Granitimitation: Der aus Schweden stammende Bohus Rot, auch der Granit des Nordens genannt, passt mit seinem warmen Rotton genau zu den norddeutschen Rotklinkerhäusern. Doch nicht nur hier, findet der Stein-Liebhaber. Wer ihn ohne größere Umbaumaßnahmen ins oder ans Haus holen möchte, der greift einfach zu Farbe, Schwamm und Pinsel. Friederike Schulz erklärt die Details der Imitation.
Steinimitationen sind mannigfaltig einsetzbar. Ihren größten Effekt erzielen sie auf Objekten, die in Form und Funktion Haltbarkeit und Stabilität suggerieren. Bei der Farbgebung ist man nicht festgelegt, da es eine Vielzahl von Granitsteinen unterschiedlichster Pigmentierung gibt. Die Farbpalette reicht von hellgrau über gelbocker, grünlich und rotbraun bis hin zu schwarz. Granit findet am Bau an vielen Orten Anwendung, wie z. B. an Säulen, Fensterbänken oder Sockeln, aber auch im Möbelbereich als Arbeits- oder Tischplatte. Im Gegensatz zum Originalgestein ist die Imitation sehr kostengünstig und mit einfachsten Mitteln umzusetzen. Wichtig ist aber das richtige Mischungsverhältnis und die Kombination der benutzen Farbtöne. Im Internet findet man unzählige Beispiele echter Granitgesteine, an denen man sich orientieren kann.
Granitimitation
Für die Imitation von Bohus Rot, dem klassischen Granit des Nordens, benötigt man z. B. folgende Pigmente: Oxidbraun, Oxidgelb und Oxidschwarz sowie Titandioxid. Als Bindemittel kann Dispersions- oder Acrylbinder benutzt werden, möglich wäre aber auch Silikat oder Öl. Grundiert wird mit einem warmen Hellgrau.
Die Anzahl der Werkzeuge beschränkt sich auf einen Naturschwamm, eine Zahnbürste und einen Modler.
Wie die Imitation im Detail aufgebaut wird, erklären die Arbeitsschritte auf dieser Seite.
Weitere Imitationstechniken:
Mit Oxidschwarz und Oxidbraun mischt man sich mit Binder und Wasser einen warmen Schwarzton. Mit einem feuchten Naturschwamm wird daraus ein gleichmäßiges, pointiertes Muster getupft.
Schon der erste Tupfgang ist ausschlaggebend für das Endergebnis. Man muss akribisch darauf achten, dass ein natürliches Tupfbild entsteht ohne extreme helle oder dunkle Inseln.
Ein warmes Ocker aus Oxidgelb und Oxidbraun wird ebenfalls pointiert mit einem feuchten Naturschwamm aufgetragen. Der Schwamm sollte dabei rotieren, um Wiederholungen zu vermeiden.
Auch bei diesem Schritt ist es enorm wichtig, dass das Pigment gleichmäßig verteilt wird. Es muss darauf geachtet werden, dass man keine Wischstrukturen oder Fehlstellen hat.
Ein warmer verschmutzter Braunton aus Oxidbraun und Oxidschwarz wird nun mit dem feuchten Naturschwamm aufgetupft, sodass wiederum ein gleichmäßiges pointiertes Muster entsteht.
Mithilfe einer Zahnbürste wird aus einer Mischung aus Titandioxid, Binder und Wasser ein feines Sprenkelmuster als kristalliner Effekt auf die komplette Oberfläche gespritzt.
Aus Oxidbraun, Oxidschwarz und Oxidgelb zu gleichen Anteilen mischt man mit Binder und Wasser (Verhältnis 1:1) eine Lasur. Wichtig ist, dass der Pigmentanteil nicht höher als 1/10 beträgt.
Durch den gleichmäßigen Lasurauftrag mit einem Modler erhöht sich die Tiefenwirkung. Eine finale Hochglanzlackierung hebt diese noch weiter hervor und schützt das Objekt vor äußeren Einflüssen.