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Imitation von Holzoberflächen

Imitation von Holzoberflächen
Wand in Holzoptik

Imitation von Holzoberflächen: Mit gebrauchsfertigen Modellier- und Rollputzen lassen sich im Handumdrehen Wände spannend gestalten. Besonders interessant ist der Einsatz von Spezialwerkzeugen zur Imitation von Holzoberflächen.

Autoren: Benjamin Korb, Susanne Wierse | Fotos: Meffert, Susanne Wierse

Die Ausführung handwerklicher und kreativer Putztechniken ist eine interessante Abwechslung zu den üblichen Rillen- oder Kratzputzoberflächen. Einen besonderen Look bieten die Imitationen von Holzoberflächen, die zwar optisch oft sehr nahe an der Realität, haptisch aber im Kontrast zur Realität stehen. Mit Werkzeugen wie dem Holz-Effekt-Maserierer (Maserboy) oder Holz- oder Silikon-Stempeln lassen sich, je nach Materialauswahl, vielseitig anmutende Holzstrukturen erzielen.

Imitation von Holzoberflächen: Untergrund und Materialien

Der erste Blick vor der Gestaltungsaufgabe gilt dem Untergrund. Dieser muss nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik tragfähig, fest, trocken und sauber sein (VOB, DIN 18 363, Teil C, Abs. 3). Der Untergrund muss je nach Beschaffenheit und entsprechend dem gewähltem Putzmaterial grundiert werden. So wird bspw. auf nicht saugenden Untergründen ein haftvermittelnder Grundanstrich empfohlen, bei stark saugenden Wänden wiederum eine Grundierung, die die Saugfähigkeit des Untergrundes reduziert. Damit nach dem Auftrag dem Material nicht zu schnell das Wasser für den Abbindevorgang entzogen wird. Bei WDV-Systemen gilt es, auf die systemzugehörigen Zulassungen (abZ) zu achten.

Grundsätzlich können mineralisch und organisch gebundene Materialien verwendet werden. Organische Produkte bieten bei der Verarbeitung den Vorteil, dass nach dem Aufrühren und der Konsistenzeinstellung die Viskosität des Putzes erhalten bleibt. Strukturunterschiede durch Viskositätsschwankungen werden so ausgeschlossen. Bei mineralischen Putzsystemen können Unterschiede durch ungleichmäßiges Anrühren in der Viskosität und Standzeit auftreten.

Schritt für Schritt

Das hier gezeigte Beispiel wurde mit einem Dispersions-Dekor-Putz ausgeführt. Soll die Technik mit einem getönten Putz ausgeführt werden, wird ein Voranstrich, passend zum Farbton des Oberputzes, empfohlen. Zum Tönen darf keinesfalls mehr als drei Prozent Abtönfarbe zugesetzt werden, da es sich sonst negativ auf die Produkteigenschaften auswirken kann.

Das Material wird kornstark mit einer rostfreien Edelstahl-Glättekelle auf den Untergrund aufgebracht. Bei Mörteln mit niedrigeren Kornstärken verringern sich die Auftragsschichtdicken entsprechend. Eine zu grobe Körnung ist bei dieser Technik nicht zu empfehlen.

Vor dem Einsatz des Gestaltungswerkzeugs werden die Flächen mit einer Glättekelle (aus poliertem, rostfreiem Stahl) zu einer gleichmäßigen Oberfläche verzogen und im Anschluss mit dem Schmetterling (Flächenspachtel) glattgezogen. Durch den letzten Arbeitsschritt erhält man eine ebene Oberfläche, die vor allem beim Einsatz des Holz-Effekt-Maserierers (Maserboy) die Grundvoraussetzung ist.

Holzoberflächen imitieren

In das feuchte Material können jetzt mit dem Holz-Effekt-Maserierer die Strukturen gezogen und eingearbeitet werden, sodass die neu geschaffene Oberflächenoptik eine Anmutung von Holztafeln und Brettern (Paneelen) erhält. Beim Verarbeiten ist darauf zu achten, dass das Material noch kein Ansteifverhalten zeigt. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass keine Ansätze zwischen den Arbeitsflächen entstehen. Sollte mit dem Werkzeug die gewünschte Maserung, in Tiefe und Gleichmäßigkeit, nicht erreicht werden, lässt sich die Oberfläche erneut glätten, um den Vorgang zu wiederholen. Durch gerades Ziehen des Maseriererwerkzeugs Holzeffekt, erreicht man eine breite Maserung, eine schräge Haltung verengt die Linien. Die Astknoten können durch einen Wechsel der Werkzeughaltung – Vor- und Zurückrollen – erzeugt werden.

Im Anschluss, unter Einhaltung der Trocknungszeiten, kann die Oberfläche im weiteren Aufbau mit Fassaden-/Innenraumfarben deckend beschichtet oder, um die Holzoptik noch weiter zu verstärken, auch mit einer geeigneten Lasur beschichtet werden.


Materialien

Für die plastische/dreidimensionale Holzimitation eignen sich je nach Werkzeugauswahl und Strukturwunsch unterschiedliche Artikel aus dem ProfiTec Produktsortiment:

  • · ProfiTec P1020 Universalmörtel (innen & außen) tönbar (mit WDV-System-Zulassung)
  • · ProfiTec P781 Modellier- und Rollputz (innen & außen) tönbar (keine WDV-System-Zulassung)

www.profitec.de


Teil 1 der Serie:

Strukturen im Putz

Teil 2 der Serie

Filigrane Strukturen



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