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Lehrlinge gestalten ihr Klassenzimmer

Aus- & Weiterbildung
Lehrlinge gestalten ihr Klassenzimmer

Schüler aus dem ersten Lehrjahrs des dreijährigen dualen Berufskollegs Farbe und Gestaltung an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule Nürtingen gestalteten ihr Klassenzimmer mit dem Motto: „Auf … in eine farbige Zukunft“

Autor I Fotos: Sascha Kober

Einfach toll! Wir konnten erstmals erleben, wozu wir jetzt schon handwerklich fähig sind und ich war sehr überrascht, weil das Ergebnis so einzigartig geworden ist“, formulierte sichtlich stolz Jonathan Luik, Auszubildender der Malerwerkstätte Luik in Holzmaden, sein Feedback nach Fertigstellung des Projekts.

Die Idee

Um die Schüler des ersten Lehrjahrs an die Anforderungen von Kunden und von Betriebsinhabern, wie beispielsweise genaues, fachlich korrektes und sauberes Arbeiten, Teamarbeit und nicht zuletzt Spaß am Arbeiten mit Farbe, praxisorientiert heranzuführen, wählte man in diesem Jahr das Projekt „Gestaltung eines Klassenzimmers“. Es ging primär darum, auf einer weißen, eintönigen Wandoberfläche ein Szenario mit „Wow-Effekt“ zu gestalten. Auch sollte die Farbgestaltung mit einem bereits entwickelten Entwurf im Klassenzimmer des Berufskollegs eine positive Lernatmosphäre herstellen.

Der Unterricht

Eine wichtige Fertigkeit in der Praxis ist es, dass fachlich versierte Malergesellen Farbkompositionen von Musterplatten oder Gestaltungsentwürfe an der Wand eines Kunden reproduzieren können. Diese Fertigkeiten, die „Lust an der Farbe“ und die Begeisterung für unseren farbigen Beruf wird von Anfang an innerhalb der Ausbildung vermittelt. Gerade im ersten Lehrjahr ist es wichtig, dass Auszubildende lernen, Arbeitsprozesse zu planen. Im Unterricht wurde den Schülern der entwickelte Entwurf vorgelegt und über Farbgebung und vor allem über die Aussage der Wandgestaltung diskutiert. Die Planung des Arbeitsprozesses mit den aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten und den zu verwendenden Materialien, Hilfsmitteln und Werkzeugen machte den größten Teil des vorbereitenden Unterrichts aus.

Die Umsetzung

Danach ging es an das Projekt. In Zusammenarbeit mit den Praxiskollegen wurden die Schriften ausgeplottet, die richtigen Schriftteile entgittert und mit Übertragungsfolie versehen. An der Wand konnten die Schüler des Berufskollegs dann ihre geplanten Arbeitsschritte umsetzen und zum Beispiel das „Auf-den-richtigen-Stand-Aufbringen der Schriftschablone“ üben. Auch das exakte Abkleben mit Unterwischen des richtigen Farbtons oder auch das freihändige Arbeiten mit dem Pinsel konnte an dieser Wandgestaltung geübt werden. „Man sieht, wie kreativ man eine Wand mit Farbe, Pinsel und Walze gestalten kann“, gibt Jacqueline Schuster, Auszubildende vom Malerbetrieb Kotz in Nürtingen, als Feedback. Alle Schüler der Klasse waren angetan von der Teamarbeit mit den Mitschülern. Für Marcel Bokowits vom Malerbetrieb Monika Gehring in Oberboihingen war es wichtig, „sein Fachwissen anwenden zu können, um für die Praxis zu üben“. Alle beteiligten Schüler sind stolz auf das gelungene Ergebnis und wollen unbedingt im zweiten Lehrjahr des Berufskollegs in diesem Klassenzimmer bleiben. Im zweiten und dritten Lehrjahr wird der Unterricht verstärkt projektorientiert durchgeführt, die gestalterische Entwicklung wird dahingehend weiter gefördert, dass eigene kreative Gestaltungsentwürfe entwickelt werden.

Die Ausbildung

Die Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Nürtingen (Baden-Württemberg) spricht mit ihrem Bildungsangebot des dreijährigen dualen Berufskollegs für Farbe und Gestaltung Jugendliche aus ganz Deutschland an. Die Besonderheit besteht darin, dass in drei Schuljahren drei Abschlüsse erreicht werden können: Die Gesellenausbildung zum Maler- und Lackierer, die Qualifikation zum staatlich geprüften Berufskollegiaten sowie die Fachhochschulreife. „Das Berufskolleg gibt mir die tolle Möglichkeit, die Fachhochschulreife mit meiner Ausbildung zu kombinieren, ohne dass ich, falls ich es nicht schaffe, mit leeren Händen dastehe. Dann beende ich die Ausbildung trotzdem mit dem Gesellenbrief und dem Abschluss als staatlich geprüfte Berufskollegiatin“, sagt Jacqueline. Unterrichtsfächer wie beispielsweise Beschichtungstechnik, Gestaltung, Betriebliche Organisation und Marketing sind Fabian Fritz, Auszubildender vom Malerbetrieb Fritz in Baltmannsweiler, sehr wichtig. „Das Berufskolleg bereitet uns intensiv auf die Meisterschule vor!“

Weitere Informationen:
www.pmhs.de


Man sieht,

wie kreativ man eine Wand mit Farbe, Pinsel und Walze gestalten kann

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