strukturarm lasiert.